Kinder weltweit

Die 19 besten Nachrichten des ersten Halbjahrs 2019


von Ninja Charbonneau

Heute habe ich nur gute Nachrichten für Sie!

Geht es Ihnen auch so, dass Sie es manchmal schwer erträglich finden, über all diese Katastrophen, Krisen und Konflikte in den Nachrichten zu hören und zu lesen? Es gibt sie nämlich, die positiven Geschichten. Wir bekommen nur zu wenig von ihnen mit.

Ich habe Ihnen hier die 19 besten Nachrichten für Kinder in der ganzen Welt zusammengestellt, die Sie vermutlich im ersten Halbjahr verpasst haben – inspirierende Geschichten, die Hoffnung und gute Laune machen.

Januar

Lincoln in Australien, Li Xin Yao in China, Rayan in Afghanistan, Mohammed in Palästina, Julia in Brasilien – sie alle wurden am ersten Tag des Jahres 2019 geboren.

Australien: Mutter Lilian küsst ihren in ein Tuch gewickelten Sohn auf die Stirn.

Bild 1 von 6 | In Canberra, Australien, küsst Mutter Lilian ihren neugeborenen Sohn Lincoln Allen McDougall.

© UNICEF/UN0269413/Graham AFP-Services
Peking: Die kleine Lin Xin Yao wird in Decken gewickelt und schläft.

Bild 2 von 6 | Li Xin Yao, ein gesundes Mädchen, kam am 1. Januar in Peking per Kaiserschnitt zur Welt.

© UNICEF/UN0269297/Berkovich AFP-Services
Brasilien: Frischgebackene Eltern halten ihre Tochter in den Armen.

Bild 3 von 6 | Stolze Eltern: Mutter Viviane und Vater Rafel mit Töchterchen Julia da Silva Reis in Belo Horizonte, Brasilien.

© UNICEF/UN0269562/Fontes AFP-Services
Palästina: Samia hält ihren neugeborenen Sohn Mohammed besorgt in den Armen.

Bild 4 von 6 | „Nichts kann beschreiben, wie glücklich ich bin, aber ich mache mir auch Sorgen um die Zukunft meines Babys“, sagt Samia mit Baby Mohammed in Gaza Stadt, Palästina.

© UNICEF/UN0269480/Albaba AFP-Services
Afghanistan: Baby Rayan wird im Krankenhaus angezogen und in Decken gewickelt.

Bild 5 von 6 | Rayan, ein Junge, wurde am 1. Januar um 9 Uhr morgens in Kabul, der Hauptstadt von Afghanistan, geboren.

© UNICEF/UN0269362/Kohsar AFP-Services
Elfenbeinküste: Mutter Daurice hält ihren Neugeborenen glücklich im Arm.

Bild 6 von 6 | Dieser kleine Junge in Abidjan, Elfenbeinküste, hat an seinem Geburtstag noch keinen Namen. „Ich wünsche ihm eine tolle Zukunft“, sagt Mutter Daurice.

© UNICEF/UN0269437/Kambou AFP-Services

Schätzungsweise rund 395.000 Babys haben am Neujahrstag rund um die Welt das Licht der Welt erblickt. Ihre Lebenserwartung ist je nach Geburtsland sehr unterschiedlich – aber gemeinsam ist ihnen die große Freude ihrer Eltern und die Hoffnungen, die mit dem neuen Leben verbunden sind. Alle Kinder haben auch die gleichen Rechte, von Geburt an. Das steht in der weltweit gültigen UN-Kinderrechtskonvention, die übrigens in diesem Jahr ihren 30. Geburtstag feiert.

Februar

Hoffnungsschimmer in der Zentralafrikanischen Republik: In dem seit Jahren von einem brutalen Bürgerkrieg geplagten Land wird Anfang Februar ein Friedensabkommen unterzeichnet. „Das Friedensabkommen, das die Regierung der Zentralafrikanischen Republik und andere Konfliktparteien unterschrieben haben, ist ein willkommener Schritt in Richtung eines dauerhaften Friedens und der Hoffnung auf eine bessere Zukunft für die Kinder des Landes“, sagt UNICEF Exekutivdirektorin Henrietta Fore. Ein kleiner Schritt, aber immerhin ein Schritt vorwärts.

Dank Spenden konnten allein im Irak 160.000 geflüchtete Kinder im Winter vor der kalten Witterung geschützt werden.

Irak: Ein Junge in Winterkleidung spielt an einem Seil im Flüchtlingscamp.

Junge in einem Flüchtlingscamp im Irak.

© UNICEF/UN0158227/Sparks

Auch wenn sich die Situation im Irak verbessert hat, sind immer noch über 800.000 Kinder im Irak vertrieben. Ein Drittel von ihnen ist in Camps untergekommen, die nur wenig Schutz vor der Kälte bieten. UNICEF hat warme Kleidung an Kinder in Anbar und Mossul und Umgebung verteilt oder den Familien Gutscheine gegeben, mit denen sie selbst Kinderkleidung kaufen konnten.

Ebenfalls im Februar erreicht ein riesiger gemeinsamer Hilfskonvoi von den Vereinten Nationen und dem Syrischen Roten Halbmond das schwer zugängliche Flüchtlingscamp Rukhban in Syrien. 118 Lastwagen bringen Hilfsgüter mit, und Freiwillige sorgen dafür, dass die Kinder geimpft werden.

Gute Nachrichten auch, endlich einmal, aus dem Südsudan: 119 Kinder, unter ihnen 48 Mädchen, werden in Yambio von einer Miliz entlassen. Damit steigt die Zahl der seit Konfliktbeginn im Südsudan befreiten Kindersoldaten auf über 3.100.

Südsudan: UNICEF-Kinderschutzexpertin Anna Hadjixiros spricht mit freigelassenen Kindern.

Kinderschutzexpertin Anna Hadjixiros hilft freigelassenen Kindern im Südsudan dabei, ein neues Leben anzufangen.

© UNICEF/UN0280460/Ryeng

März

In Jordanien werden in den Flüchtlingscamps Azraq and Zaatari insgesamt 54 neue Kindergärten für syrische Kinder eröffnet.

Bevor wir diesen Kindergarten geöffnet haben, hatten die jüngeren Kinder nichts, wohin sie gehen konnten. Sie sind entweder den ganzen Tag zu Hause geblieben oder haben auf der Straße gespielt.

Manal Alshra’a, Erzieherin im Flüchtlingscamp Zaatari
Jordanien: Eine Helferin in einem Flüchtlingscamp-Kindergarten.

Im Jemen startet im März ein Programm, das Lehrerinnen, Lehrer und anderes Schulpersonal finanziell unterstützt. Viele Lehrer im Jemen haben nämlich seit über zwei Jahren kein Gehalt bekommen und sind dadurch häufig gezwungen, sich andere Arbeit zu suchen. Über drei Millionen Kinder haben durch die Hilfe die Chance, weiter zur Schule gehen zu können.

Aus Mosambik gibt es im März schreckliche Nachrichten, denn Zyklon Idai verwüstet ganze Landstriche. Das Gute ist, dass es innerhalb einer Woche gelungen ist, die Wasserversorgung in der Millionenstadt Beira wiederherzustellen. Die Hilfe kommt an – und eine weitere Katastrophe durch den Ausbruch von Krankheiten wird verhindert. In provisorischen Kinderzentren können die Mädchen und Jungen bald wieder lachen.

April

Was für ein Moment! Nach fast fünf Jahren Trennung kann eine Mutter im Südsudan am 17. April ihre fünf Kinder endlich wieder in die Arme schließen. Viele Familien wurden in den vergangenen Jahren im Chaos des Bürgerkriegs getrennt. Kinder waren plötzlich auf sich alleine gestellt, Eltern wussten über bange Monate oder Jahre nicht, ob ihre Kinder noch am Leben sind. Diese Wiedervereinigung ist ein kleiner Meilenstein, denn seit 2014 haben UNICEF, Save the Children und Partner insgesamt 6.000 Kinder wieder mit ihren Familienangehörigen zusammenbringen können.

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Hoffnung im Kampf gegen Malaria: Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) gibt im April bekannt, dass sie in einem groß angelegten Pilotprojekt erstmals einen Malaria-Impfstoff in drei Ländern (Malawi, Ghana und Kenia) einsetzt. Noch ist die Impfung kompliziert und erzielt nur teilweise Wirkung, daher bleibt die Prävention durch Moskitonetze momentan der wichtigste Schutz. Eine wirksame Impfung wäre ein großer Durchbruch, denn nach wie vor gehört Malaria zu den Haupt-Todesursachen für Kinder weltweit.

UNICEF erweitert derweil seine Pilotprojekte für den humanitären Einsatz von Drohnen auf Sierra Leone. Neben Vanuatu, Malawi und Kasachstan ist Sierra Leone damit das vierte Land, in dem testweise Drohnen eingesetzt werden, um zum Beispiel Luftaufnahmen von Überschwemmungsgebieten zu machen oder Impfstoffe in extrem abgelegene Regionen zu transportieren.

Vanuatu: Bewohner entpacken die per Drohne gelieferte Kühlbox mit Impfstoffen.

In Vanuatu wird eine kleine Kühlbox mit Impfstoffen per Drohne in ein Dorf transportiert.

© UNICEF/UN0265456/Chute

Die Weltbank gibt bekannt, dass sie eine Milliarde US-Dollar im Rahmen der Initiative „Generation Unlimited“ in die Bildung und Ausbildung von jungen Menschen in Entwicklungsländern investiert. Damit werden die Job- und Zukunftschancen der größten Jugendgeneration aller Zeiten gefördert.

Mai

Diese Meldung ging leider wegen der zeitgleichen Warnung vor Zyklon Fani in Südasien völlig unter: UNICEF hat Anfang Mai sein zweitausendstes Lernzentrum für geflüchtete Rohingya-Kinder in Bangladesch eröffnet. In den Flüchtlingscamps in Cox’s Bazar werden jetzt 180.000 Kinder zwischen vier und 14 Jahren unterrichtet. Viele von ihnen gehen zum ersten Mal in eine Schule.

Bangladesch: Acht Kinder halten Blätter mit ihren Berufswünschen darauf hoch.

Kinder in einem Lernzentrum halten Schilder mit ihren Berufswünschen hoch. Mit „Messi“ ist hier der Fußballstar gemeint.

© UNICEF/UN0329395/Sujan

In Kenia startet UNICEF zusammen mit Safaricom das „Internet der guten Dinge”, eine Informationsplattform, die es bereits in 60 Ländern gibt. Sie funktioniert auch auf sehr einfachen mobilen Geräten und enthält kostenfreie Informationen zum Beispiel zu gesunder Ernährung, Hygiene und Schutz vor Gewalt.

894 Kinder, unter ihnen 106 Mädchen, werden in Maiduguri im Nordosten von Nigeria aus einer lokalen Miliz zurück in ein ziviles Leben entlassen. Seit 2017 kamen insgesamt über 1.700 ehemalige Kindersoldaten in Nigeria frei.

In Niger findet zum allerersten Mal eine Kindergarten-Konferenz statt. Derzeit besucht nur jedes zehnte Kind einen Kindergarten in Niger – dem Land mit der höchsten Geburtenrate weltweit. Die Regierung will künftig mit Unterstützung von Partnern jedem Kind den Zugang zu Kindergarten oder Vorschule ermöglichen. Auch wenn es bis dahin noch ein weiter Weg ist: Dass dem Thema Vorschulbildung jetzt eine größere Bedeutung gegeben wird, ist ein Erfolg.

Juni

Ebola im Kongo: Leider weitet sich die Epidemie in der Demokratischen Republik Kongo weiter aus, im Juni wird ein erster Fall auch aus dem benachbarten Uganda gemeldet. Aber die Krankheit ist besiegbar! Hier feiern vier Ebola-Überlebende ihre Heilung und Entlassung aus der Krankenstation:

Lesen Sie dazu unbedingt diese inspirierende Geschichte über Ebola-Überlebende, die jetzt gegen die Krankheit immun sind und sich hingebungsvoll um Kinder in Behandlungszentren kümmern.

Insgesamt 55 Tonnen Hilfsgüter hat UNICEF von Januar bis Anfang Juni nach Venezuela gebracht, um bei der Gesundheitsversorgung der Kinder zu helfen. Zu den Hilfsgütern gehören Hebammen-Sets für eine sichere Geburt, Antibiotika und Malaria-Medikamente. Rund drei Millionen Kinder in Venezuela – jedes dritte – brauchen nach Schätzung der Vereinten Nationen humanitäre Hilfe.

Venezuela: Ein Junge erhält von einer Helferin seine Polio-Impfung.

Mehr als drei Millionen Kinder unter sechs Jahren werden bei einer großen Impfkampagne in Venezuela gegen Polio geimpft.

© UNICEF/UN0329145/Párraga

Ein bisschen mehr Frieden: Laut „Global Peace Index“, einer Studie der Denkfabrik Institute for Economics and Peace (IEP), ist die Welt wieder etwas friedlicher geworden. Demnach habe sich die Situation im vergangenen Jahr vor allem in der Ukraine, in Syrien und im Irak tendenziell stabilisiert.

Noch mehr gute Nachrichten

Da das zweite Halbjahr schon angefangen hat, hier noch einige gute Nachrichten vom Juli in Kürze: Laut UNAIDS gab es 2018 weniger Aids-Tote weltweit als in den Jahren zuvor. In der Ost-Ukraine wurde eine neue Waffenruhe ausgerufen. In Ghana macht eine 18-Jährige zuerst lokal, dann international Schlagzeilen, weil sie nur 40 Minuten nach der (schnellen) Geburt ihres Kindes in die Schule zurückkehrt – sie wollte auf keinen Fall ihre Physik-Prüfung verpassen, für die sie so lange gelernt hatte.

Elfenbeinküste: Ein lachender Junge sitzt in der neu errichteten Recyclingschule.

Strahlende Gesichter in der neuen, aus recyceltem Material gebauten Schule in Sakassou, Elfenbeinküste.

© UNICEF/UN0326204/Frank Dejongh

Last but not least möchte ich Ihnen noch dieses innovative Projekt in der Elfenbeinküste ans Herz legen: Aus recyceltem Plastik-Müll werden neue Klassenräume gebaut. Umweltschutz trifft Bildung!

Noch mehr gute Laune gefällig? Bitteschön:

Indien: Drei Mädchen zeigen ihr schönstes Lächeln.

Bild 1 von 6 | Mädchen in Indien zeigen ihr schönstes Lächeln.

© UNICEF/UN0325783/Hajra
Mosambik: Eine Frau hält ihr lachendes Baby hoch.

Bild 2 von 6 | Echter Wonneproppen: Baby in Beira, Mosambik.

© UNICEF/UN0320722/Oatway
Niger: Eine Gruppe von Jungs spielt im Matsch.

Bild 3 von 6 | Jungs spielen im Matsch in Niger.

© UNICEF/UN0318082// Frank Dejongh
Kongo: Schulmädchen springen fröhlich über eine Wiese.

Bild 4 von 6 | Schule ist aus! Mädchen im Süden des Kongo.

© UNICEF/UN0281617/Dejongh
Mongolia: Drei Mädchen und ein Junge blicken lachend in die Kamera.

Bild 5 von 6 | Kinder in Mongolia.

© UNICEF/UN0220796/Matas
Kambodscha: Drei Jungen albern auf dem Schulhof herum.

Bild 6 von 6 | Beste Freunde einer Grundschule in Kambodscha.

© UNICEF/UN0322975/Seng

Warum ist es eigentlich so, dass über Positives so wenig berichtet wird? „Only bad news is good news“, lautet eine alte Journalisten-Regel, soll heißen: Interessant sind nur die schlimmen Schlagzeilen. Auch wir von UNICEF äußern uns meist dann, wenn etwas aus Sicht der Kinder im Argen liegt: Wenn Mädchen und Jungen bei Anschlägen getötet werden, wenn Kinder hungern müssen oder ausgebeutet werden. Natürlich werden wir auch weiterhin auf diese Missstände aufmerksam machen. Aber über die guten Entwicklungen und Fortschritte zu berichten, finde ich auch sehr wichtig.

Haben Sie auch gute Nachrichten entdeckt, die Sie teilen möchten? Wenn Sie mögen, schreiben Sie gerne darüber in den Kommentaren.

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Autor*in Ninja Charbonneau