UNICEF baut Schulen aus Kunststoff-Abfall
Stolz zeigen die beiden Jungen (Foto oben) die Ziegel, aus denen ihr neues Schulgebäude besteht. Auf den ersten Blick sehen die Ziegel ganz normal aus – aber sie sind eine echte Innovation: Sie bestehen nicht aus Stein, sondern aus Plastik. Schon über 260 Klassenräume konnte UNICEF aus den recycelten Plastik-Ziegeln bauen. Über 100 weitere Klassenzimmer sind bereits im Bau, und mehr als 500 Klassenräume werden es insgesamt.

Bessere Chancen auf qualitativ hochwertige und langfristige Bildung: Die aus Plastik-Abfällen gebauten Schulen machen es möglich.
© UNICEF/UNI372424/DejonghElfenbeinküste: Bildung für benachteiligte Kinder!
Wenig Bildung, zu viel Müll
1,6 Millionen Kinder in der Elfenbeinküste gehen nicht zur Schule. Sie haben damit nur schlechte Chancen auf Bildung. Es gibt bei Weitem nicht genug Schulen, und die wenigen vorhandenen Klassenzimmer sind mit bis zu 100 Kindern pro Klasse oft vollkommen überfüllt.
Noch dazu hat die Elfenbeinküste ein Müllproblem und leidet unter einer extremen Umweltverschmutzung. Die Kunststoff-Abfälle landen größtenteils auf Deponien und verseuchen den Boden, die Luft und das Wasser und können zu schweren, teils tödlich verlaufenden Krankheiten führen.
- Nur 5%der Abfälle
in der Elfenbeinküste werden recycelt
- Bis zu 100Kinder
gehen in eine Klasse
- 43%der Bevölkerung
sind Analphabeten

Der viele Müll bedroht die Gesundheit der Kinder.
© UNICEF/UN0206928/DEJONGHDie Lösung: Schulen aus Kunststoff-Abfällen
Zu viel Müll und zu wenig Bildung – aus beiden Problemen hat UNICEF jetzt ein innovatives Projekt gemacht: Wir bauen nachhaltige und preiswerte Schulgebäude aus recycelten Plastikziegeln. So ermöglichen wir Kindern in der Elfenbeinküste den Zugang zu Bildung in einer sauberen Umgebung. Unterstützen Sie mit Ihrer Spende den Bau weiterer Schulräume!
Plastikbausteine für Bildung: Hilfe für Kinder und Umweltschutz
Die Ziegel für unsere Schulgebäude in der Elfenbeinküste bekommen wir von "Conceptos Plásticos". Das kolumbianische Unternehmen hat eine Technik entwickelt, um alle Arten von Kunststoff-Abfällen (abgesehen von PVC) in Bauziegel umzuwandeln. Aus Plastikmüll werden somit langlebige und sichere Baumaterialien.
Die Kunststoff-Ziegel lassen sich sehr gut und einfach als Baumaterial einsetzen. Wenn das Fundament für das Schulgebäude erst einmal steht, sind die Wände aus den Kunststoff-Ziegeln anschließend innerhalb weniger Tage montiert. Übrigens: Neben den Klassenzimmern gehört auch die Errichtung von geschlechtergetrennten Latrinen zu den Baumaßnahmen.

Bild 1 von 9 | Diese Schule in Sakassou ist eine der ersten, die aus Plastikziegeln gebaut wurde. Dank der innovativen Bauweise bekommen jetzt mehr Kinder Zugang zu qualitativ hochwertiger Bildung.
© UNICEF/UNI215661
Bild 2 von 9 | Hier waren die Bauarbeiten noch mitten im Gange. Was man aber schon sehen konnte: Die neuen Klassenzimmer sind deutlich größer, stabiler und wetterfester als die alten Räume links im Bild.
© UNICEF/UN0266610/Dejongh
Bild 3 von 9 | Die recycelten Ziegel sind 40 Prozent günstiger als herkömmliche Materialien. Außerdem halten sie 50 Jahre länger und sind einfach und schnell zu montieren.
© UNICEF/UN0275807/DEJONGH
Bild 4 von 9 | Ein erster Blick in das neue Klassenzimmer: Besonders die benachteiligten Mädchen des Landes profitieren von dem besseren Bildungsangebot durch UNICEF.
© UNICEF/UN0287734/DEJONGH
Bild 5 von 9 | Und so sehen die innovativen Gebäude von außen aus: Einfach und funktional, und zugleich langlebig und ökologisch.
© UNICEF/UN0266611/Dejongh
Bild 6 von 9 | Kleine Toilettengebäude lassen sich ebenfalls wunderbar aus recycelten Plastiksteinen bauen. Indem wir Plastikabfälle in Baumaterialien umwandeln, tragen wir auch zum Klimaschutz bei.
© UNICEF/UNI211381/Frank Dejongh
Bild 7 von 9 | Auch Vorschulkinder kommen auf ihre Kosten, denn für sie haben wir in den Schulgebäuden eigene Räume eingerichtet – mit farbenfrohen Wänden und viel neuem Material.
© UNICEF/UN0309355/Frank Dejongh
Bild 8 von 9 | Ein weiterer Schwerpunkt unseres Projekts: Durch einen offiziellen Recycling-Markt möchten wir Frauen ein sicheres Einkommen bieten für das Sammeln und Verkaufen von Plastikmüll.
© UNICEF/UN0206926/DEJONGH
Bild 9 von 9 | Eines von vier Kindern der Elfenbeinküste schließt heute die Grundschule nicht ab. Diese drei Freunde dagegen können sich glücklich schätzen: Sie haben hoffentlich noch viele Jahre Schule vor sich.
© UNICEF/UN0288233/DEJONGHDie recycelten Materialien sind außerdem deutlich günstiger. Und sie tragen mit zum Klimaschutz bei: Denn der Großteil des Plastiks würde sonst verbrannt werden – was wiederum Treibhausgase produzieren würde.
Mit Spenden auch aus Deutschland konnten wir in der Elfenbeinküste mithelfen, eine Fabrik zu bauen, in der die Kunststoff-Ziegel direkt vor Ort hergestellt werden. Dadurch entfallen nun zusätzliche Kosten und Ressourcen, um die Ziegel in die Elfenbeinküste zu importieren. Noch dazu werden wir einen von Frauen geführten Recycling-Markt in der Elfenbeinküste schaffen.
Bau der Plastikziegel-Schulen: Mehrere Hundert neue Klassenzimmer aus Plastikziegeln konnten wir bereits in der Elfenbeinküste bauen. Dafür recyceln wir viele Tonnen Plastikmüll.
Unterrichtsqualität: Wir helfen, den Unterricht noch besser zu machen, indem wir Lehrmaterial verteilen und Lehrer*innen ausbilden.
Wasser und Hygiene: Wir sorgen auch dafür, dass an den Schulen Wasser und sanitäre Anlagen für die Kinder verfügbar sind.
Möbel fürs Klassenzimmer: Mit Spenden aus Deutschland statten wir außerdem die neu gebauten Klassenzimmer mit Möbeln aus, damit die Kinder gute Lernbedingungen haben.
Langfristig wollen wir die Lage in der Elfenbeinküste auf drei Ebenen verbessern:
- Ökologisch: Durch Aufklärung über Umweltschutz, Müllentsorgung und Hygiene sowie das Recycling von Kunststoff möchte UNICEF eine sauberere Umwelt schaffen, in der Kinder gesünder leben, lernen und spielen können. UNICEF bekämpft so auch die Ausbreitung von Krankheiten wie Malaria, Durchfall und Atemwegsinfektionen, die durch unkontrollierte Müllberge und Abwasserkloaken entstehen können.
- Sozial: UNICEF stärkt Mütter, die von Armut betroffen sind, durch die Schaffung neuer Einkommensmöglichkeiten. Gleichzeitig werden Klassenzimmer gebaut, in denen mehr Kinder Zugang zu qualitativ hochwertiger Bildung haben.
- Wirtschaftlich: In Zusammenarbeit mit Conceptos Plásticos hilft UNICEF, die Kunststoff-Abfälle der Elfenbeinküste zu sicheren, billigen und nachhaltigen Materialien umzuwandeln und einen funktionierenden Recyclingmarkt aufzubauen.
Früher habe ich als Kassiererin gearbeitet. Aber meine Liebe zu Kindern und zu Büchern haben mich zurück in die Schule gebracht. Mein Wissen an Kinder weiterzugeben ist meine große Leidenschaft.

Schenken Sie eine Perspektive
Helfen Sie uns, möglichst viele Klassenzimmer in der Elfenbeinküste zu bauen und benachteiligten Mädchen und Jungen eine Perspektive zu geben!
- Ca. 24 Mio. Einwohner
Hauptstadt: Yamoussoukro
Amtssprache: Französisch
seit 1960 unabhängig von Frankreich
weltweit größter Kakaoproduzent - Nachbarländer:
Liberia, Guinea, Mali, Burkina Faso und Ghana - wenig Bildung:
Es gibt viel zu wenige Schulen im Land. Und fast die Hälfte der Familien kann es sich finanziell nicht leisten, ihre Kinder zur Schule zu schicken. Die Analphabeten-Rate liegt bei über 40 Prozent.
Weitere Herausforderungen im Land:
- ethnische, kulturelle und religiöse Konflikte
- hohe Arbeitslosigkeit, vor allem unter Jugendlichen
- starke Benachteiligung von Frauen und Mädchen
- Kinderarbeit, insbesondere in der Kakaoproduktion