Hunger, Gewalt und Naturkatastrophen bedrohen Kinder
Jeder Beitrag hilft Kindern in Afghanistan
Helfen Sie den Kindern in Afghanistan mit Ihrer Spende.
Die Kinder und Familien in Afghanistan kommen nicht zur Ruhe. Nachdem es wochenlang schwere Regenfälle gegeben hatte, kam es im Mai 2024 zu heftigen Überschwemmungen in Teilen Afghanistans. Die Lage ist katastrophal: Hunderte Menschen wurden bei Sturzfluten verletzt oder getötet, darunter viele Kinder. Besonders gefährlich ist der Mangel an sauberem Trinkwasser.
Unser UNICEF-Kollege Daniel Timme berichtet, wie die Situation vor Ort nach den Überschwemmungen aussah und wie UNICEF hilft:
Nur wenige Monate zuvor hatten im Oktober 2023 schwere Erdbeben die afghanischen Provinzen Herat, Badghis und Farah getroffen. Die Beben trafen eine Region mit vielen abgelegenen, schwer erreichbaren Dörfern. Viele Gebäude dort bestanden aus Lehm – sie fielen wie Kartenhäuschen in sich zusammen.
Die Folgen der Naturkatastrophen in Afghanisten treffen Familien am Rande des Abgrunds, die einer solchen Notsituation nahezu nichts entgegensetzen können. Fast die gesamte Bevölkerung in Afghanistan lebt in Armut. Eltern müssen furchtbare Entscheidungen treffen: Sollen sie mit ihrem letzten Geld eine Fahrt mit einem kranken Kind ins Krankenhaus bezahlen oder Lebensmittel für alle Kinder der Familie kaufen?
Wir von UNICEF sind in Afghanistan im Einsatz – für die von Flut, Erdbeben, Hunger und Armut betroffenen Familien und alle Kinder in Afghanistan. Wir dürfen sie nicht allein lassen. Bitte helfen Sie ihnen mit Ihrer Spende für dringende Hilfsgüter!
So unterstützen Sie mit einer Spende Kinder in Afghanistan
Humanitäre Krise in Afghanistan: Ein Albtraum für Kinder
Mehr als 23,7 Millionen Afghaninnen und Afghanen sind auf humanitäre Hilfe angewiesen, darunter 12,3 Millionen Kinder (Stand: Januar 2025). Das sind ungefähr so viele Kinder wie in ganz Deutschland. Seit der Machtübernahme der Taliban hat sich die Situation in Afghanistan weiter zugespitzt. Die Wirtschaft liegt am Boden, und langanhaltende Dürrezeiten haben einen Großteil der Ernten zerstört. Im ganzen Land haben Menschen nicht genug zu essen. Die Hungerkrise bringt Millionen Kinder in Lebensgefahr.
Hunger in Afghanistan
Ernährungsexpert*innen gehen davon aus, dass bis Mai 2025 fast 3,5 Millionen Kinder im Alter von sechs Monaten bis 5 Jahren an akuter Mangelernährung leiden oder davon betroffen sein werden. Davon sind 867.300 Kinder schwer mangelernährt.
Zwischen November 2024 und März 2025 werden außerdem voraussichtlich etwa 14,8 Millionen Menschen aufgrund von wirtschaftlichen Unsicherheiten und ungünstigen klimatischen Bedingungen mit akuter Nahrungsmittelunsicherheit konfrontiert sein. Bis März 2025 werden schätzungsweise 3,1 Millionen Menschen so stark unter Hunger leiden, dass ihr Leben in Gefahr ist.
Millionen Kinder und ihre Familien sind damit in direkter Lebensgefahr und brauchen sofort Hilfe, um zu überleben. Umso wichtiger ist es jetzt für uns, dass wir die Kinder und Familien in Afghanistan weiterhin unterstützen und unsere humanitäre Hilfe fortsetzen.
Die 18 Monate alte Amina ist lebensbedrohlich mangelernährt und wird in einer von UNICEF unterstützten Klinik behandelt.
Weil Amina zu schwach zum Trinken ist, bekommt sie therapeutische Spezialmilch über eine Sonde. Die Milch versorgt sie mit lebenswichtigen Nährstoffen und Kalorien.
Aminas Mutter Jahan Bibi sagt: "Wir haben nichts zu essen zuhause. Wir verkaufen alles, was wir haben, um Lebensmittel kaufen zu können. Ich selbst esse kaum etwas und bin zu schwach, um Amina zu stillen."
Unsere Kolleg*innen vor Ort berichten von immer mehr schwangeren und stillenden Frauen, die mangelernährt sind. Viele Afghaninnen verwehren sich selbst Mahlzeiten, um die wenigen Lebensmittel ihren Kindern geben zu können. Um die mangelernährten Kinder zu erreichen, setzen wir auch auf mobile Kliniken, die direkt zu den Familien fahren, auch in abgelegene Regionen.
Frauen- und Mädchenrechte werden in Afghanistan immer weiter untergraben
UNICEF ist trotz einer unsicheren Sicherheitslage weiter in Afghanistan im Einsatz. Es ist unabdingbar, dass Frauen in Afghanistan für Organisationen der Vereinten Nationen oder NGOs arbeiten können. Afghanische Frauen sind der Lebensnerv unserer humanitären Hilfe.
Auch die immer wieder aufflammende Gewalt bedroht die Kinder. Hunderte Mädchen und Jungen wurden in den letzten Jahren durch Kämpfe getötet. Zahlreiche Kinder sind traumatisiert, weil sie Zeuge schrecklicher Gräueltaten wurden. Auch die Gefahr durch Minen und Blindgänger ist hoch.
- 860.000Kinder unter 5
sind schwer akut mangelernährt und brauchen dringend Spezialnahrung
- Über 4 Mio.Kinder
gehen nicht zur Schule, davon sind die Mehrheit Mädchen
- Über 12 Mio.Kinder
brauchen humanitäre Hilfe, um zu überleben
UNICEF bleibt in Afghanistan – für jedes Kind
UNICEF ist trotz einer unsicheren Sicherheitslage weiter in Afghanistan im Einsatz. Wir leisten mit unseren Partnern, wo immer möglich, weiter Hilfe für Kinder und ihre Familien. Wir versorgen sie etwa mit sauberem Trinkwasser und mangelernährte Kinder mit Spezialnahrung und leisten medizinische Hilfe in den Notlagern. Zudem machen wir unseren Einfluss für Kinderrechte geltend.
Durch unseren über 70-jährigen Einsatz in Afghanistan haben wir ein großes Netzwerk an Partnern aufgebaut. Darauf können wir zurückgreifen, damit die Hilfe weitergeht und auch ankommt. Als UN-Kinderhilfswerk sind wir politisch neutral und ergreifen ausschließlich Partei für Kinder. Spenden für Afghanistan fließen direkt in unsere Hilfsprojekte vor Ort oder an unsere Partner, mit denen wir uns gemeinsam für die Kinderrechte in Afghanistan einsetzen.
Die Familien bekommen sauberes Wasser von uns, vor allem in den Gebieten, die besonders von Dürre betroffen sind. Auch die geflüchteten Menschen in den Notlagern erhalten von uns Trinkwasser.
Babys und Kleinkinder erhalten weiterhin lebenswichtige Impfungen von uns. Und mit unseren mobilen Gesundheitsstationen erreichen wir viele Menschen in Afghanistan, um sie medizinisch zu versorgen.
Mangelernährte Kinder bekommen von uns Spezialnahrung, um wieder zu Kräften zu kommen.
Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verteilen auch Hygieneartikel, zum Beispiel Seife oder Windeln.
An verschiedenen Orten im Land stocken wir unsere Vorräte an Hilfsgütern weiter auf. Dazu gehören auch Hilfsgüter für die Herbst- und Wintermonate, etwa warme Kleidung und wetterfeste Zelte.
Geflüchtete Mädchen und Jungen können zum Spielen eine unserer sicheren und kinderfreundlichen Zonen aufsuchen, die wir in einigen Notlagern zu ihrem Schutz eingerichtet haben.
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Bild 1 von 7 | Mai 2024: Nach den Überschwemmungen gab es an vielen Orten in Afghanistan kein sauberes Wasser mehr. In Notsituationen wie dieser verteilt UNICEF Hygienekits, Wasserreinigungstabletten und andere Hilfsgüter.
© UNICEF/UNI577702/Khayyam
Bild 2 von 7 | Trinkwasser ist entscheidend, damit die Kinder nicht krank werden. Per Lkw liefern wir sauberes Wasser in die betroffenen Regionen.
© UNICEF/UNI450687/Khayyam
Bild 3 von 7 | Nothilfe nach Naturkatastrophen: Ein Gesundheitshelfer untersucht im Oktober 2023 ein Mädchen, das bei einem der Erdbeben verletzt wurde.
© UNICEF/UNI450692/Khayyam
Bild 4 von 7 | Wir sind in Afghanistan im Einsatz, damit Kinder und Familien eine grundlegende medizinische Versorgung bekommen. Dafür unterstützen wir Krankenhäuser und mobile Kliniken.
© UNICEF/UN0506222/Fazel
Bild 5 von 7 | Die zweijährige Fatima wird in Herat auf Mangelernährung untersucht. Viele Kinder in Afghanistan leiden unter der Ernährungsunsicherheit und brauchen Nahrungsmittelhilfe.
© UNICEF/UN0511133/Bidel
Bild 6 von 7 | Hier haben sie Raum, Zeit und Sicherheit zum Lachen und um einfach Kind zu sein: Mädchen in einem kinderfreundlichen Zentrum von UNICEF.
© UNICEF/UN0748253/Naftalin
Bild 7 von 7 | Unter den lebenswichtigen Hilfsgütern, die wir ins Land bringen, sind auch Spezialnahrung für mangelernährte Kinder und Medikamente für eine bessere Gesundheitsversorgung.
© UNICEF/UN0531646/Fazel
Afghanistan ist ein Binnenstaat in Asien, der an Pakistan, China, Tadschikistan, Usbekistan, Turkmenistan und den Iran grenzt.
Es leben etwa 41 Millionen Menschen im Land. Die meisten von ihnen sprechen Dari oder Paschtu. Die Hauptstadt ist Kabul.
Etwa 40 Prozent der Erwerbstätigen arbeiten in der Landwirtschaft, knapp 40 Prozent im Dienstleistungssektor. Armut ist verbreitet. Afghanistan gehört zu den ärmsten Ländern der Welt.