Welttag der humanitären Hilfe am 19.8.
UNICEF: 110 Millionen Kinder brauchen dringend Hilfe
Aufgrund der aktuellen Vielzahl schwerer Krisen sind laut UN-Kinderhilfswerk UNICEF in diesem Jahr 110,3 Millionen Kinder weltweit dringend auf Hilfe angewiesen. Zum morgigen Welttag der humanitären Hilfe (19. August) appelliert UNICEF an Politik und Gesellschaft, Kinder und Familien in Krisenländern verstärkt zu unterstützen.
Zahlreiche Konflikte, einschließlich des Krieges in der Ukraine, eine wachsende Ernährungsunsicherheit und die Gefahr von Hungersnöten, die Folgen des Klimawandels sowie das Wiederaufflammen von Krankheiten wie Cholera und Masern führen dazu, dass so viele Kinder und Familien in Not sind wie nie zuvor in der jüngeren Geschichte.
Kinder in diesen Ländern benötigen besonders dringend humanitäre Hilfe:
Ukraine: 4,1 Millionen Kinder in der Ukraine benötigen humanitäre Hilfe. Der Schulstart im September stellt eine große Herausforderung dar. 3,6 Millionen Kinder sind davon betroffen, dass ihre Schule zerstört ist (Stand Mai 2023). Allein in den ersten zwölf Monaten des Krieges wurden mehr als 2.300 Bildungseinrichtungen zerstört.
Somalia: Das Leben von schätzungsweise 478.000 Kindern in Somalia ist durch schwere akute Mangelernährung bedroht. Zudem fehlt eine grundlegende Gesundheitsversorgung. Insgesamt sind in Somalia 5,1 Millionen Kinder auf humanitäre Hilfe angewiesen.
Afghanistan: Der Bedarf an humanitärer Hilfe in Afghanistan ist auf einem Rekordhoch und steigt weiter an: 15,8 Millionen Kinder sind auf Unterstützung angewiesen. 64 Prozent der Haushalte können ihre Grundbedürfnisse nicht mehr decken.
Sudan: Mehr als 14 Millionen Kinder benötigen humanitäre Hilfe. Nach Angaben von UNICEF wurden mindestens 435 Kinder in dem seit vier Monaten anhaltenden Konflikt getötet und mindestens 2.025 Kinder verletzt. UNICEF hat Berichte über 2.500 schwerwiegende Verletzungen der Kinderrechte im Sudan erhalten.
Äthiopien: In Äthiopien sind 16,5 Millionen Kinder auf humanitäre Hilfe angewiesen. Der anhaltende Konflikt im Zentrum des Landes hat mehr als drei Millionen Menschen vertrieben und die Schließung von 780 Schulen veranlasst, wovon etwa 900.000 Kinder betroffen sind.
„2023 ist ein besonders düsteres Jahr für Kinder. Weltweit brauchen mehr Kinder humanitäre Hilfe als je zuvor“, sagt Christian Schneider, Geschäftsführer von UNICEF Deutschland. „Schwere Menschenrechtsverletzungen in den Kampfzonen der Welt, dramatische Hungerkrisen, die verzweifelte Lage von Kindern, die von Gesundheitsversorgung abgeschnitten sind: Für Millionen Kinder ist der unermüdliche und oft gefährliche Einsatz der humanitären Helfer*innen die einzige Hoffnung.“
2022 leistete UNICEF in 128 Programmländern Hilfe für Kinder in insgesamt 442 anhaltenden oder neuen humanitären Krisensituationen.
Dieses Jahr benötigt UNICEF mit Stand Juni noch immer 10,94 Milliarden US-Dollar für die weltweite Nothilfe. Bisher sind viele Programme aber nur zu wenigen Teilen finanziert. Das setzt Kinder einer großen Gefahr aus. Verstärkte Unterstützung von Politik und Gesellschaft ist dringend nötig.
Der Welttag der humanitären Hilfe am 19. August erinnert an das globale Engagement für das Überleben, das Wohlergehen und die Würde von Menschen in Not und fordert, Sicherheit für alle Helfer*innen zu gewährleisten. In diesem Jahr steht der Tag unter dem Motto #NoMatterWhat.
Service für die Redaktionen:
» Den jährlichen Nothilfeaufruf zur Finanzierung und dem globalen Bedarf von humanitärer Hilfe von UNICEF finden Sie auf dieser Seite.
» Kostenloses Bild- und Videomaterial zum Thema mit verschiedenen Geschichten von UNICEF-Helfer*innen im Einsatz finden Sie hier.
UNICEF Deutschland ruft die Menschen dazu auf, sich am Tag der humanitären Hilfe zu beteiligen – sei es durch Spenden, Bewusstseinsbildung oder ehrenamtliche Tätigkeiten.
An UNICEF Spenden können Sie unter dem Spendenkonto: „UNICEF“ und der SozialBank Köln, IBAN: DE57 3702 0500 0000 3000 00, BIC: BFSWDE33XXX
Katharina KesperChefin vom Dienst/Newsroom UNICEF Deutschland