© UNICEF/UNI297236/SchermbruckerBargeldhilfe (cash transfer): Kleine Geldbeträge helfen Kindern und Familien weltweit – so wie diesem Mädchen in Sambia.
Gut zu wissen

Cash Transfers in Afghanistan und weltweit: Warum Bargeld auch ein Hilfsgut ist

Kleine Geldbeträge an bedürftige Familien auszuzahlen – kann das wirklich eine sinnvolle humanitäre Hilfsmaßnahme sein? Wir erklären Ihnen in diesem Blog, warum unsere Cash-Transfer-Programme in bestimmten Situationen tatsächlich eine sehr gute Lösung für Kinder sind und was Cash Transfers überhaupt sind.


von Susanne Nandelstädt 3

Kleine Geldbeträge (Cash Transfers) als Teil der UNICEF-Hilfe

Die Zahl der UNICEF-Hilfsgüter ist riesig. In unseren Warenlagern halten wir große Mengen von mehr als 850 verschiedenen Artikeln vor, mit denen wir Kinder und Familien in aller Welt helfen können: Von Erdnusspaste über Wasserreinigungstabletten bis hin zu Impfstoffen, Notzelten und Moskitonetzen. Millionen Kinder weltweit profitieren jedes Jahr davon.

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Wie UNICEF-Hilfsgüter von A nach B kommen

Aber was ist, wenn die Bedürfnisse individueller sind, als es unsere Hilfsgüter sein könnten? Wenn Eltern nicht das Geld haben, um die Schulgebühren für ihre Tochter zu bezahlen? Oder eine mittellose Mutter Lebensmittel vom heimischen Markt braucht, um ihre Kinder durchzubringen? Für genau solche Fälle sind so genannte Cash Transfers die Lösung: Kleinere Geldbeträge, die UNICEF an ausgewählte Empfänger*innen in Not auszahlt und die von ihnen flexibel eingesetzt werden können.

In diesem Blogbeitrag erzähle ich Ihnen, wie Cash Transfers (auch "Cash Assistance" genannt) funktionieren und wie sie ganz konkret Kindern und Familien in aller Welt helfen – etwa in Afghanistan, wo UNICEF auch in der aktuellen Krise gezielt Cash-Beträge einsetzt.

Bargeldhilfe (cash transfer): Eine Frau in Mauretanien hält ihre Bankkarte in der einen, Geldscheine in der anderen Hand.
© UNICEF/UN0465236/Pouget

Was Sie über die Bargeldhilfe von UNICEF wissen sollten

Was sind Bargeldhilfen (Cash Transfers)?

Cash Transfers sind kleinere Geldbeträge, die den bedürftigen Empfänger*innen helfen, ihre Grundbedürfnisse zu decken. Die Begünstigten können sich damit lebenswichtige Sachmittel wie Nahrung, Wasser, Heizmaterial und Kleidung kaufen. Sie können davon aber auch Mieten bezahlen oder Kosten für Schulen oder medizinische Versorgung begleichen.

Die eingesetzten kleinen Bargeldzahlungen sind keine neue Maßnahme innerhalb unserer humanitären Hilfe, sondern schon seit Jahrzehnten ein Instrument unter vielen. Als Teil der UNICEF-Hilfe setzen wir die Hilfszahlungen in mehr als 70 Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen ein, um Armut zu verringern und Familien ein möglichst autonomes Leben zu ermöglichen.

Mit dieser Bargeldhilfe wird Geld zu einem "Möglichmacher" für all das, was Kinder und Familien besonders dringend brauchen. Die kleinen Geldbeträge sorgen dafür, dass Kinder vor Hunger und Unterernährung geschützt werden, Mädchen weiter in die Schule gehen können, statt früh zwangsverheiratet zu werden, Familien sich eine Existenz aufbauen können oder Kinder warme Winterkleidung bekommen. Auf diese Art sind die Bargeldzahlungen ein Hilfsgut wie andere Hilfsgüter auch: Sie sichern das Überleben von Mädchen und Jungen in aller Welt und ermöglichen ihnen ein besseres, sichereres und gesünderes Leben.

5 Mythen über Geldtransfers

Mythos 1: "Das gespendete Bargeld wird nur für Alkohol oder Tabak ausgegeben"

Für diesen Mythos gibt es keinen einzigen Hinweis. Studien zeigen sogar eher das Gegenteil: Haushalte, die Cash Transfers bekommen, geben weniger Geld für Alkohol und Tabak aus, dafür aber mehr für Nahrungsmittel.

Mythos 2: "Cash Transfers machen die Leute faul und abhängig"

Auch das ist nicht richtig. Es gibt keinen Beleg dafür, dass die Empfänger*innen von Geldzahlungen weniger arbeiten würden. Tatsächlich haben die Geldtransfers sogar den positiven Effekt, dass sie die lokale Arbeitswirtschaft ankurbeln, vor allem im ländlichen Raum.

Mythos 3: "Cash Transfers führen zu Inflation"

Nein, die Daten sprechen gegen diesen Mythos. Die Begünstigten von Cash Transfers sind immer nur ein kleiner Teil einer Gemeinschaft, die noch dazu zu den ärmsten innerhalb der Bevölkerung gehören. Sie haben daher eine viel zu geringe Kaufkraft, um die Marktpreise zu beeinflussen.

Mythos 4: "In den mit Bargeldspenden begünstigten Familien bekommen die Frauen mehr Kinder"

Die Zahlen zeigen eine andere Realität: In mehreren Ländern konnte beispielsweise nachgewiesen werden, dass es durch Cash Transfers deutlich weniger Frühschwangerschaften gab und die Zeitabstände zwischen mehreren Geburten größer wurden.

Positiv außerdem: Cash Transfers bedeuten oft mehr Bildung für die Kinder. Und je gebildeter ein Mädchen, desto geringer sein Risiko für eine frühe Heirat – und umso größer die Chance, den Armutskreislauf zu unterbrechen.

Mythos 5: "Das gespendete Bargeld wird sofort ausgegeben"

Klares Nein. Es stimmt nicht, dass das Geld nur für den unmittelbaren Lebensunterhalt genutzt und nicht investiert wird. In den begünstigten Haushalten besuchen viel mehr Kinder eine weiterführende Schule, und es wird mehr Geld für Schulmaterial und -kleidung ausgegeben. Außerdem wird auch mehr etwa in Saatgut, landwirtschaftliche Geräte und Farmland investiert.

Welche Arten von Bargeldhilfen (Cash Transfers) gibt es?

Das Geld bei den Cash-Transfer-Programmen wird meistens bar ausgezahlt. Manchmal gibt es auch Gutscheine, die in lokalen Märkten oder Geschäften gegen Waren eingetauscht werden können. Die Gutscheine entsprechen dann oft einer bestimmten Ware, beispielsweise Grundnahrungsmitteln wie Getreide oder Gemüse oder auch Heizmaterial.

Bargeldhilfen mit Bedingungen ("conditional cash")

Viele unserer Programme zur Finanzhilfe sind an Bedingungen geknüpft ("conditional cash"): Dabei werden die Geldzuweisungen oder Gutscheine nur an Personen oder Haushalte ausgezahlt, wenn sie zu einer spezifischen Personengruppe gehören oder das Geld für einen bestimmten Zweck einsetzen. Eltern bekommen etwa nur dann das Geld, wenn sie ihr Kind zur Schule schicken oder wenn sie ärztliche Kontrolluntersuchungen für ihr Kind wahrnehmen.

Bargeldhilfe (cash transfer): Cash Assistance bietet den begünstigten Familien viele Vorteile.
© UNICEF/UNI190792/Shrestha

Bedingungslose Bargeldhilfen ("unconditional cash")

Häufiger allerdings bekommen die Familien die Geldzuweisungen als "bedingungslose" ("unconditional") Cash Transfers: Hier erhalten die ausgewählten Haushalte einen frei verfügbaren Geldbetrag, der nicht an eine bestimmte Rahmenbedingung gebunden ist. Beispielsweise erhalten nach einer Naturkatastrophe alle Haushalte der betroffenen Region einen Geldbetrag, um ihre Grundbedürfnisse schnell zu decken.

Außerdem gibt es noch den Unterschied, dass wir manche Geldbeträge einmalig an die Empfänger*innen auszahlen, andere dagegen wiederkehrende Zahlungen sind, beispielsweise monatlich oder quartalsweise.

Wer bekommt Cash-Transfer-Zahlungen?

UNICEF wählt die Begünstigten der Geldtransfers sehr genau aus. Vor den Hilfszahlungen wird der Bedarf der Familien geprüft, um sicherzustellen, dass das Geld bei denjenigen ankommt, die es am dringendsten brauchen: bei den am stärksten benachteiligten und ärmsten Kindern und Familien.

Im Falle einer akuten Notsituation wie etwa nach einer Naturkatastrophe sind die Voraussetzungen, um eine Cash-Zahlung zu erhalten, manchmal bewusst offener gehalten. Dann erhalten beispielsweise alle betroffenen Familien einer bestimmten Region unsere Geldzuweisung. In anderen Cash-Programmen werden die Empfänger*innen nach spezifischen Kriterien ausgewählt – zum Beispiel nur Familien mit Kindern im schulpflichtigen Alter oder nur Familien mit einem Familienmitglied, das mit einer körperlichen oder geistigen Einschränkung leben muss.

Warum sind Bargeldtransfers in der humanitären Hilfe besonders wirksam?

Cash Transfers im Rahmen unserer humanitären Hilfe zu nutzen, bietet viele Vorteile. Hier ein paar dieser Vorteile, die Bargeldzahlungen zu einer besonders wirksamen Maßnahme machen:

  • Geldtransfers sind schnell und flexibel. Sie können das Wohlbefinden von Kindern auf vielen verschiedenen Ebenen verbessern.
  • Sie sind bedarfsorientiert und richten sich danach, was die Empfänger*innen konkret am dringendsten benötigen.
  • Cash Transfers erfordern keine große Logistik. Unter bestimmten Bedingungen sind sie effektiver als Hilfsgüter, die erst beschafft und in eine Region transportiert werden müssen.
  • Die Bargeldzahlungen stärken die lokale Wirtschaft.
  • Sie bewahren die Würde der Empfänger*innen, da sie selbst entscheiden können, wie sie das Geld einsetzen.

Was bedeutet "Cash plus" für die humanitäre Hilfe?

Am wirkungsvollsten für Kinder ist unsere Cash-Hilfe dann, wenn wir sie einbetten in unsere umfassenden humanitären Hilfsleistungen und -services. Wir nennen das "Cash plus". Wenn die Kinder aus den begünstigten Haushalten beispielsweise an unseren Schulprogrammen teilnehmen oder unsere medizinische Versorgung nutzen, geht unsere Hilfe noch weiter über die reinen Geldzuweisungen hinaus. So können wir die Mädchen und Jungen am besten unterstützen und in ihrer Entwicklung fördern. Genau dann ist unsere Cash Assistance am effektivsten.

UNICEF-Cash-Transfers in aller Welt

Afghanistan: Bargeld für lebensrettende Winterhilfe und Bildung für Mädchen

Seit die Taliban in Afghanistan im Sommer 2021 die Macht übernommen haben, hat sich die schwierige Situation für die Kinder im Land noch weiter verschärft. Schon vor der aktuellen Afghanistan-Krise waren vor allem Mädchen in Afghanistan benachteiligt.

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Wie ist es, jetzt in Afghanistan ein Kind zu sein?

Überdurchschnittlich viele von ihnen gehen nicht zur Schule. Eins der UNICEF-Cash-Programme in Afghanistan richtete sich daher speziell an ärmere Haushalte mit heranwachsenden Töchtern.

Hasiba ist eins der afghanischen Mädchen, das von den Bargeld-Hilfszahlungen profitiert hat.

Bargeldhilfe (cash transfer): Hasiba und ihr Vater in Afghanistan bekommen Cash-Zahlungen von UNICEF.

Bild 1 von 2 | Hasiba (14) geht gerne zur Schule. Doch seit ihr Vater einen Unfall hatte, kann er nicht mehr arbeiten. Er hat nicht genug Geld, um seine achtköpfige Familie zu versorgen. Dank der UNICEF-Bargeldhilfe konnte er im vergangenen Jahr für seine Tochter wieder Schulmaterial kaufen.

© UNICEF Afghanistan/2020/Karimi
Bargeldhilfe (cash transfer): Cash-Programme in Afghanistan sollen die Bildungschancen für Mädchen verbessern.

Bild 2 von 2 | Hasibas Vater war überglücklich, als er die Zusage für die UNICEF-Finanzhilfe für seine Familie bekam. UNICEF fördert in Afghanistan speziell die Bildung von Mädchen. In vielen Regionen Afhanistans können Mädchen zur Schule gehen. In anderen Provinzen ist es jugendlichen Mädchen nicht erlaubt, am Unterricht teilzunehmen.

© UNICEF Afghanistan/2020/Karimi

In einem anderen, kürzlich in Afghanistan gestarteten Cash-Assistance-Projekt versorgt UNICEF rund 133.000 ausgewählte Haushalte mit Bargeldzahlungen, um die Kinder vor Hunger, Kälte, Kinderarbeit und Kinderheirat zu schützen. Die Familien leben in den ärmsten Provinzen Afghanistans, in denen die Winter besonders kalt sind. Das Bargeld unterstützt sie dabei, sicher durch die nächsten Wintermonate zu kommen. Je nachdem, was die Familien am dringendsten brauchen, können sie sich Sachmittel wie Lebensmittel, Trinkwasser, Hygieneartikel oder auch Kinderkleidung und Heizmaterial von den Cash-Beträgen kaufen. In vielen Fällen retten unsere Geldbeträge Kinderleben.

Bargeldhilfe (cash transfer) in Afghanistan: Bedürftige Haushalte setzen das Bargeld für Heizmaterial und Winterkleidung ein.

Hunderttausende Kinder wie dieser Junge brauchen warme Kleidung, um durch den Winter zu kommen. In manchen Regionen Afghanistans wird es bitterkalt.

© UNICEF/UN0562568/Romenzi

Durch das zeitweilige Bargeld-Einkommen werden Mädchen in Afghanistan auch davor bewahrt, aus finanziellen Gründen zwangsverheiratet zu werden. Außerdem sinkt für die Kinder, deren Haushalte mit Cash Transfers unterstützt werden, das Risiko für Kinderarbeit und Schulabbrüche.

Bargeldbasierte Hilfe gibt den Menschen die Möglichkeit, selbst zu wählen, was sie am meisten brauchen, und dabei ihre Würde zu bewahren. Vielleicht braucht eine Mutter warme Mäntel für ihre Kinder oder mehr Schulbücher für die Töchter. Oder vielleicht kauft die Familie sich Hühner von dem Geld.

Hervé Ludovic De Lys, UNICEF-Leiter Afghanistan, August 2021

Jemen: Unterstützung für Lehrer*innen durch Bargeldhilfen

Im Jemen herrscht seit Jahren ein blutiger Bürgerkrieg, und auch wirtschaftlich steckt das Land in einer tiefen Krise. Seit Jahren bekommen die meisten Lehrer*innen kein Gehalt mehr ausgezahlt. UNICEF-Cash-Transfers bieten ihnen finanzielle Unterstützung. Denn nur mit weiter arbeitenden Lehrer*innen haben die Schüler*innen im Land weiterhin eine Chance auf Bildung.

Bargeldhilfe (cash transfer) in Jemen: Porträt des jemenitischen Chemielehrers Hamoud Hassan Qa'aed.

Hamoud Hassan Qa'aed ist Chemielehrer in Sana'a. Seit mehr als 18 Jahren ist er Lehrer. Durch den Bürgerkrieg im Jemen und die wirtschaftliche Krise im Land hat er seit mehreren Jahren kein Gehalt mehr bekommen.

© UNICEF/UN0556791/Almahbashi
Bargeldhilfe (cash transfer) im Jemen: Dicht gedrängt sitzen die Schüler im Klassenzimmer, während Hamoud unterrichtet.

Hamoud liebt seinen Lehrer-Job und unterrichtet gerne. Aber um Geld für seine Familie zu verdienen, muss er nach dem Unterrichten noch Gelegenheitsjobs übernehmen – zum Beispiel auf Baustellen.

© UNICEF/UN0556794/Almahbashi
Bargeldhilfe (cash transfer) im Jemen: Eine Bankangestellte zahlt einem Lehrer das Bargeld aus.

Als Hamoud von einem UNICEF-Cash-Programm für Lehrer*innen erfährt, schöpft er neue Hoffnung für seine Situation. Jetzt bekommt er dank dieser Cash Assistance monatliche Geldzahlungen in Höhe von 50 US-Dollar.

© UNICEF/UN0556795/Almahbashi
Bargeldhilfe (cash transfer): Lehrer wie Hamoud können sich ohne Gehalt weder Lebensmittel noch die Fahrt zur Arbeit leisten.

Die UNICEF-Cash-Hilfe reicht zwar nicht für die Miete oder um seinen Kindern eine tägliche Mahlzeit zu kaufen. Aber mit dem Geld kann Hamoud die Fahrtkosten zur Schule bezahlen. Zu Fuß bräuchte er zwei Stunden für jeden Weg – wertvolle Zeit, die ihm für seine bezahlten Zusatzjobs an den Nachmittagen fehlen würde.

© UNICEF/UN0556792/Almahbashi
Bargeldhilfe (cash transfer) für den Jemen: Hamoud kann seinen Job als Lehrer fortsetzen.

Nach einem langen Arbeitstag ist Hamoud endlich wieder zuhause bei seiner Familie. Dank der UNICEF-Finanzhilfe kann er seinen Job als Lehrer fortsetzen – und seine Schüler haben damit weiterhin eine Chance auf Bildung.

© UNICEF/UN0556793/Almahbashi

Nepal: Schule statt Kinderarbeit durch Cash-Assistance-Programme

Kinderarbeit ist in manchen Ländern noch immer weit verbreitet, vor allem in der ärmsten Bevölkerung. Denn meistens schicken die Eltern die Kinder aus wirtschaftlichen Gründen zum Arbeiten.

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Kinderarbeit weltweit: Die wichtigsten Fragen und Antworten

In Ländern wie Indien, Bangladesch oder Nepal arbeiten wir mit unseren Partnern daran, besonders gefährdete Familien ausfindig zu machen und ihnen durch unsere Cash-Programme Auswege aus der Kinderarbeit zu zeigen. Ohne Cash Assistance würde der begabte Israil in Nepal etwa heute noch immer mit seiner Mutter auf dem Feld arbeiten, statt zur Schule zu gehen.

Bargeldhilfe (cash transfer) in Nepal ermöglicht Bildung: Ein Junge schreibt etwas in sein Schulheft.

Das Lernen in der Schule fällt dem 9-jährigen Israil leicht. Dabei hat er bis vor Kurzem nur gearbeitet. Seine Mutter ist sehr arm und hatte nicht das Geld für die Schule. An der Seite seiner Mutter arbeitete Israil auf den Farmen anderer Familien.

© UNICEF/UNI377095/Prasad Ngakhusi
Bargeldhilfe (cash transfer) in Nepal: Ein Junge mit einer selbst gekauften Ziege im Arm.

Doch dann wurde seiner Mutter Kaishar von einem UNICEF-Partner finanzielle Unterstützung angeboten, damit Israil zur Schule gehen kann. Sie nahm an und meldete Israil in der Schule an. Vom übrig gebliebenen Geld kaufte sie sich zwei Ziegen, die der Familie helfen, sich selbst zu versorgen.

© UNICEF/UNI377094/Prasad Ngakhusi
Bargeldhilfe (cash transfer): Dank der UNICEF-Cash-Assistance können Kinder in Nepal zur Schule gehen statt zu arbeiten.

Israil wurde in die erste Klasse eingeschult und hatte von Anfang an Spaß daran, neue Dinge zu lernen – vor allem das englische Alphabet. Seine Mutter Kaishar ist stolz auf ihren Sohn.

© UNICEF/UNI377100/Prasad Ngakhusi

Erfolgsgeschichten: Was die UNICEF-Cash-Transfers sonst noch bewirken

In unserer Bildergalerie zeigen wir Ihnen noch mehr Familien, die durch die UNICEF-Bargeld-Zahlungen ihr Leben verbessern konnten:

Bargeldhilfe (cash transfer) in Kenia: Eine Mutter kann dank der Geldzahlungen gute Lebensmittel für ihre Kinder kaufen.

Bild 1 von 6 | Mangelernährung ist in vielen Ländern der Welt eine Bedrohung für Kinder, so auch in Kenia. Ein UNICEF-Cash-Programm unterstützt Mütter darin, ihre Kinder vor Hunger und Unterernährung zu schützen. Anastacia Kalekye ist eine der Begünstigten dieses Programms. Von dem Geld kauft sie Lebensmittel für ausgewogene Mahlzeiten für ihre Kinder.

© UNICEF/UN0273234/Ndinda
Bargeldhilfe (cash transfer) im Kongo: Eine Frau kaufte sich Hühner, um das Leben ihrer Kinder zu verbessern.

Bild 2 von 6 | Demokratische Republik Kongo: Die UNICEF-Bargeldzahlungen haben das Leben von Chantals Familie dauerhaft verbessert: „Mit dem Geld, das ich bekam, konnte ich mir Hühner und Enten kaufen. Jetzt kann ich meine Familie von der Tierhaltung ernähren und meine Kinder zur Schule schicken", erzählt die sechsfache Mutter, wie sie die Cash Transfers für sich nutzen konnte.

© UNICEF/UN0539356/Mulala
 Bargeldhilfe (cash transfer) in Sierra Leone hilft besonders gefährdeten Familien finanziell.

Bild 3 von 6 | Die Corona-Pandemie hat die wirtschaftliche Situation von Millionen Familien verschärft. Wir unterstützen deshalb in zahlreichen Ländern von Armut besonders gefährdete Familien mit Bargeldzahlungen. Umu Kamara in Sierra Leone ist eine der Tausenden Begünstigten. Sie bekam eine Einmalzahlung von 135 Dollar, die sie vor allem für Nahrungsmittel nutzen möchte.

© UNICEF Sierra Leone/2020
Bargeldhilfe (cash transfer) für warme Winterkleidung: Ein syrisches Mädchen freut sich über ihre Winterjacke.

Bild 4 von 6 | Die achtjährige Ajaweed ist mit ihrer Familie aus ihrer Heimat Syrien geflüchtet. Jetzt lebt sie im Nachbarland Jordanien, wo es im Winter bitterkalt werden kann. Ihre Familie hat einen festen Geldbetrag bekommen, um Heizmaterial und warme Winterkleidung für die Kinder zu kaufen.

© UNICEF/UNI304392/Matas
Bargeldhilfe (cash transfer) in Syrien: Bargeldzahlungen helfen geflüchteten Kindern, weiter zur Schule zu gehen.

Bild 5 von 6 | Auch das syrische Mädchen Sidra lebt mittlerweile in Jordanien. "Mama hat uns von dem Geld Schuhe, Notizbücher, Stifte, Anspitzer und Radiergummis gekauft. Ich liebe meine neuen Sachen sehr, weil die alten alle kaputt waren", erzählt sie. Ihre Mutter Amina ist froh über die UNICEF-Hilfszahlungen: "Dank des Bargelds kann ich jeden Monat die Dinge für meine Kinder kaufen, die sie brauchen."

© UNICEF/UN0285536/Herwig
Bargeldhilfe (cash transfer): Kleine Geldbeträge nach Naturkatastrophen helfen Familien wie dieser in Nepal.
Bild 6 von 6 |

Die schweren Erdbeben in Nepal kosteten im Jahr 2015 Tausende Menschen das Leben. In den besonders vom Erdbeben betroffenen Bezirken unterstützte UNICEF die überlebenden Familien mit einem Bargeld-Hilfsprogramm. Die Familie Ramtel ist eine von ihnen. Im Hintergrund sieht man ihr vom Erdbeben zerstörtes Haus. Der UNICEF-Geldbetrag half der jungen Familie, nach der Katastrophe ihre schlimmste Not zu lindern.

© UNICEF/UNI190800/Shrestha

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Auswahl von Quellen und weiterführenden Links:

UNICEF-Online-Redakteurin Susanne Nandelstädt
Autor*in Susanne Nandelstädt

Susanne Nandelstädt arbeitet als Online-Redakteurin für UNICEF. Im Blog schreibt sie über UNICEF-Projekte weltweit.