Kindheit in Haiti: Aufwachsen inmitten von Gefahren
Spenden für Haiti
Die Kinder Haitis brauchen verlässliche und dauerhafte Unterstützung. Bitte helfen Sie mit einer Spende!
Sie stehen vor dem, was das Erdbeben von ihrem Zuhause übrig gelassen hat: Diese Familie (Foto oben) ist eine von vielen, die von dem starken Erdbeben 2021 und den Folgen dieser Naturkatastrophe betroffen sind. Schon vor dem Unglück lebten sie in Armut, und das Erdbeben hat nun ihre Situation weiter verschärft.
Als Kind in Haiti aufzuwachsen bedeutet, von vielen großen Bedrohungen umgeben zu sein. Haiti ist ein Land, das oft von gewaltigen Erdbeben erschüttert wird, die nichts als Tod und Zerstörung hinterlassen.
Und selbst wenn die Erde still steht, lauern Gefahren, denn Gewalt und Kriminalität sind in den letzten Jahren eskaliert und für die Kinder allgegenwärtig.
UNICEF ist seit vielen Jahren immer für die Kinder in Haiti da – vor, während und nach Erdbeben und anderen Naturkatastrophen. Und trotz der gefährlichen Sicherheitslage im Land.
Hilfe für von Erdbeben betroffene Kinder in Haiti
Zuletzt wurde Haiti am 14. August 2021 von einem schweren Erdbeben getroffen. Das Beben der Stärke 7,2 richtete großen Schaden an und zerstörte mehr als 115.000 Wohnhäuser, Krankenhäuser, Schulen. Über 2.200 Menschen verloren ihr Leben, Tausende wurden verletzt. Fast 580.000 Menschen, also rund 40 Prozent der Bevölkerung in den drei betroffenen Inselregionen Haitis, waren auf Soforthilfe angewiesen. Zusätzlich verschärft wurde die Katastrophenlage in Haiti durch den Tropensturm Grace, der nur zwei Tage nach der Erdbeben-Katastrophe mit Starkregen und heftigem Wind über Haiti zog.
Die doppelte Naturkatastrophe traf eines der ärmsten und instabilsten Länder der Welt. Tausende Mädchen und Jungen brauchten nach dem Unglück 2021 dringend eine Grundversorgung: sichere Unterkünfte, Kleidung, Trinkwasser und Lebensmittel. Verletzte Kinder brauchten Medikamente.
Anhaltende politische Unruhen verschärfen die schon zuvor sehr schlechte humanitäre Lage der Kinder in Haiti. Bandenkriminalität, Plünderungen und brutale Gewalt – auch gegenüber Frauen und Kindern – haben extrem zugenommen, vor allem in der Hauptstadt Port-au-Prince. Auch Schulen werden von den kriminellen Banden angegriffen. Zehntausende Familien sind geflüchtet und versuchen, in sichereren Regionen Haitis unterzukommen. Viele Familien haben nicht mehr genug Trinkwasser und Lebensmittel, und immer mehr Kinder sind unterernährt. Es kommt zu Ausbrüchen von Krankheiten wie der Cholera.
Wir schätzen, dass rund drei Millionen Kinder in Haiti in diesem Jahr humanitäre Hilfe brauchen (Stand: März 2024).
Haiti: So hilft Ihre Spende
Der UNICEF-Einsatz nach dem Erdbeben in Haiti
Bei Erdbeben und anderen Naturkatastrophen hat für UNICEF der Schutz der Kinder immer höchste Priorität. In Haiti haben wir von UNICEF in mehreren Regionen dauerhaft Helfer*innen vor Ort. So konnten wir auf der Karibikinsel direkt nach dem Erdbeben unsere Nothilfe starten – trotz der Überschwemmungen und Schlammlawinen, die der kurz auf das Erdbeben folgende Tropensturm mit sich brachte. Wir sind seit vielen Jahren in Haiti im Einsatz und tun alles, um selbst in schwieriger Sicherheitslage die Kinder zu erreichen, die Hilfe brauchen.
In der Bilderstrecke sehen Sie die wichtigsten UNICEF-Hilfsmaßnahmen, mit denen wir unmittelbar nach dem Erdbeben 2021 den Kindern und Familien in Haiti geholfen haben:
Erdbeben in Haiti: Ihre Spende hilft beim Wiederaufbau der Schulen
Durch das Erdbeben 2021 wurden rund 70 Prozent der Schulen in den betroffenen Erdbebengebieten zerstört oder stark beschädigt. Hunderttausende Schulkinder konnten nach der Katastrophe nicht zur Schule gehen. Viele Familien haben nach dem Erdbeben Jobs und ihr Einkommen verloren. Manche Kinder sind in einer solchen Situation besonders gefährdet, Opfer von Gewalt oder Missbrauch zu werden oder sich etwa einer kriminellen Bande anzuschließen. Wenn die Mädchen und Jungen aber regelmäßig zur Schule gehen können, sinken diese Risiken.
Damit viele Schulkinder in Haiti schon kurz nach der Katastrophe wieder zur Schule gehen konnten, errichtete UNICEF in der Zeit nach dem Unglück Hunderte provisorische Notschulen in Haiti. Dort hatten die Kinder die Möglichkeit, trotz der Verwüstung um sie herum in Ruhe zu lernen.
Und UNICEF hat mit Hochdruck daran gearbeitet, dass zahlreiche der beschädigten Schulen schnell wieder aufgebaut wurden. So konnten bereits zwei Monate nach dem Erdbeben die ersten Schulen wieder öffnen. Mehr als 100 Schulgebäude wurden außerdem komplett neu gebaut. Die Mädchen und Jungen bekamen von uns auch Schulrucksäcke, Schulhefte und andere Hilfsgüter.
In die Schule gehen zu können, ist für die Kinder nach einer solchen Katastrophe besonders wichtig und deshalb eine der Prioritäten unseres Nothilfe-Einsatzes. Im Schulunterricht erleben die Mädchen und Jungen Normalität und Stabilität mit ihren Freund*innen und Lehrer*innen. Das ist essenziell, um die traumatischen Erlebnisse einer solchen Naturkatastrophe verarbeiten zu können.
Vielen Dank, dass Sie mit Ihrer Spende dabei helfen!
Haiti ist eins der ärmsten Länder der Welt. 2010 hatte ein verheerendes Erdbeben mehr als 300.000 Menschen das Leben gekostet und weitere 300.000 Menschen verletzt. Immer wieder wird das Land von schweren Naturkatastrophen getroffen.
Vielen Kindern in Haiti fehlt der Zugang zu sauberem Wasser, zu Nahrungsmitteln und zur Gesundheitsversorgung. Die Kindersterblichkeitsrate bei Neugeborenen ist überdurchschnittlich hoch. Zudem haben fast die Hälfte der Bevölkerung nicht genug zu essen. Zehntausende Kinder sind schwer mangelernährt.
Ein weiteres großes Problem im Land: Mehrere Hunderttausend Kinder gehen nicht zur Schule. Es gibt zu wenig Schulmaterial und nicht genug Lehrer*innen.