UNICEF liefert medizinische Hilfsgüter für zwei Millionen Menschen im Libanon
Die Gesundheitsversorgung ist aufgrund der steigenden Zahl von Todesopfern und Verletzten, auch unter Kindern, stark belastet
UNICEF stellt 167 Tonnen medizinische Hilfsgüter für rund zwei Millionen Menschen bereit, die von dem schnell eskalierenden Konflikt im Libanon betroffen sind, insbesondere Frauen und Kinder.
In den vergangenen drei Tagen hat UNICEF 67 Tonnen medizinische Hilfsgüter über den Land- und Luftweg geliefert. Sie werden Gesundheitsteams zur Verfügung gestellt, um die medizinische Grundversorgung aufrechtzuerhalten und die steigende Zahl von Menschen zu behandeln, die aufgrund des Konflikts medizinische Hilfe brauchen. Laut dem libanesischen Gesundheitsministerium wurden im vergangenen Jahr 2.083 Menschen getötet, darunter mehr als 127 Kinder. Die meisten von ihnen starben Berichten zufolge in den letzten Wochen.
Am Sonntag traf ein von UNICEF gechartertes Flugzeug mit 25 Tonnen Medikamenten und weiterer medizinischer Ausrüstung ein. Weitere 25 Tonnen wurden auf dem Luftweg und 17 Tonnen über den Landweg aus Jordanien über Syrien geliefert. In den kommenden Tagen sollen weitere Lastwagen eintreffen. Bereits in den vergangenen Wochen wurden 100 Tonnen medizinische Hilfsgüter im ganzen Land verteilt, darunter Notfallausrüstung für Krankenhäuser, Geburtshilfe- und Hebammen-Sets, Medikamente sowie Erste-Hilfe-Sets für Notfallteams. Die Lieferungen werden an öffentliche Krankenhäuser, Gesundheitseinrichtungen und mobile Gesundheitsteams im Libanon verteilt.
„Krankenhäuser sind aufgrund der tragischen Zunahme der Opferzahlen stark belastet“, sagte Edouard Beigbeder, Leiter von UNICEF im Libanon. „Es werden dringend mehr medizinische Hilfsgüter benötigt, um sicherzustellen, dass Frauen und Kinder im Libanon die lebensrettende Versorgung erhalten, die sie brauchen.“
Seit dem 23. September hat UNICEF zudem 135 Tonnen weitere Hilfsgüter im Libanon verteilt, unter anderem zur Unterstützung von rund 60.000 vertriebenen Menschen in mehr als 240 Notunterkünften im ganzen Land. Dazu gehören 450.000 Liter Wasser, 22.000 Decken, 6.000 Matratzen und Schlafsäcke, 26.000 Familienhygiene- und Babysets sowie 12.000 Hygiene-Sets für Frauen und Mädchen. In den Notunterkünften unterstützt UNICEF darüber hinaus die medizinische, psychische und psychosoziale Versorgung.
Angesichts der großen Not im Libanon appelliert UNICEF dringend an die internationale Gemeinschaft, humanitäre Hilfe zu mobilisieren. Die Zugangswege in den Libanon müssen offen bleiben und ein sicherer Durchgang gewährleistet werden, um die schnelle und sichere Lieferung lebensrettender Hilfe für Kinder zu gewährleisten.
UNICEF ruft erneut zu einem dringenden Waffenstillstand auf. Alle Konfliktparteien müssen Kinder und die zivile Infrastruktur schützen und sicherstellen, dass humanitäre Organisationen Menschen in Not gemäß dem humanitären Völkerrecht erreichen können.
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Christine KahmannSprecherin - Nothilfe