Ukraine: Seit Februar 2022 wurden fast 2.000 Kinder getötet oder verletzt
Statement von Regina De Dominicis, UNICEF-Regionaldirektorin für Europa und Zentralasien
„Mindestens 1.993 Kinder in der Ukraine wurden seit der Eskalation des Krieges vor zwei Jahren getötet oder verletzt. Dies entspricht im Durchschnitt zwei Kindern pro Tag. Dies sind lediglich die Zahlen, die die Vereinten Nationen überprüfen konnten. Die tatsächliche Zahl ist wahrscheinlich weit höher.
Wie in den meisten Kriegen kosten die rücksichtslosen Entscheidungen und Handlungen von Erwachsenen Kinder ihr Leben, ihre Sicherheit und ihre Zukunft. Zusätzlich zu den getöteten Kindern und den durch Angriffe verursachten körperlichen Schäden haben viele Kinder in der Ukraine Verlust und Gewalt in einem Ausmaß erlebt, das ihre psychische Gesundheit und ihr Wohlbefinden stark beeinträchtigt. Die Hälfte der Jugendlichen berichtet von Schlafstörungen, und jeder fünfte leidet unter belastenden Gedanken und Flashbacks.
Nächsten Monat endet ein weiteres Schuljahr. Seit vier Jahren wird die Bildung der Kinder unterbrochen. Fast die Hälfte der Kinder, die in der Ukraine zur Schule geht, kann nicht regelmäßig am Präsenzunterricht teilnehmen, und fast eine Million Kinder im ganzen Land hat aufgrund der Sicherheitslage überhaupt keinen Präsenzunterricht.
UNICEF arbeitet in der gesamten Ukraine an der Wiederinbetriebnahme von Schulen und Unterkünften und stellt den Kindern Lernpakete für zu Hause sowie Unterstützung beim Online-Lernen zur Verfügung. Allein im vergangenen Jahr haben wir 1,3 Millionen Kinder mit formalen und nicht-formalen Lernangeboten und 2,5 Millionen Kinder und Betreuungspersonen mit psychosozialen Hilfsangeboten erreicht.
UNICEF fordert weiterhin einen sofortigen Waffenstillstand in der Ukraine und den Schutz der Kinder. Dazu gehört auch die Beendigung des brutalen Einsatzes von Sprengstoffen in Wohngebieten und der Angriffe auf zivile Einrichtungen und Infrastruktur, die Kinder unverhältnismäßig stark betreffen.
Die Kinder in der Ukraine brauchen dringend Sicherheit, Stabilität, Zugang zu sicheren Bildungseinrichtungen, Schutzmaßnahmen und psychosozialer Unterstützung.
Mehr als alles andere brauchen die Kinder in der Ukraine Frieden.
Christine KahmannSprecherin - Nothilfe