UNICEF unterstützt Familien und stärkt Gesundheitssysteme
Als sich im Frühjahr 2020 das Coronavirus rasant auf der ganzen Welt ausbreitete, konnte noch niemand absehen, wie lange die Pandemie andauern und welche Auswirkungen sie auf uns alle – und speziell auf die Kinder – haben würde. Überall auf der Welt standen Kinder und Familien durch die Corona-Pandemie plötzlich vor gewaltigen neuen Herausforderungen.
So wie UNICEF den Kindern während der akuten Pandemie-Jahre geholfen hat, so helfen wir auch weiterhin. Zukünftig werden wir die UNICEF-Hilfe im gesundheitlichen Bereich sogar noch breiter aufstellen, indem wir die Gesundheitssysteme der ärmeren Länder insgesamt stärken. Zum Beispiel indem wir die Kinder dort mit Impfungen versorgen. Denn in den Corona-Jahren haben Millionen Kinder ihre lebensrettenden Routine-Impfungen verpasst.
Drei Jahre Corona-Pandemie: So ist die Lage jetzt
Die Corona-Pandemie ist inzwischen in eine neue, endemische Phase übergegangen. Die meisten Schutzmaßnahmen konnten aufgehoben werden, und der Alltag hat sich auch für die Kinder in den meisten Ländern normalisiert.
In manchen Ländern jedoch ist die Covid-19-Pandemie nach wie vor ein ernstes Problem. Denn noch immer gibt es mancherorts hohe Covid-19-Übertragungsraten. Manche der Infizierten müssen im Krankenhaus behandelt werden oder sterben an der durch das Corona-Virus ausgelösten Covid-19-Erkrankung. Inzwischen sind fast sieben Millionen Menschen offiziell an der Virus-Infektion gestorben (Stand: März 2023). Die Dunkelziffer ist deutlich höher.
Corona-Pandemie: Dramatische Auswirkungen für Kinder weltweit
Innerhalb kürzester Zeit brachte die Corona-Pandemie seit dem Frühjahr 2020 dramatische Auswirkungen im Leben und Alltag der Kinder mit sich. Vor allem für die Menschen in den ärmeren Ländern und den Krisenregionen verschärfte die globale Corona-Krise viele Probleme noch zusätzlich. Die Herausforderungen für die Mädchen und Jungen waren riesig. Hier einige Beispiele:
- Überall auf der Welt waren Kinder durch Lockdowns und Ausgangsbeschränkungen isoliert und litten unter Bewegungsmangel, Einsamkeit und Ängsten.
- Zwischenzeitlich waren es bis zu 1,6 Milliarden Mädchen und Jungen, die wegen der Corona-Einschränkungen nicht zur Schule gehen konnten. Millionen von ihnen waren in Gefahr, den Anschluss an Bildung zu verlieren. Viele der Kinder kehrten nie ins Klassenzimmer zurück, sondern gingen arbeiten oder wurden früh verheiratet.
- Millionen Kinder weltweit haben Elternteile oder nahe Angehörige oder Freunde an Covid-19 verloren. Sie brauchen Betreuung und emotionale Unterstützung, um das Geschehene zu verarbeiten.
- Die Pandemie bedeutete viel Stress für Eltern und Familien, etwa durch Ausgangssperren und finanzielle Sorgen. Das Risiko von häuslicher Gewalt und sexuellem Missbrauch stieg an.
- Wegen der Bekämpfung des Coronavirus fehlten medizinische Kapazitäten im Kampf gegen andere Krankheiten. Zahlreiche Impfkampagnen gegen lebensgefährliche Krankheiten wurden vorerst gestoppt. Zuvor erfolgreiche Impfquoten gingen plötzlich wieder zurück, und Millionen Kinder weltweit verpassten Routine-Impfungen zum Beispiel gegen Polio, Tetanus oder Masern.
- Durch die wirtschaftlichen Auswirkungen der globalen Krise verarmten viele Familien extrem. Eltern verloren ihre Jobs und wussten nicht mehr, wie sie ihre Kinder ernähren sollten.
- Durch die wachsende Armut nahm deshalb auch der Hunger in vielen Ländern immer mehr zu, je länger die Pandemie andauerte. Wer kaum noch Geld hatte, musste oft auch am Essen sparen. Kinder gerieten besonders in Gefahr, an schwerer akuter Mangelernährung zu leiden oder gar zu sterben.
Das hat UNICEF während der Corona-Pandemie für Kinder weltweit getan
Während der akuten Zeit der Corona-Pandemie haben wir von UNICEF uns auf das konzentriert, was wir am besten können: Besonders benachteiligte Kinder und Familien in Kriegs- und Krisengebieten mit Hilfsgütern und Unterstützung zu erreichen.
Dabei haben wir Hand in Hand mit der Weltgesundheitsorganisation (WHO), mit Regierungen und vielen anderen Partnern zusammengearbeitet. Gemeinsam haben wir daran mitgewirkt, Kinder so sicher wie möglich durch die schwierigen Corona-Jahre zu bringen.
Unsere Hilfe während der Corona-Pandemie für die Kinder und Familien
Gemeinsam mit unseren Partnern haben wir die größte Impfkampagne aller Zeiten vorbereitet (siehe Infobox "COVAX" unten). Dank COVAX konnten auch Menschen in den ärmeren Ländern schneller gegen Corona geimpft werden. Wir haben außerdem für eine medizinische Grundversorgung in Entwicklungsländern und Krisenregionen gesorgt.
Wir verteilen einfache, aber effektive Hygieneartikel wie Seife und Desinfektionsmittel in Gemeinden, Schulen und öffentlichen Einrichtungen.
Wir klären weltweit Kinder und ihre Familien darüber auf, wie wichtig einfache Hygieneregeln wie Händewaschen sind, um sich zu schützen.
Wir stellen medizinische Artikel und Schutzausrüstung für Gesundheitspersonal bereit, zum Beispiel Schutzmasken, Einmalhandschuhe und Schutzanzüge.
Wir arbeiten kontinuierlich daran, mehr Menschen Zugang zu sauberem Wasser und zu Waschgelegenheiten zu ermöglichen.
Wir haben dabei geholfen, Kinder zu schützen und durch diese Krisenzeit zu begleiten. Unsere Mitarbeiter*innen konnten bereits unzähligen Kindern durch Gespräche und beim Spielen helfen, schwierige Erlebnisse zu verarbeiten.
Wir setzen uns dafür ein, dass Kinder weiter lernen können, und wir helfen, Lernangebote zu schaffen. Dafür beraten wir auch Regierungen.
COVAX ("Covid-19 Vaccine Global Access") ist der Name der globalen Initiative, die allen Menschen weltweit Covid-19-Impfstoffe zugänglich machen soll – auch den Menschen in Ländern mit mittlerem oder niedrigem Einkommen. Denn für zahlreiche ärmere Länder ist es finanziell nicht machbar, Millionen Impfdosen für ihre Bewohner*innen zu beschaffen.
UNICEF arbeitet hierbei zusammen mit der Impfallianz Gavi, der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und weiteren Partnern. Die Aufgabe von UNICEF während der COVAX-Initiative ist es, den Impfstoff zu beschaffen und bereitzustellen und bei den Impfvorbereitungen vor Ort organisatorisch zu unterstützen. So können wir die Corona-Impfungen auch in den ärmsten Ländern der Erde möglich machen.
UNICEF hat jahrzehntelange Erfahrung mit riesigen Impfkampagnen. Schon vor der Corona-Pandemie beschafften wir jedes Jahr Impfstoffe für rund die Hälfte aller Kinder weltweit.
Nächster Schritt: Gesundheitssysteme weltweit stärken
Die Corona-Pandemie ist nicht vorbei und bleibt eine Bedrohung für Millionen Kinder. Während viele Teile der Welt hohe Impfraten gegen Covid-19 haben, sind in anderen Ländern die Impfquoten nach wie vor gering.
Der Grund: In zahlreichen Krisenregionen und Entwicklungsländern sind die Gesundheitssysteme nicht stabil genug, sodass die Kinder dort nicht ausreichend medizinisch versorgt werden können. Die Corona-Pandemie hat diese Lücken und Defizite noch verstärkt. Gesundheitssysteme und Impfprogramme waren in den letzten Jahren stark überlastet.
Wir haben diesen Bedarf erkannt und möchten jetzt gezielt die Gesundheitssysteme dieser Länder stärken. Corona-Hilfen und -Impfungen sind ein Teil davon. Aber wir gehen jetzt noch einen Schritt weiter und haben zusätzliche medizinische Maßnahmen geplant, um die gesundheitliche Versorgung von Kindern und Familien auf breiter Basis zu verbessern.
Das sind unsere nächsten Schritte:
Routine-Impfungen ankurbeln
Wir werden Entwicklungs- und Schwellenländer weiterhin bei den Covid-19-Impfungen unterstützen. Parallel werden wir aber auch Routine-Impfungen gegen zahlreiche andere Krankheiten durchführen. Denn Millionen Kinder weltweit haben in den letzten Jahren ihre überlebenswichtigen Standard-Impfungen verpasst: So war etwa die Zahl der nicht ausreichend gegen Diphtherie, Tetanus und Keuchhusten geimpften Kinder die niedrigste der letzten drei Jahrzehnte.
Verpasste Impfungen führen dazu, dass vermeidbare Krankheiten für die betroffenen Kinder schnell tödlich enden können. Dazu gehören auch Krankheiten wie Masern, Lungenentzündung oder schwerer Durchfall (Cholera).
Wir setzen daher jetzt alle Hebel in Bewegung, um die verpassten Routine-Impfungen für Millionen Kinder flächendeckend nachzuholen. Unser ehrgeiziges Ziel ist es, wieder an die Impfrate von vor der Pandemie anzuknüpfen und unsere globalen Impfziele zu erreichen.
Medizinisches Equipment liefern
Wir liefern auch weiteres medizinisches Equipment in ärmere Länder, darunter Sauerstoff-Generatoren, Tests zur Diagnostik und Schutzausrüstung für Gesundheitspersonal. So helfen wir damit nicht nur gegen Covid-19, sondern wappnen die nationalen Gesundheitssysteme auch gegen zukünftige Pandemien oder für andere gesundheitliche Notfallsituationen.
Notfallpläne entwickeln
Gemeinsam mit der WHO (Weltgesundheitsorganisation) entwickeln wir außerdem auch Pläne, wie wir uns besser auf zukünftige Pandemien und andere globale gesundheitliche Notfälle vorbereiten können und wie wir einkommensschwächere Länder dabei wirkungsvoll unterstützen können.
Ihre Spende für eine bessere Gesundheitsversorgung
Gemeinsam können wir dafür sorgen, dass Kinder weltweit gesundheitlich besser versorgt werden. Unterstützen Sie unsere Arbeit jetzt mit Ihrer Spende!
>> Möchten Sie in den UNICEF-Blog-Beiträgen etwas zum Thema Corona nachlesen? Hier haben wir alle unsere informativen Corona-Blogbeiträge sowie unsere Corona-Ratgeber-Blogs für Familien noch einmal für Sie aufgelistet.