Überschwemmungen, Dürre und andere Wetterextreme
Der El Niño 2023/2024 brachte Millionen Kinder in Gefahr: Es kam zu Überschwemmungen und Sturzfluten im Osten Afrikas, zu Dürren und Hitzewellen in anderen Regionen der Welt. Die El-Niño-Phase dauerte seit Mitte 2023 an. Sie gilt als eine der stärksten seit Beginn der Wetteraufzeichnung. Im Laufe des ersten Halbjahres 2024 klang diese letzte El-Niño-Phase wieder ab.
El Niño: Ihre Spende hilft
UNICEF hilft Kindern mit Nahrung, sauberem Trinkwasser und Medikamenten.
El Niño 2023/2024: Schwere Überflutungen im Osten Afrikas
Familien im Osten Afrikas erlebten durch den letzten El Niño und die extremen Regenfälle, die er mit sich brachte, schwere Überschwemmungen und Erdrutsche. Häuser, Schulen, ganze Landstriche standen unter Wasser, und Ernten wurden von den Fluten zerstört. Allein in Kenia, Burundi, Somalia und Tansania waren eine Million Menschen von den Überschwemmungen betroffen. Hunderttausende von ihnen wurden vertrieben und mussten in Notunterkünften Schutz suchen.
Die Überschwemmungen führten in Ostafrika auch zu einem Cholera-Ausbruch. Vor allem für Kinder, die schon vorher krank oder mangelernährt waren, kann die Infektionskrankheit schnell sehr gefährlich werden.
Dürre und Hitzewellen im Süden Afrikas während des El Niño 2023/2024
Auch in anderen Teilen der Welt zeigten sich die extremen Folgen des El Niño 2023/2024. So herrschten im südlichen Afrika Dürre und schwere Hitzewellen. In den Wintermonaten regnete es in Ländern wie Malawi, Zimbabwe, Sambia und Madagaskar extrem wenig, was eine typische Auswirkung für El Niño in dieser Region ist.
El-Niño-Phasen sind für Kinder sehr gefährlich. Sie leiden unter dem Wassermangel und den heißen Temperaturen und können leicht dehydrieren. Auch das Risiko für Mangelernährung und für Krankheiten steigt für die Kinder.
Kinder, die von El Niño betroffen sind, brauchen unsere Unterstützung. UNICEF liefert Hilfsgüter und steht den Kindern zur Seite.
El Niño 2023/2024: Hitze in Südasien, Überschwemmungen in Brasilien
Auch Südasien war vom El Niño 2023/2024 betroffen. Temperaturen von weit über 40 Grad führten dazu, dass in Bangladesch und auf den Philippinen Schulen schließen mussten. Die extreme Hitze bedeutete auch hier eine Gefahr für die Gesundheit der Kinder.
In Teilen Brasiliens dagegen führten Rekordniederschläge zu beispiellosen Überschwemmungen.
Bereits Mitte 2023 hatte die letzte El-Niño-Phase begonnen. Laut der Wetterbehörde NOAA ("National Oceanographic and Atmospheric Administration") waren schon im Mai 2023 alle meteorologischen Kriterien für ein El-Niño-Jahr erfüllt. Im Juli 2023 wurde offiziell auch von der UN-Wetterorganisation "World Meteorological Organization" (WMO) bestätigt, dass es erstmals seit mehreren Jahren wieder zu einem El Niño gekommen war. Schon zu diesem frühen Zeitpunkt hatten zahlreiche Klimaforscher*innen für 2024 eine hohe Wahrscheinlichkeit für schwere Überschwemmungen und Dürren prognostiziert, vor allem für das östliche und südliche Afrika.
Helfen Sie von El Niño bedrohten Mädchen und Jungen
Das globale Klimaphänomen El Niño bringt Kinder immer wieder in große Gefahr. Denn alle paar Jahre, wenn El Niño auftritt, kommt es in einigen Gegenden der Welt zu besonderen Wetterextremen: In manchen Regionen sind dies starke Regenfälle, Erdrutsche, Überschwemmungen und Wirbelstürme. In anderen Ländern und Regionen bringt El Niño langanhaltende und extreme Trockenheit und Dürren mit sich. Kinder verlieren durch El Niño ihr Zuhause, haben nicht mehr genug zu essen oder werden durch verschmutztes Wasser krank.
El Niño tritt unregelmäßig auf, durchschnittlich alle vier Jahre. Die letzte besonders schwere El-Niño-Episode war in den Jahren 2015/2016. Die Auswirkungen trafen damals vor allem den afrikanischen Kontinent mit voller Wucht. Dramatische Ernteausfälle in Äthiopien, Somalia, Swasiland, Lesotho, Malawi, Simbabwe, Angola, Eritrea, Mosambik und Madagaskar waren die Folge. Nach UNICEF-Schätzungen waren eine Million Mädchen und Jungen durch den El Niño 2015/2016 lebensbedrohlich mangelernährt.
Folgen von El Niño: Wassermangel, Lebensmittelknappheit, Flucht
Durch Ernteausfälle und Wassermangel werden während einer El-Niño-Phase Lebensmittel noch knapper. In vielen Ländern verschärfen sich die Hungerkrisen, die teilweise bereits vor El Niño bestanden. Denn El Niño trifft ausgerechnet die Länder besonders, in denen ohnehin schon viele Menschen unter Nahrungsunsicherheit leiden.
Die ärmsten Familien sind oft am stärksten betroffen. Denn durch El Niño verlieren viele Menschen auch das Letzte, was sie noch besaßen: Ihr Vieh verdurstet, ihre Äcker verdorren. Sie verlassen ihre Heimat und sind als Flüchtlinge auf der Suche nach Essen, Wasser und einem sicheren Platz. In El-Niño-Jahren brauchen die Familien unsere besondere Hilfe. Wir müssen die Kinder in diesen Krisenzeiten verstärkt vor den schlimmen Folgen von Armut, Hunger und Mangelernährung schützen.
Babys leiden besonders unter El Niño
Babys und Kleinkinder leiden am stärksten unter den Folgen des Klimaphänomens El Niño. Viele Eltern haben nicht genug Wasser und Nahrung für ihre Kinder, und Neugeborene und Kleinkinder verlieren besonders schnell an Gewicht, wenn sie nicht ausreichend zu essen bekommen. Sie sind dadurch sehr anfällig für tödliche Krankheiten wie Durchfall, Lungenentzündung, Masern und Malaria.
Manche mangelernährten Kinder können kaum noch alleine aufrecht sitzen, so geschwächt sind sie. Diejenigen, die über einen langen Zeitraum unzureichend ernährt werden, bleiben in ihrer geistigen und körperlichen Entwicklung insgesamt zurück. Es entstehen irreparable Schäden.
El Niño: UNICEF hilft den Kindern vor Ort
UNICEF versorgt die Kinder, die von El Niño betroffen sind, mit Medikamenten und sauberem Wasser. Und auch mit therapeutischer Nahrung, damit sie wieder zu Kräften kommen. Durch Impfungen schützen wir sie außerdem vor Krankheiten wie Masern, Lungenentzündung, Durchfall und Polio.
El Niño ist ein natürliches globales Wetterphänomen, das das Leben und Überleben von Millionen von Menschen beeinflusst. Es handelt sich dabei um die Erwärmung der Oberfläche des Meerwassers im östlichen tropischen Pazifik. Expert*innen bezeichnen El Niño auch als eine Wärmeanomalie. In den letzten Jahrzehnten kam das Klimaphänomen El Niño alle zwei bis sieben Jahre vor. Es dauert gewöhnlich bis zu zwölf Monate an.
Die globalen Auswirkungen von El Niño sind dramatisch, denn El Niño führt zu Extremwetterlagen und Naturkatastrophen. El Niño betrifft vor allem die Kontinente Süd-Amerika, Afrika und Asien (vor allem Südostasien). So kommt es einerseits zu schweren Regenfällen, Überschwemmungen und Erdrutschen. In anderen Teilen der Welt dagegen (vor allem im östlichen und südlichen Afrika) bleiben die dringend benötigten Regenfälle in El-Niño-Jahren aus: Dort führt El Niño zu extremer Trockenheit und langanhaltender Dürre. Dadurch wiederum gehen ganze Ernten verloren, und den Menschen fehlt ihre Existenzgrundlage.
Der Wetterbehörde NOAA zufolge hatte El Niño 2015/2016 die verheerendsten Auswirkungen auf die Menschen seit dem Beginn der Aufzeichnungen 1950.
Das Gegenstück von El Niño ist übrigens La Niña. Während sich die Oberfläche des östlichen Pazifiks bei El Niño zu stark aufwärmt, bleibt die Oberflächentemperatur des Wassers bei La Niña unterdurchschnittlich kalt. La Niña ist also eine so genannte Kälteanomalie im Ostpazifik. Zwischen diesen beiden Wetterextremen gibt es auch neutrale Phasen des Meeres. Alle drei Phasen zusammen bezeichnet man als "Klimaschaukel El Niño – La Niña".
Helfen Sie gemeinsam mit UNICEF den Opfern von El Niño
UNICEF hilft Kindern mit Nahrung, sauberem Trinkwasser und Medikamenten. Unsere Mitarbeiter sind in allen betroffenen Ländern aktiv und helfen direkt vor Ort.