Geflüchtet vor dem Zyklon: Ein Junge in Mosambik in einem provisorischen Lager, hinter ihm sieht man notdürftige Zelte.

Auf der Flucht – ohne Schutz, Nahrung und Wasser

Als im März 2021 bewaffnete Terroristen mehrere Dörfer im Norden Mosambiks angriffen, blieb vielen Familien nur die Flucht. Über 850.000 Menschen – die Hälfte von ihnen sind Kinder – leben seither in Camps für Vertriebene oder in Gastgemeinden (Stand: Februar 2022). Manche Kinder mussten mehrere Tage laufen, um sich mit ihren Familien vor der Gewalt in Sicherheit zu bringen. Andere versteckten sich unterwegs im Busch und harrten dort tagelang aus, ohne Wasser und Nahrung.

Mosambik: Zwei Jungen stehen vor einem auf dem Boden liegenden Baumstamm.

Zwei von Tausenden: Diese Kinder mussten fliehen vor der Gewalt und haben Schlimmes hinter sich.

© UNICEF/UN0440143/Bisol

Viele Kinder wurden zudem auf der Flucht von ihren Familien getrennt. Tötungen, Kidnappings, Rekrutierung von Kindersoldaten und sexuelle Gewalt sind für viele Kinder traurige Realität geworden. Sie brauchen dringend Wasser, eine sichere Unterkunft, etwas zu essen.

UNICEF-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter sind in Krisen und nach Naturkatastrophen vor Ort und helfen den Kindern. Mit Ihrer Spende unterstützen Sie unsere weltweite Nothilfe-Arbeit.

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Kinder von Hunger bedroht

Seit 2017 mussten Hunderttausende Menschen im Norden Mosambiks vor der Gewalt von bewaffneten Gruppen fliehen. Sie leben in provisorischen Unterkünften und haben von allem zu wenig: schlechte medizinische Versorgung, zu wenig zu essen und zu trinken, kaum Schutz.

Wir sind besorgt, dass die Anzahl der unterernährten Kinder weiter drastisch steigt. Denn unseren Schätzungen zufolge werden bis Juni 2022 bis zu 900.000 Menschen Hilfe benötigen. Mehr als 500.000 Mädchen und Jungen insgesamt brauchen Nahrungsmittelhilfe. Am stärksten betroffen sind die Unter-5-Jährigen: Unter ihnen hat fast jedes zweite Kind (über 40 %) nicht genug zu essen und muss Hunger leiden. Zehntausende von ihnen sind sogar so schwer mangelernährt, dass ihr Leben in Gefahr ist (Stand: Feb. 2022).

Story
Flucht vor den Rebellen: Tinas Geschichte

Tinas Freunde wurden von Rebellen entführt: "Ich spielte gerade mit meinen Freunden Verstecken", erzählt das 10-jährige Mädchen (im Foto mit ihrer Mutter). "Plötzlich kamen maskierte Männer und haben sie mit Gewalt mitgenommen. Ich habe Glück gehabt und konnte weglaufen."

Mit ihrer Familie floh Tina in den Busch. Zwei Wochen lang gingen sie zu Fuß weiter, bis sie in der Provinz Cabo Delgado an einem von UNICEF unterstützten Lager ankamen, wo sie zu essen und trinken und ein Dach über dem Kopf bekamen. "Hier sind wir sicher, und ich kann zur Schule gehen", sagt Tina.

Manche Kinder haben in den Wirren der Flucht ihre Familien verloren. Dazu gibt es einen beunruhigenden Anstieg der Cholera-Erkrankungen. Einer der Gründe: Nur etwa die Hälfte aller Menschen in Mosambik hat Zugang zu sauberem Trinkwasser. Sanitäranlagen und Gesundheitseinrichtungen sind vielerorts nicht vorhanden.

  • 48 %
    Armut

    d.h. fast jeder Zweite in Mosambik lebt unterhalb der Armutsgrenze

  • 850.000
    Binnenflüchtlinge

    sind innerhalb des Landes Mosambik auf der Flucht

  • Über 500.000
    Kinder

    brauchen Nahrungsmittelhilfe

Lebensmittel in Mosambik sind knapp

Überflutungen haben in den letzten Jahren in Mosambik große Teile der Ernten zerstört. Die Lebensmittel werden dadurch immer knapper.

Mangelernährung in Mosambik: Die Kinder brauchen Lebensmittel, um zu überleben.

Durch die zerstörten Ernten gibt es nicht genug Lebensmittel im Land. Die Folge: Viele Kinder sind mangelernährt.

© UNICEF/UNI310181/Prinsloo

Nahrungsexpertinnen und -experten vermuten, dass sich die Lebensmittelknappheit in Mosambik in 2022 sogar noch weiter verschärfen wird. Die mangelernährten Kinder in Mosambik sind weiter auf unsere Spenden und unsere Hilfe angewiesen.

Hilfe durch Lebensmittel, Wasser und Impfungen

Egal, ob Wirbelstürme oder Gewalt die Kinder in Mosambik bedrohen: UNICEF hilft den betroffenen Mädchen und Jungen mit allem, was sie am dringendsten brauchen.

So helfen wir den Kindern und ihren Familien:

  • Gemeinsam mit unseren Partnerorganisationen vor Ort versorgen wir die mangelernährten Kinder mit Lebensmitteln und therapeutischer Nahrung – etwa mit Erdnusspaste und Spezialmilch.

  • Für Kranke und Verletzte stellen wir Medikamente bereit. Mit mobilen Einheiten können wir Menschen auch in entlegenen Gebieten erreichen. Wir impfen Kinder gegen Infektionskrankheiten wie Tetanus, Diphtherie, Cholera und Polio.

  • Wir kümmern uns um den Aufbau von Toiletten-Anlagen, um die Reparatur von Wasserleitungen und um Trinkwasser-Lieferungen.

  • Wir richten Notunterkünfte ein, damit die Kinder in Krisenzeiten ein Dach über dem Kopf haben. Dabei kümmern wir uns auch um die seelischen Wunden der geflüchteten Kinder und ihrer Familien – mit psychosozialer Betreuung und Begleitung.

  • Unsere Helferinnen und Helfer verteilen Flaschen mit wasserreinigendem Mittel, das Keime im Wasser abtötet. So sorgen wir für sauberes Trinkwasser, damit sich Kinder nicht mit gefährlichen Krankheiten anstecken.

  • Die Wirbelstürme haben viele Schulen zerstört. Wir helfen mit, sie zu reparieren oder neu aufzubauen. Wir richten im Rahmen unserer akuten Nothilfe auch Übergangsschulen ein und stellen Lernmaterial zur Verfügung.

Impfungen schützen die Kinder gegen gefährliche Krankheiten.

Bild 1 von 6 | Mit Impfungen schützen wir die Kinder vor gefährlichen Krankheiten. Und auch, indem wir über Hygiene-Maßnahmen aufklären.

© UNICEF/UN0535735/Lemos
Nothilfe Mosambik: Die Kinder brauchen sauberes Trinkwasser zum Überleben.

Bild 2 von 6 | Wenn ein Kind an Cholera erkrankt und nicht sofort medizinisch behandelt wird, kann es innerhalb weniger Stunden daran sterben. Verunreinigtes Trinkwasser birgt nach Überflutungen oder auf der Flucht ein großes Ansteckungsrisiko. Deshalb sorgen wir für sauberes Wasser.

© UNICEF/UN0567030/Franco
Ein Mädchen in Mosambik kann nach dem Wirbelsturm wieder zur Schule gehen.

Bild 3 von 6 | Wir helfen mit, die Kinder wieder zurück in die Schulen zu bringen. Denn Bildung schafft Chancen. Und ein geregelter Alltag hilft den Mädchen und Jungen, wieder anzuknüpfen an ihr früheres Leben.

© UNICEF/UN0294987/DE WET
Nothilfe Mosambik: Sauberes Wasser ist elementar. Eine Mutter mit ihren Kindern an einer Händewaschstation.

Bild 4 von 6 | Hygiene ist besonders wichtig, um Durchfallerkrankungen wie die Cholera zu verhindern. Wir installieren Händewaschstationen und einfache Toilettenanlagen.

© UNICEF/UN0567087/Franco
Zyklon Kenneth in Mosambik: In einem Flugzeug kommen Hilfsgüter an

Bild 5 von 6 | Nach Naturkatastrophen brauchen die Familien schnelle Hilfe. Darum bringen wir den Großteil unserer Hilfsgüter per Flugzeug in die Krisenregion. Die Kisten enthalten unter anderem Spezialnahrung und Mittel zur Wasserreinigung.

© UNICEF/UN0306723/Pesce Blazquez
Zyklon Kenneth in Mosambik: UNICEF-Hilfsgüter kommen bei den Kindern an

Bild 6 von 6 | Angekommen: Kinder und Erwachsene nehmen Kartons mit UNICEF-Hilfsgütern in Empfang. Viele von ihnen haben alles verloren und sind dringend auf Hilfe angewiesen.

© UNICEF/UN0307741

Wirbelstürme & Klimawandel

Extreme Wetterereignisse bedrohen die Kinder

Blog

Fotoreportage: So helfen wir in Mosambik nach Wirbelsturm Eloise

Neben der aktuellen Gewalt im Norden des Landes hat Mosambik seit Jahren noch ein weiteres dramatisches Problem: Verursacht durch den Klimawandel wird Mosambik immer wieder von neuen Wirbelstürmen und anderen extremen Wetterereignissen (zum Beispiel Überschwemmungen, Dürren) getroffen. Zuletzt hatte Anfang 2021 der Wirbelsturm Eloise Teile des Landes verwüstet.

Im Frühjahr 2019 war Mosambik innerhalb von sechs Wochen gleich zweimal von schweren Wirbelstürmen verwüstet worden: Zunächst vom Zyklon Idai, anschließend vom Zyklon Kenneth. Zahlreiche Dörfer und Tausende Familienunterkünfte wurden vollständig zerstört und Hunderte Menschen starben. Ganze Regionen wurden durch die starken Regenfälle überschwemmt.

Zyklon Idai: Eine Frau mit einem Baby auf dem Arm geht durch Trümmer

Trümmer und Zerstörung, wohin man auch schaut: Eine Mutter trägt ihren Sohn durch eins der Dörfer, die von einem Wirbelsturm verwüstet wurden.

© UNICEF/UN0290284/de Wet AFP-Services

Schnelle Nothilfe für die betroffenen Regionen

Als Hilfsorganisation können wir dank Ihrer Spenden schon im Vorfeld von Naturkatastrophen wie Wirbelstürmen lebenswichtige Hilfsgüter und Nothilfe-Spezialistinnen und -Spezialisten in die Region bringen. Dadurch können wir die Familien unmittelbar nach einer Katastrophe schnell mit sauberem Trinkwasser und anderen Hilfsgütern erreichen. Unsere Helferinnen und Helfer sind vor Ort, so lange die Kinder uns brauchen, und leisten langfristige Nothilfe.

UNICEF-Nothelfer Daniel Timme war direkt nach den Zyklonen 2019 in Mosambik. Wie dramatisch es inmitten der starken Regenfälle aussah, zeigt er im Video:

Spenden Sie für unsere Nothilfe nach Naturkatastrophen und in Krisenregionen

Die Mädchen und Jungen in Mosambik und anderen Ländern der Welt brauchen langfristige humanitäre Hilfe. Dafür brauchen wir weiterhin Spenden. Danke für jede Unterstützung!

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