UNICEF hilft Opfern der Terrorattacken in Mosambik
Statement von Daniel Timme, Kommunikationsleiter von UNICEF in Mosambik
„UNICEF-Teams waren gestern am Flughafen Pemba, um Kinder aufzunehmen, die von den Vereinten Nationen aus Afungi evakuiert wurden. In diesem Flugzeug befanden sich mindestens sieben Kinder, die völlig allein waren. Alle Kinder sind desorientiert und haben Angst. Viele hatten sich tagelang ohne Nahrung und Wasser im Busch versteckt.
Es gab schreckliche Szenen. Ein verletztes Mädchen, ungefähr fünf Jahre alt, wurde schreiend vor Schmerz aus dem Flugzeug getragen. Wir können ihr Alter nicht bestätigen, weil sie so traumatisiert war, dass sie nur ihren Vornamen sagen konnte.
Im Provinzkrankenhaus Pemba geben die örtlichen Behörden ihr Möglichstes, um verletzte Kinder zu versorgen. Ein 13 Monate altes Baby wurde angeschossen. Die Kugel steckt in seinem Bein. Die Operation wird voraussichtlich heute stattfinden.
Wir wurden bereits darüber informiert, dass weitere Kinder kommen. Wir wissen nicht, wie viele. Aber zusammen mit den lokalen Behörden bereiten wir uns hier in Pemba und in anderen Teilen der Provinz auf ihre Ankunft vor. Die Kinder werden alles brauchen - Schutz, Ernährung, Gesundheitsversorgung und jemanden, der ihnen zuhört und sie psychosozial unterstützt. Unbegleitete Kinder müssen mit ihren Familien zusammengeführt werden.
In Cabo Delgado wurden bereits rund 350.000 Kinder durch den bewaffneten Konflikt vertrieben – noch vor Palma. Es war bereits vorher eine akute humanitäre Krise. Es gibt einen Cholera-Ausbruch. COVID-19 breitet sich aus. Seit 2019 sind die Menschen mit einem Schock nach dem anderen konfrontiert – einschließlich Wirbelstürmen und extremen Wetterereignissen. Jetzt, wo sich die Augen auf die Situation in Palma richten, appelliert UNICEF an alle: Vergesst die Kinder von Cabo Delgado nicht!“
Der deutschsprachige UNICEF-Mitarbeiter Daniel Timme steht für Interviews bereit.