Gewalt, Hunger & Krankheiten bestimmen das Leben im Kongo
Drei Tage lang war Elisé (im Foto Mitte) mit seinen beiden Geschwistern und seiner Mutter zu Fuß auf der Flucht, bis sie das Flüchtlingslager Bulongo in der Provinz Nord-Kivu erreichten. "Bisher haben wir keinen Platz zum Schlafen, wir sind gerade eben erst angekommen", sagt die Mutter der Kinder, Noela Dorik (im Foto im Hintergrund), nach ihrer beschwerlichen Flucht. Wie Hunderttausende andere sind sie geflohen vor einem blutigen Konflikt, der schon seit Jahren in der Demokratischen Republik Kongo tobt.
Mit dem Krieg einher geht eine Hungerkrise, die Hunderttausende Kinder im Kongo in Lebensgefahr bringt. Gefährliche Krankheiten wie das Mpox-Virus oder Masern bedrohen die Kinder zusätzlich.
Wir von UNICEF sind im Kongo im Einsatz. Helfen Sie mit ihrer Spende, die Kinder vor Hunger und Krankheiten zu schützen. Jeder Beitrag zählt. Vielen Dank!
So hilft Ihre Spende in der Demokratischen Republik Kongo
Demokratische Republik Kongo: Eine vergessene humanitäre Krise
Die humanitäre Katastrophe in der Demokratischen Republik Kongo ist eine der schlimmsten weltweit. In den Medien wird nur wenig darüber berichtet.
Millionen Menschen sind auf der Flucht, um der Kriegsgewalt zu entkommen. Dadurch können sie ihre Felder nicht mehr bewirtschaften, und die Ernten fallen noch geringer aus als sonst. Die Vorräte in der Demokratischen Republik Kongo sind längst aufgebraucht, und die Hungerkatastrophe ist gewaltig: Mehr als eine Million Kinder unter fünf Jahren sind schwer mangelernährt und brauchen dringend Spezialnahrung, um zu überleben (Stand: Dezember 2024).
Zudem gab es zuletzt im Kongo immer wieder schwere Krankheitsausbrüche, von denen einige noch andauern: Mpox, Masern und die zunächst mysteriöse "Krankheit X", die sich letztlich als eine schwere Form von Malaria herausstellte, sind einige Beispiele.
UNICEF-Hilfe in der Demokratischen Republik Kongo
UNICEF-Helfer*innen sind seit vielen Jahren für die Kinder im Kongo aktiv. Sie setzen alles daran, den Kindern eine gesunde und sichere Zukunft zu ermöglichen, und konnten schon vielen Kindern helfen.
Unsere Hilfe gegen Mangelernährung
Die Ernährungslage in der Demokratischen Republik Kongo ist seit Jahren für Hunderttausende Kinder im Land kritisch.
Mit verschiedenen Maßnahmen arbeiten wir im Kongo daran, die Kinder noch besser vor Mangelernährung zu schützen: Wir klären werdende Mütter auf, dass Stillen die beste Ernährung für die ersten Lebensmonate der Babys ist. So möchten wir den Anteil der ausschließlich gestillten Säuglinge immer weiter erhöhen.
Kinder, die unsere Gesundheitshelfer*innen als mangelernährt diagnostiziert haben, werden von uns schnell und wirksam behandelt: Mit einer speziellen therapeutischen Nahrung, der Erdnusspaste, kommen sie innerhalb weniger Wochen wieder zu Kräften.
Impfkampagnen gegen Mpox und Masern
Im Sommer 2024 hat die Weltgesundheitsorganisation wegen der Krankheit Mpox eine gesundheitliche Notlage internationaler Tragweite ausgerufen. Im Kongo sind die Fallzahlen der Viruserkrankung, die sich unter anderem durch Hautausschlag und Fieber zeigt, besonders hoch. Die neue Virusvariante Klade Ib verursacht bei Kindern häufiger schwere oder gar tödliche Verläufe.
Ende 2024 haben mit Unterstützung von UNICEF im Kongo Impfungen gegen Mpox begonnen. Wir unterstützen die Impfkampagne insbesondere im Bereich Logistik sowie beim sicheren Transport und der Verteilung der Impfstoffe an die Gesundheitszentren in den Provinzen.
Auch die hochansteckende Krankheit Masern hat sich zuletzt im Kongo wieder ausgebreitet: Mehr als 280.000 Verdachtsfälle wurden 2023 gemeldet, und weit über 5.000 Menschen starben 2023 an den Masern. Das sind fünfmal mehr als im Jahr zuvor. Ein Großteil der Todesopfer sind Kinder unter fünf Jahren.
Millionen Kinder im Kongo haben keinen Impfschutz gegen die Masern. Damit sie wirksam geschützt sind, brauchen sie zwei Impfungen. Wir führen deshalb große Impfkampagnen durch, bei denen wir Millionen Kinder in der Demokratischen Republik Kongo gegen die Masern impfen.
UNICEF hilft Hunderttausenden unterernährten Kindern mit therapeutischer Nahrung (zum Beispiel Erdnusspaste und Spezialmilch) gegen den Hunger.
Durch Flucht und Gewalt traumatisierte Kinder brauchen Ansprechpartner*innen, um über ihre Nöte und Sorgen zu sprechen. UNICEF bietet ihnen in kinderfreundlichen Zentren genau diese Möglichkeit an – und auch die Chance, dort mit anderen Kindern zu spielen.
UNICEF kümmert sich um die Wasserversorgung für Hunderttausende Menschen im Kongo – damit die Familien Wasser haben zum Kochen, Waschen und um sich vor Krankheiten zu schützen.
UNICEF führt große Impfaktionen durch, um die Kinder vor Krankheiten zu schützen. 2024 haben wir mehrere Millionen Kinder im Kongo gegen die gefährlichen Masern geimpft. Und zuletzt haben wir auch damit begonnen, Impfkampagnen gegen Mpox zu unterstützen.
Der Kongo hat rund 98 Millionen Einwohner. Das Land ist flächenmäßig mit 2.344.858 km² extrem groß (mehr als sechsmal so groß wie Deutschland). Es ist ein sehr geburtenstarkes Land: Jede Frau bringt durchschnittlich sechs Kinder zur Welt. Ein Viertel aller Frauen im Kongo sind noch unter 18 Jahren alt, wenn sie das erste Mal Mutter werden. Gleichzeitig sind Müttersterblichkeit und Kindersterblichkeit im Kongo sehr hoch.
Ethnien — Sprachen — Rohstoffe
Mehr als 200 verschiedene Ethnien leben im Land. Ähnlich viele Sprachen werden im Kongo gesprochen. Der Kongo ist zwar reich an Rohstoffen und Bodenschätzen, aber u.a. durch Korruption und Ausbeutung eines der ärmsten der Welt. Fast 80 Prozent der Kongolesen haben weniger als zwei US-Dollar täglich, um zu überleben.
Unabhängigkeit und Kriege
1960 wurde der Kongo unabhängig. Davor war das Land eine belgische Kolonie. Das Land ist politisch schon seit mehreren Jahrzehnten extrem instabil. Seit den 90-er-Jahren gab es im Kongo mehrere schwere Kriege zwischen unterschiedlichen Rebellengruppen. Vor allem im Osten des Kongos finden bis heute brutale Kämpfe verschiedener bewaffneter Gruppen statt. Dazu gehört auch die in der Provinz Nord-Kivu aktive Rebellengruppe M23.
Infektionskrankheiten
Hinzu kommt, dass es im Kongo zahlreiche lebensgefährliche Krankheiten gibt, aber ein nur sehr unzureichendes Gesundheitssystem. So kam es in den letzten Jahren wiederholt zu lokalen Ausbrüchen des Ebola-Virus. Auch Masern und Cholera haben zuletzt Tausende Kinder infiziert, viele sind daran gestorben.
Spenden Sie jetzt für die Nothilfe im Kongo
Die Hungerkrise im Kongo bringt immer mehr Kinder in Lebensgefahr. UNICEF ist an ihrer Seite und tut alles dafür, Leben zu retten. Helfen sie mit!