Die geflüchteten Kinder aus Venezuela sind zahlreichen Gefahren ausgesetzt.

Flucht vor Hunger und Armut

Die kleine Maikel (Foto oben) aus Venezuela klammert sich müde an ihre Mutter. Die junge Frau hat Venezuela verlassen, weil sie keine Zukunft mehr für ihre Familie dort sah. Ihren mühsamen Weg nach Kolumbien wird sie jetzt zu Fuß fortsetzen. In Venezuela herrschen seit Jahren chaotische Zustände und Gewalt, dazu kommt eine anhaltende Inflation. Nahrungsmittel sind knapp, viele Kinder sind mangelernährt. Eltern wissen oft nicht mehr, wie sie ihren Kindern etwas zu essen kaufen können.

Täglich riskieren deshalb Familien die Flucht aus Venezuela. Über sieben Millionen Venezolaner*innen haben ihr Land mittlerweile verlassen, viele davon sind Kinder (Stand: Dezember 2022). Der Großteil von ihnen flüchtet in direkte Nachbarländer von Venezuela oder in andere Länder in Südamerika – zum Beispiel nach Kolumbien, Brasilien, Peru, Chile oder Ecuador.

Eine junge Mutter trägt schützend ihr Baby auf dem Arm.

Aus Sorge um die Zukunft ihrer Kinder verlassen viele Eltern ihr Land.

© UNICEF/UN0247683/Arcos

Migration bringt Gefahren für Kinder

Kinder und Jugendliche sind während der Flucht, in den Aufnahmezentren und auch in den Ankunftsländern großen Risiken ausgesetzt. Viele von ihnen erleben Fremdenfeindlichkeit und werden diskriminiert. Manche werden während der Flucht von ihren Familien getrennt. Andere Mädchen und Jungen werden Opfer von Gewalt, Missbrauch und Ausbeutung.

Venezuela Flüchtlingshilfe: An der Grenze zu Ecuador warten Hunderte Venezolaner*innen auf die Einreise.

Bild 1 von 4 | An manchen Grenzstationen dauert es mehrere Tage, bis die Venezolaner*innen den ersehnten Stempel in ihren Pass bekommen und ihre beschwerliche Reise fortsetzen können.

© UNICEF/UN0247694/Arcos
Dieser Mann hat Venezuela verlassen, weil er seine Familie nicht mehr versorgen konnte.

Bild 2 von 4 | Jose Ramon war Fischer in Venezuela. Doch dann verlor er seinen Job und konnte seine Familie nicht mehr versorgen. Jetzt ist er auf dem Weg nach Ecuador. Wird er dort Arbeit finden?

© UNICEF/UN0247721/Arcos
Venezuela Flüchtlingshilfe: Ein kleiner Pfad führt von Venezuela nach Kolumbien.

Bild 3 von 4 | Eine Gruppe von venezolanischen Migrant*innen überquert illegal die Grenze zwischen Venezuela und Kolumbien. Der kleine Pfad führt sie in ein Land, in dem sie sich eine bessere Zukunft erhoffen.

© UNICEF/UN0303650/Arcos
Krise Venezuela: Das Bildungssystem in Venezuela funktioniert nicht mehr.

Bild 4 von 4 | Diese Kinder überqueren früh morgens die Grenze nach Kolumbien, um dort zu Schule zu gehen. Es fehlt an Lehrpersonal in Venezuela. Und aufgrund der Covid-19-Pandemie waren viele Schulen zwischenzeitlich geschlossen. Das Recht auf Bildung von Millionen von Kindern steht auf dem Spiel.

© UNICEF/UN0304121/Arcos

UNICEF hilft den Kindern in Venezuela und der Region

In Venezuela selbst hat sich die Situation für Kinder noch weiter verschlechtert. Krankheiten wie die Masern – die man mit einer Impfung vermeiden könnte – sind wieder auf dem Vormarsch. Rund 1,2 Millionen Kinder gehen aktuell nicht zur Schule (Stand: Dezember 2022). Vielen fehlen eine medizinische Grundversorgung und ausreichend Lebensmittel. Mehrere Millionen Menschen haben momentan kein sauberes Wasser. UNICEF hilft Menschen auch in entlegenen Gebieten des Landes, die von den dramatischen Entwicklungen besonders betroffen sind.

Venezuela Wasserversorgung: Eine UNICEF-Mitarbeiterin zeigt einem Jungen das Händewaschen.

Eine UNICEF-Mitarbeiterin zeigt einem Jungen in einer Schule, worauf er beim Händewaschen achten muss. UNICEF unterstützt diese Schule und sorgt dafür, dass die Kinder sauberes Wasser und sanitäre Einrichtungen haben.

© UNICEF Venezuela/2022/Núñez

So sind wir für Kinder in Venezuela da

  • Mangelernährung-Checks: Unsere Gesundheitshelfer*innen überprüfen, ob die Kinder unterernährt sind. Mangelernährten Kindern helfen wir mit Spezialnahrung, damit sie schnell wieder zu Kräften kommen.

  • Wasser und Hygiene: Wir verteilen Wasch- und Hygiene-Sets (mit Seife und Desinfektionsmittel) und liefern sauberes Trinkwasser in die Region. Wir klären auch über die wichtigsten Hygiene-Regeln auf.

  • Bildung: Damit die Kinder regelmäßig zur Schule gehen können, setzen wir uns in Venezuela und den anderen Ländern der Region für das Recht der Kinder auf Bildung ein. Außerdem verteilen wir auch Lernmaterialien.

  • Mobile Gesundheitsteams: Wir bieten den Familien grundlegende Gesundheitsservices an. Zum Beispiel impfen wir die Kinder und behandeln sie, wenn sie krank sind.

  • Kinderschutz: Wir richten kinderfreundliche Räume ein, in denen die Mädchen und Jungen geschützt spielen, basteln und lernen können. Sie haben dort auch Ansprechpartner*innen für ihre Probleme und Sorgen. Dabei liegt ein besonderer Fokus auf der Unterstützung von Jugendlichen sowie Kindern mit Behinderungen oder indigener Herkunft.

  • Richtlinien entwickeln: Mit den Regierungen der Nachbarländer Venezuelas erarbeiten wir Richtlinien, wie migrierte Kinder am besten geschützt werden können. Auf unbegleitete Kinder achten wir dabei besonders.

UNICEF-Hilfe vor Ort: Sauberes Wasser, Impfungen, Kinderschutz

Aufklärung: Eine UNICEF-Mitarbeitern zeigt Kindern, wie sie sich die Hände waschen können.

Bild 1 von 6 | Wichtiger Schutz vor Krankheiten: Die 7-jährige Liliani lernt von einer UNICEF-Mitarbeiterin, wie wichtig es ist, sich gründlich die Hände zu waschen.

© UNICEF/UN0333532/
UNICEF versorgt Kinder und Familien mit sauberem Wasser.

Bild 2 von 6 | "Einmal habe ich schmutziges Wasser getrunken. Danach bekam ich Fieber und wurde sehr krank", erzählt Duglianis (9 Jahre). Jetzt ist sie froh, sich sauberes Trinkwasser abfüllen zu können.

© UNICEF/UN0336524/Bunimov
Lebensrettende Impfungen: In Venezuela ist die Gesundheitsversorgung zusammengebrochen.

Bild 3 von 6 | "Dass er gesund bleibt, ist das Wichtigste überhaupt für mich", erzählt Belmar über ihren vier Monate alten Sohn Sahid. Dafür hat sie ihn bis in die kolumbianische Grenzstadt Cucuta getragen. In einem von UNICEF unterstützten Gesundheitszentrum bekommt Sahid lebenswichtige Impfungen.

© UNICEF/UN0303658/Arcos
Venezuela Flüchtlingshilfe: Blick in eins der von UNICEF aufgestellten Zelte in Ecuador.

Bild 4 von 6 | In Ecuador stellt UNICEF direkt hinter der Grenze zu Kolumbien große Zelte bereit, damit die über die Grenze eingereisten Venezolaner*innen sich ausruhen können.

© UNICEF/UN0253219/Moreno Gonzalez
Venezuela Hunger: Viele Kinder in Venezuela haben aktuell nicht genug zu essen.

Bild 5 von 6 | Mit einem Maßband können UNICEF-Helfer*innen ganz einfach überprüfen, ob ein Kind mangelernährt ist. Bei diesem Jungen hier ist das Gewicht zum Glück im grünen Bereich.

© UNICEF/UN0303652/Arcos
Basteln und Spielen stehen im Vordergrund in den kinderfreundlichen Zonen.

Bild 6 von 6 | Endlich mal wieder in Ruhe spielen, basteln oder singen! Die kinderfreundlichen Zonen, die UNICEF für Migranten-Kinder einrichtet, machen es möglich. Sie geben Kindern einen sicheren Raum.

© UNICEF/UN0304585/Arcos

Ihre Spende für Kinder in Lateinamerika

Mit Ihrer Unterstützung möchten wir unsere Hilfsprogramme für die Kinder in Venezuela und der Region in Lateinamerika weiter fortsetzen. Denn die Mädchen und Jungen haben das Recht, in einer sicheren und gesunden Umgebung aufzuwachsen.

Ecuador: Das kleine Mädchen spielt in einem Child-Friendly-Space

Ihre Hilfe kommt an – herzlichen Dank für jede Unterstützung!

© UNICEF/UN0253255/Moreno Gonzalez

Helfen Sie jetzt mit Ihrer Spende!

Mit Ihrer Hilfe können wir in Venezuela und anderen Ländern Südamerikas viel für die Kinder bewirken.

InfoWarum flüchten so viele Menschen aus Venezuela?

Über sieben Millionen Venezolaner*innen haben ihr Land verlassen (Stand: Dezember 2022). Der Grund: Venezuela steckt in einer schweren politischen und wirtschaftlichen Krise. Durch eine Hyperinflation ist das Geld quasi wertlos geworden. Unzählige Venezolaner*innen sind verarmt und können sich und ihren Familien nicht mehr genug zu essen und trinken kaufen. Viele Kinder sind dadurch mangelernährt. Immer wieder kommt es zu langanhaltenden Stromausfällen. Die medizinische Versorgung im Land ist zusammengebrochen – es fehlen Medikamente und medizinische Geräte.

Die Menschen fliehen vor Chaos, Armut und der Hungerkrise im Land. Sie brauchen dringend Lebensmittel, Trinkwasser, medizinische Versorgung und Sicherheit.

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