Pressemitteilung

UNICEF-Lagebericht: Syrische Kinder im Krieg und auf der Flucht

Berlin

„Es gibt keinen einzigen sicheren Ort für Kinder“

Die anhaltende Fluchtbewegung syrischer Familien ist nach Einschätzung von UNICEF Folge der verschärften Kämpfe in Syrien in diesem Jahr. Gleichzeitig haben Hoffnungslosigkeit und Not der Flüchtlinge in den Nachbarländern zugenommen. Der heraufziehende Winter mit sinkenden Temperaturen, Regen und Schnee verschärft jetzt zusätzlich vor allem die Lage der Kinder. Viele Familien leben in unbeheizten Zelten oder nicht isolierten Notunterkünften. Sie haben oft kein Geld mehr zum Heizen und für warme Kleidung.

Syrien-Konflikt: Der Winter steht vor der Tür
© UNICEF/NYHQ2015-0045/Yurtsever

UNICEF schätzt, dass derzeit rund 8,2 Millionen Mädchen und Jungen innerhalb Syriens und in den Nachbarländern dringend auf humanitäre Hilfe angewiesen sind. Das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen ruft Regierungen und private Spender zur Hilfe auf, um die Kinder mit dem Nötigsten zu versorgen. Neben besserer Überlebenshilfe sind laut UNICEF auch Lernmöglichkeiten und psychosoziale Hilfen für die syrischen Kinder besonders wichtig.

„Nach fast fünf Jahren Krieg in Syrien liegt das Leben einer ganzen Generation von Kindern und Jugendlichen in Trümmern“, sagte Christian Schneider, Geschäftsführer von UNICEF Deutschland. „Aber diese Kinder sind die Zukunft ihres Landes und ihrer Region. Wir müssen sie in dieser entscheidenden Phase ihres Lebens besser unterstützen. Kindheit kann nicht warten.“

Der aktuelle UNICEF-Lagebericht „Zur Situation der syrischen Kinder im Krieg und auf der Flucht“ dokumentiert die immer schlechter werdende Lage von Millionen Kindern, die als Vertriebene innerhalb Syriens oder als Flüchtling in den Nachbarländern vor dem fünften Kriegswinter stehen. Auch wenn es in Europa anders erscheint: Die allermeisten syrischen Flüchtlinge halten sich in der Nähe ihrer Heimat auf. Allein innerhalb Syriens sind über 6,5 Millionen Menschen Vertriebene im eigenen Land – fast die Hälfte davon sind Kinder. Auch die über vier Millionen Syrer, die Zuflucht in den Nachbarländern gesucht haben, hoffen darauf, wieder nach Hause zurückzukehren. Allerdings lassen Perspektivlosigkeit gepaart mit wachsender Armut immer mehr Familien verzweifeln.