Aktuelle Informationen zur Lage in Aleppo
Der Sonderbeauftragte der Vereinten Nationen für Syrien, Staffan de Mistura, hat die Ankündigung einer 48-stündigen Waffenruhe für die umkämpfte Stadt Aleppo am 18. August begrüßt. Er hat alle Konfliktparteien und ihre Verbündeten aufgefordert, dafür zu sorgen, dass diese Ankündigung in die Tat umgesetzt wird.
UNICEF und die UN-Organisationen stehen bereit, um dringend benötigte Hilfsgüter in die Stadt zu bringen und zu versuchen, die Wasserversorgung in Aleppo wieder in Gang zu setzen. Dazu müssen zusammen mit den lokalen Behörden die Umspannwerke, die Anfang August von Bomben getroffen wurden, repariert werden.
UNICEF fordert freien und sicheren Zugang zu allen Hilfebedürftigen in allen Stadtteilen und weitet seine Hilfe wo irgend möglich aus. Mit Tanklastwagen liefert UNICEF zusammen mit seinen lokalen Partnern Trinkwasser für über 300.000 Menschen im Westteil der Stadt.
UNICEF-Pressesprecher Rudi Tarneden in den Tagesthemen vom 18.08.2016
In den vergangenen Tagen ist es gelungen, Kraftstoff für Generatoren zu liefern. Diese Generatoren betreiben eine der Wasserpumpstationen der Stadt. Dadurch konnte Wasser durch das Stadtnetz gepumpt werden. Auch einige Stadtviertel im östlichen Teil konnten hierdurch zeitweise mit Wasser versorgt werden.
Vielen Menschen bleibt aber weiter nichts anderes übrig, als Trinkwasser aus unsauberen Brunnen zu nutzen. Dies ist insbesondere für Kinder sehr gefährlich. Die Gefahr für Krankheiten durch verschmutztes Wasser ist hoch.
UNICEF unterstützt besonders rund 35.000 Menschen, die Anfang August vor den Kämpfen aus dem Ostteil von Aleppo geflohen waren. Diese leben in 24 Notunterkünften in Parks, am Straßenrand und in Moscheen. Die Familien erhalten unter anderem Kinderkleidung und Hygieneartikel. Zwei mobile Gesundheitsteams leisten medizinische Hilfe für Kinder und schwangere Frauen.
In allen Stadtteilen Aleppos sind Kinder weiter in großer Gefahr, durch Kämpfe, Bombardierungen und Granatbeschuss zu sterben oder verletzt zu werden.