"Ich möchte, dass kein Kind stirbt"
Wir von UNICEF haben die Aufgabe, die Perspektive der Kinder in den Vordergrund zu stellen und die Aufmerksamkeit auf ihre Bedürfnisse zu lenken. In diesem Blog berichten uns sieben Kinder aus dem Gazastreifen selbst, wie sie die aktuelle Situation erleben. Das sind ihre Gedanken, ihre Träume.
In Israel und Gaza gibt es mittlerweile kein Kind, das nach den Angriffen auf Israel und den folgenden Bombardierungen des Gazastreifens keinen körperlichen oder psychischen Schaden nimmt. Kinder werden verletzt, müssen den Tod von Angehörigen betrauern, haben Verwandte oder Freund*innen unter den Geiseln oder fühlen sich bedroht durch ständige Raketenwarnungen. Die psychische Belastung aller Kinder steigt mit jedem Tag, den die Gewalt anhält.
Im Gazastreifen fehlt es am Nötigsten. Viele Kinder müssen verschmutztes Wasser trinken und geraten so in Gefahr, zu erkranken. Der Ausbruch von Seuchen droht in den überfüllten Notlagern. Die wenigen noch geöffneten Krankenhäuser sind überlastet, es fehlt an Medikamenten und medizinischem Personal, um verletzte Kinder zu behandeln. Die Schulen sind geschlossen, viele wurden zu Notunterkünften umfunktioniert.
7 Kinder aus dem Gazastreifen erzählen
Wie empfinden die Kinder selbst ihre Situation? In diesem Blog berichten sieben Kinder aus dem Gazastreifen, wie es ihnen geht, was sie sich wünschen, was sie fühlen. Dort findet unsere Nothilfe für die Familien statt. Auch unsere Mitarbeiter*innen sind betroffen, versuchen sich und ihre Familien zu schützen – und tun alles in ihrer Macht Stehende, um das Leid der Kinder zu lindern.
Rahaf (10): "Ich träume von einer Zukunft, in der ich keine Angst haben muss zu sterben"
Rahaf ist zehn Jahre alt und lebt in Rafah, im Süden des Gazastreifens. Die Familie bekommt keinen Strom, Gas oder Benzin mehr. Deshalb kochen sie nun auf offenem Feuer. "Ich träume von einer Zukunft, in der ich keine Angst mehr haben muss zu sterben", sagt Rahaf.
Kenan (10): "Ich vermisse meine Schule"
Der zehnjährige Kenan steht vor einer Bäckerei in Rafah. "Ich warte schon seit sechs Uhr morgens hier, nur um etwas Brot nach Hause zu bringen. Manchmal dauert es fünf oder sechs Stunden", sagt er. "Ich vermisse meine Schule. Mein einziger Traum ist es, dass der Krieg aufhört und dass die Welt uns Brot schickt."
Vielleicht fragen Sie sich, wie UNICEF in Israel hilft? UNICEF ist in Israel seit 2009 als eines von weltweit 33 UNICEF-Nationalkomitees aktiv. Das israelische Nationalkomitee wirbt um Unterstützung für die UNICEF-Arbeit weltweit und setzt sich für die Förderung und Sensibilisierung für Kinderrechte ein.
Mit Programmarbeit ist UNICEF in Israel aktuell nicht aktiv. Länder mit höherem Einkommen – wie Israel – sind in der Regel selbst in der Lage, die Kinder im Land angemessen zu versorgen.
UNICEF-Hilfe in einem Land erfolgt jeweils auf Einladung und in Absprache mit der jeweiligen Regierung. Sollte UNICEF um Unterstützung gebeten werden, stehen wir selbstverständlich bereit.
Jedes Kind, ganz gleich, woher es kommt und wo es lebt, muss entsprechend dem humanitären Völkerrecht geschützt werden. Dafür machen wir uns stark. Denn fest steht: Solange die Gewalt andauert, ist kein Ort sicher für Kinder.
Jedes Kind muss geschützt werden
Salwa (8): "Ich möchte, dass kein Kind stirbt"
Salwa ist acht Jahre alt. Sie trägt leere Wasserflaschen, um sie mit sauberem Trinkwasser aufzufüllen. Salwa und ihre Familie sind aus Gaza-Stadt nach Rafah geflüchtet. "Ich träume davon, eines Tages Krankenschwester zu werden. Ich liebe alle Kinder und ich möchte, dass keines stirbt."
Taha: "Ich möchte duschen"
Taha hat mit seiner Familie in einer Schule Schutz vor den Luftangriffen gesucht. Der Junge kann nicht laufen und sitzt im Rollstuhl. „Es gibt kein Wasser, ich habe immer Durst, es gibt kein Brot. Ich möchte gerne schlafen. Ich möchte spielen. Ich möchte zur Toilette gehen. Ich möchte duschen“, erzählt er im Video (englische Übersetzung).
Mohammed (8): "Ich wünsche mir einen Waffenstillstand"
Der achtjährige Mohammed sitzt in den Trümmern seines Hauses. "Ich wünsche mir einen Waffenstillstand."
Mariam: "Ich möchte wieder zur Schule gehen"
Jeden Tag holt Mariam sauberes Trinkwasser für ihre Familie. Sie nutzt einen Karren, um die schweren Kanister nach Hause zu bekommen. "Ich träume von einer Zukunft, in der ich wieder zur Schule gehen kann."
Amal (11): "Wir sind Kinder wie alle anderen auf der Welt"
Die elfjährige Amal lebt in einer Notunterkunft in der Stadt Chan Younis. "Ich möchte nur eines teilen: Meine Liebe zur ganzen Welt. Ich möchte, dass alle wissen, dass wir Kinder wie alle anderen auf dieser Welt sind."
Wir von UNICEF leisten Nothilfe für die Kinder und Familien im Gazastreifen. Wenn Sie die Hilfe unterstützen möchten, können Sie dies hier tun. Vielen Dank!