Israel und Gaza: Waffenruhe bringt Hoffnung für die Kinder
Die aktuell geltende Waffenruhe bringt endlich Hoffnung für die Kinder und Familien im Gazastreifen sowie für die dort weiter festgehaltenen Geiseln und ihre Familien in Israel. Sie alle erleben unermessliches Leid.
Die Kinder tragen keinerlei Verantwortung für den Krieg und die entsetzliche Not. Wir von UNICEF stehen auf der Seite aller Kinder. Immer, überall.
Das fordert UNICEF
- Die sofortige, sichere Freilassung aller Geiseln, insbesondere der minderjährigen Geiseln, die im Gazastreifen festgehalten werden. Sie müssen sicher zu ihren Angehörigen zurückkehren.
- Sicheren und ungehinderten Zugang für humanitäre Organisationen wie UNICEF, damit wir Kinder und Familien während der Waffenruhe in Gaza schnell versorgen können.
- Eine dauerhafte politische Lösung des Konflikts, die den Rechten und dem Wohlergehen der Kinder Priorität einräumt.
Alle Kinder müssen geschützt werden
Die Gewalt in der Region muss enden, damit Kinder in Sicherheit aufwachsen können. Alle Kinder haben gemäß der UN-Kinderrechtskonvention das Recht auf
- Leben und Freiheit,
- Schutz vor jeglicher Gewalt,
- medizinische Versorgung,
- sauberes Trinkwasser und ausreichend Nahrung,
- Bildung und auf
- psychosoziale Unterstützung.
Fragen und Antworten zur Lage im Nahen Osten und der UNICEF-Arbeit vor Ort
Viele Menschen haben Fragen zur Situation der Kinder im Nahen Osten und zu unserer Arbeit. Hier geben wir Antworten:
Was tut UNICEF im Moment für die Kinder?
UNICEF verurteilt die Gewalt aufs Schärfste und setzt sich für den Schutz aller Kinder ein.
Im Gazastreifen und im Westjordanland ist UNICEF seit vielen Jahren tätig. Im Gazastreifen hat der Krieg zu einer furchtbaren humanitären Notlage geführt. Auch im Westjordanland, einschließlich Ost-Jerusalem, erleben Kinder Gewalt und Übergriffe.
Nach Inkrafttreten der Waffenruhe haben wir unsere akute Nothilfe im Gazastreifen verstärkt und tun alles, um die Kinder mit humanitärer Hilfe zu erreichen. Wir liefern unter anderem Trinkwasser, Medikamente und Spezialnahrung für hungernde Kinder.
Im Libanon ist UNICEF seit mehr als 70 Jahren im Einsatz für Kinder. Wir versorgen Kinder und Familien mit lebenswichtigen Hilfsgütern wie Trinkwasser und leisten medizinische Hilfe.
In Israel ist UNICEF als eines von weltweit 33 UNICEF-Nationalkomitees aktiv. Länder mit höherem Einkommen – wie Israel – sind in der Regel selbst in der Lage, die Kinder im Land angemessen zu versorgen. UNICEF steht in Kontakt mit den Behörden, leistet jedoch keine Programmarbeit.
Wie hilft UNICEF konkret den Kindern im Gazastreifen?
Hunderttausende Kinder leiden unter den Folgen des Krieges, unter Hunger und Krankheiten. Rund zwei Millionen Menschen mussten vor der Gewalt fliehen, die Hälfte davon sind Kinder. Viele Familien haben ihr Zuhause verloren, ihre Häuser sind zerstört. Der Bedarf an Hilfe ist enorm.
UNICEF leistet seit Kriegsbeginn Nothilfe für Kinder und Familien in Gaza. Mit Beginn der Waffenruhe haben wir unsere Hilfe noch einmal massiv verstärkt. Wir bringen lebenswichtige Hilfsgüter wie Trinkwasser, Medikamente, medizinische Ausrüstung und therapeutische Nahrung für mangelernährte Kinder in den Gazastreifen.
Ende 2024 konnten wir gemeinsam mit Partnern rund 560.000 Kinder gegen Polio (Kinderlähmung) impfen, nachdem das Virus in Gaza aufgrund der schlechten Hygiene-Situation ausgebrochen war. Dafür haben wir mehr als 1,6 Millionen Impfdosen nach Gaza geliefert.
Unsere Teams leisten auch psychosoziale Hilfe für Kinder. Denn der furchtbare Krieg hinterlässt bei den Kindern neben vielen äußeren auch innere Wunden.
Kann ich für die Kinder in Gaza spenden?
Ja, Sie können unsere Arbeit für die Kinder in Palästina mit einer Spende unterstützen. Momentan kommen die Palästina-Spenden unserer Nothilfe im Gazastreifen zugute, denn dort benötigen die Kinder aktuell die meiste Hilfe. Damit wir unseren Einsatz in Gaza während der Waffenruhe ausweiten können, benötigen wir dringend Spenden. Für die Kinder zählt jetzt jeder Tag.
Leistet UNICEF in Israel Hilfe?
UNICEF ist erschüttert über die furchtbaren Angriffe auf Israel und die Folgen für Kinder und Familien seit dem 7. Oktober 2023. Jedes Kind muss vor Gewalt geschützt sein. UNICEF fordert, dass uneingeschränkt alle Geiseln, die noch in Gaza festgehalten werden, unverzüglich freikommen und zu ihren Angehörigen zurückkehren.
In Israel ist UNICEF seit 2009 als eines von weltweit 33 UNICEF-Nationalkomitees aktiv. Das israelische Nationalkomitee wirbt um Unterstützung für die UNICEF-Arbeit weltweit und setzt sich für die Förderung und Sensibilisierung für Kinderrechte ein.
Mit Programmarbeit ist UNICEF in Israel aktuell nicht aktiv. Länder mit höherem Einkommen – wie Israel – sind in der Regel selbst in der Lage, die Kinder im Land angemessen zu versorgen. Deshalb gibt es keinen UNICEF-Spendenaufruf für Kinder in Israel. UNICEF ist mit den zuständigen Stellen in Israel im Gespräch, wie UNICEF angesichts der weitreichenden Folgen des grausamen Angriffs vom 7. Oktober 2023 unterstützen kann.
Wie hilft UNICEF konkret den Kindern im Libanon?
Seit Ende November 2024 gilt im Libanon eine Waffenruhe. Zahlreiche geflüchtete Kinder und Familien kehren seitdem in ihre Wohnorte zurück.
UNICEF hilft mit, die Not der vom Krieg betroffenen Kinder zu lindern. So sind etwa mobile Gesundheitsteams im Land unterwegs, um verletzte und kranke Kinder zu versorgen. Wir bringen Trinkwasser in Tankwagen in kriegszerrüttete Regionen und helfen bei der Reparatur beschädigter Leitungen.
Mit unseren Partnern setzen wir uns dafür ein, dass Kinder schnell wieder lernen können, online und in Präsenz. Schulen, die beschädigt oder zu Notunterkünften umgewidmet wurden, werden wieder für den Unterricht hergerichtet.
Mehr zu unserem Einsatz für Kinder im Libanon lesen Sie hier.