Kinderarbeit

Arbeitenden Kindern eine Perspektive geben

Schaufeln, bis die Hände wund und voller Blasen sind. Im Staub und mit gebücktem Rücken den ganzen Tag arbeiten, bis sie sich kaum noch auf den Beinen halten können vor Erschöpfung: Viele Mädchen und Jungen leisten täglich Schwerstarbeit, um den Lebensunterhalt der Familie zuhause zu sichern. Ausbeuterische Kinderarbeit ist in vielen Arbeitsbereichen zu finden, manchmal ganz offensichtlich, manchmal abgeschottet vom Rest der Welt.

Kinderarbeit stoppen!

Helfen Sie mit, gefährliche Kinderarbeit zu beenden.

Gefährliche Arbeitsbedingungen bei Kinderarbeit – bis hin zur Sklaverei

Weltweit arbeiten etwa 160 Millionen Kinder. Extrem lange Arbeitszeiten und gesundheitsgefährdende Tätigkeiten sind jedoch schädlich für die Entwicklung von Kindern. Häufig werden die Mädchen und Jungen brutal ausgebeutet: Sie schuften auf Plantagen und Müllkippen, in Bergwerken, Steinbrüchen oder Textilfabriken. Viele Kinder arbeiten in Minen, wo die Arbeitsbedingungen besonders gefährlich sind. Andere Kinder, vor allem Mädchen, arbeiten als Haushaltsangestellte hinter verschlossenen Türen. Oder müssen sogar als Prostituierte ihren Körper verkaufen.

Laut den Vereinten Nationen zählen Sklaverei und Zwangsarbeit (einschließlich Kinderprostitution und der Rekrutierung von Kindersoldatinnen und Kindersoldaten) zu den schlimmsten Formen der Kinderarbeit. Sie gefährden die Sicherheit und die Gesundheit der Kinder massiv und sind damit ein klarer Verstoß gegen die Kinderrechtskonvention.

Schulbesuch statt Kinderarbeit

Kinderarbeit in Burkina Faso

Ein Mädchen in einer Goldmine in Burkina Faso: Die Arbeit ist anstrengend und führt häufig zu gefährlichen Unfällen.

© UNICEF/NYHQ2014-0673/Nesbitt

Weil sie zum Überleben ihrer Familien beitragen, haben arbeitende Kinder gar keine oder nicht genug Zeit für den Schulbesuch. Viele Kinder brechen die Schule vorzeitig ab. Schätzungsweise ein Drittel der arbeitenden Kinder geht gar nicht zur Schule.

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Kinderarbeit weltweit: Die wichtigsten Fragen und Antworten

Somit ist Kinderarbeit nicht allein eine Folge von Armut, sondern trägt auch zu ihrer Verfestigung bei. Kinder, die heute nicht zur Schule gehen, können als Erwachsene ihr Leben nicht eigenständig bewältigen und ihre eigenen Kinder nur schlecht vor Kinderarbeit schützen. Es entsteht ein Teufelskreis der Armut.

Kinderarbeit in Bangladesch

Bild 1 von 5 | Der 10-jährige Roni arbeitet als Straßenhändler in Bangladesch.

© UNICEF/UN0523652/Monir
Kinderarbeit in Indien auf einer Plantage

Bild 2 von 5 | Reshmi Prabhu (12, links im Bild) arbeitete lange Zeit auf einem Baumwollfeld nahe dem Dorf Bijanegere in Indien.

© UNICEF/INDA2010-00056/Crouch
Gegen Kinderarbeit in Indien: Schulbesuch statt ausbeuterische Arbeit

Bild 3 von 5 | Inzwischen geht Reshmi gemeinsam mit ihren Freundinnen zur Schule. Sowohl die Grundschule als auch die weiterführende Schule in ihrem Dorf werden von UNICEF unterstützt.

© UNICEF/INDA2010-00060/Crouch
Kinderarbeit ist unter anderem in Bangladesch stark verbreitet

Bild 4 von 5 | Arif (12) arbeitet als Lehrling in einer kleinen Schuhfabrik in Dhaka, der Hauptstadt Bangladeschs. Neben der Arbeit besucht er ein von UNICEF unterstütztes Lernzentrum speziell für Kinder, die entweder nie eingeschult wurden oder früh von der Schule abgegangen sind – so erhalten sie eine zweite Chance auf Bildung.

© UNICEF/UN0393294/Satu
Kinderarbeit in der Demokratischen Republik Kongo: Alphonsine muss arbeiten.

Bild 5 von 5 | Alphonsine (16) hält ein Blech mit frisch gebackenem Brot in den Händen. Nach der Scheidung ihrer Eltern brach sie die Schule ab, um sich um ihre jüngeren Brüder und Schwestern zu kümmern.

© UNICEF/UN0697985/Mulala

Helfen Sie mit UNICEF beim Kampf gegen Kinderarbeit!

Kostenfreie Schulbildung und gute Unterrichtsqualität, wirksame Gesetze gegen die Ausbeutung von Kindern und soziale Unterstützung für benachteiligte Familien – so setzt sich UNICEF im Kampf gegen Kinderarbeit ein. Helfen Sie mit!

Was kann man gegen Kinderarbeit tun?

Wirksame Gesetze und politische Programme im Kampf gegen Kinderarbeit

Weltweit haben viele Regierungen Gesetzesvorhaben gegen Kinderarbeit entwickelt und umgesetzt. Auch die UN-Kinderrechtskonvention enhält Bestimmungen gegen Kinderarbeit. Trotzdem sind längst nicht in jedem Land alle Formen der Kinderarbeit verboten. Und bessere Gesetze allein reichen nicht aus. Die Umsetzung der Gesetze muss kontinuierlich überwacht und durch zusätzliche Maßnahmen begleitet werden. UNICEF unterstützt die Länder dabei, ihre Gesetzesvorhaben umzusetzen und bei allen Erwachsenen und Kindern bekannt zu machen.

Stärkung des Umfeldes der Kinder schützt vor Kinderarbeit

Ausbeutung wird durch Armut, Diskriminierung und familiäre Probleme begünstigt. Finanzielle Unterstützungsprogramme und soziale Hilfen in den Gemeinden sind wirksame Mittel, um benachteiligten Familien zu helfen. In Brasilien sank zum Beispiel durch das Programm "Bolsa Familia", durch das vor allem alleinerziehende Mütter einen kleinen Zuschuss zum Lebensunterhalt erhalten, die Arbeitszeit der Kinder um die Hälfte.

Kindarbeit: UNICEF sorgt dafür, dass arbeitende Kinder wieder zur Schule gehen können.

Der 13-jährige Ahmad aus Palästina geht morgens nicht zur Schule, sondern zur Arbeit: Er sucht in den Trümmern kaputter Häuser nach Altmetall und Kies und verkauft das Material auf dem Markt.

© UNICEF Palästina/2017/El Baba

Kostenlose, kinderfreundliche Schulen gegen Kinderarbeit

Kinderarbeit verhindert, dass Kinder zur Schule gehen und dort erfolgreich lernen können. Es ist zwingend erforderlich, nicht nur den Zugang zu Bildung zu verbessern, sondern auch die Organisation der Schulen und die Qualität des Unterrichts. Im Rahmen unserer Bildungsarbeit versuchen wir genau hier anzusetzen: So haben arbeitende Kinder zum Beispiel in unseren kleinen Lernzentren mit flexiblen Unterrichtszeiten die Möglichkeit, dort neben ihrer Arbeit auch Lesen, Schreiben und Rechnen zu lernen. UNICEF hilft außerdem, Lehrer*innen auszubilden, und stellt Bücher, Hefte und Stifte bereit.

Ausbeutung und Gewalt bei Kinderarbeit sichtbar machen

Ausbeuterische Kinderarbeit kann nur zurückgedrängt werden, wenn Politik und Öffentlichkeit das Schicksal der betroffenen Heranwachsenden wahrnehmen. Doch die Ausbeutung von Kindern wird zu oft übersehen. Oder man hat sich an das Phänomen Kinderarbeit gewöhnt und hält es für selbstverständlich. Deshalb müssen gerade in benachteiligten Regionen laufend Informationen gesammelt und Probleme dokumentiert werden.

Story
Mainuddin, der Keksverkäufer

Mainuddin lebt in Bangladesch – einem der Länder, in denen Kinderarbeit für Millionen Kinder alltäglich ist. Zum Glück ist Arbeiten aber nicht alles, woraus das Leben des 11-Jährigen besteht.

Besonders schwierig ist die Situation von mehreren Millionen Kindern und Jugendlichen, die weitgehend im Verborgenen in privaten Haushalten arbeiten. Der Großteil von ihnen sind Mädchen. Viele von ihnen haben extrem lange Arbeitszeiten, werden für kleine Vergehen geschlagen und häufig sexuell missbraucht. Diesen Heranwachsenden muss dringend eine Stimme gegeben werden.

Kinderarbeit bekämpfen: Unternehmen sollen Kinderrechte stärken

UNICEF hat gemeinsam mit "Save the Children" und "Global Compact" Grundätze erarbeitet, wie Unternehmen die Rechte von Kindern besser schützen und fördern können. Dazu gehört unter anderem, dass Unternehmen in allen Geschäftsbereichen zur Abschaffung von ausbeuterischer Kinderarbeit beitragen. Global tätige Unternehmen wie beispielsweise H&M oder IKEA haben sich dies zum Ziel gesetzt.

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