Kinderarbeit in Indien: Mädchen leisten ausbeuterische Arbeit in einem Baumwollfeld.

Raus aus der Kinderarbeit – und rein in die Schulen in Indien

Die Spuren schwerer Arbeit sieht man noch an ihren Händen, an ihrer Haltung. Thimmalamma aus Indien (Foto oben) lächelt vorsichtig, denn noch kann sie es kaum glauben: Die jahrelange Arbeit auf der Baumwollfarm, die sie hier ein letztes Mal zeigt, ist für sie Vergangenheit. Sie darf zur Schule gehen. Das ist für Thimmalamma fast wie ein Wunder. Elf, zwölf Stunden täglich schuftete sie auf den Feldern in sengender Hitze, von klein auf. Nun ist das Mädchen vierzehn und kann zum ersten Mal in ihrem Leben lernen.

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Kinderarbeit weltweit: Die wichtigsten Fragen und Antworten

Kinderarbeit in Indien: Verletzung der Kinderrechte & Schulpflicht

Offiziell besteht in Indien die Schulpflicht für Kinder bis 14 Jahren – jede Form von Kinderarbeit ist also erst ab einem Mindestalter von 14 erlaubt. Darunter ist sie grundsätzlich verboten. Auch die UN-Kinderrechtskonvention enthält Bestimmungen gegen Kinderarbeit. Aber die Realität sieht anders aus: Obwohl die Zahlen etwas gesunken sind, werden nach Schätzungen der "Internationalen Arbeitsorganisation" (ILO) noch immer rund zehn Millionen Kinder in Indien als Kinderarbeiter*innen ausgebeutet. Indien ist damit eins der Länder weltweit mit der höchsten Zahl an Kinderarbeit. Die Mädchen und Jungen arbeiten in langen Arbeitsschichten für einen miserablen Lohn oder unbezahlt in der eigenen Familie. Viele Formen der Kinderarbeit sind noch dazu für die Kinder extrem gefährlich – ein klarer Verstoß gegen die weltweit gültigen Kinderrechte.

Kinderarbeit in Indien: Ein Junge spielt draußen mit einem alten Rad.

Nicht selbstverständlich: Dieser Junge hat Zeit zu spielen. In ländlichen Regionen Indiens gibt es viel ausbeuterische Kinderarbeit, auch wenn sie verboten ist und gegen die UN-Kinderrechtskonvention verstößt.

© UNICEF/UNI296804/Narain

Besonders gefährdet sind Kinder in den ländlichen Gebieten Indiens: Hier ist das Risiko für Minderjährige, in einem ausbeuterischen Arbeitsverhältnis zu landen, deutlich höher als in den Städten. Viele der Arbeiten sind gefährlich oder gesundheitsschädlich. Die Kinder arbeiten in langen Schichten von bis zu zwölf Stunden täglich. Sie haben kaum Pausen oder freie Tage.

UNICEF setzt sich weltweit für den Schutz von Kindern ein. Wir engagieren uns für bessere Kinderschutz-Gesetze und Kinderrechte und helfen den von Kinderarbeit betroffenen Familien.

Helfen Sie mit Ihrer Spende beim Kampf gegen Kinderarbeit in Indien

Kostenfreie Schulen mit gutem Unterricht, wirksame Gesetze gegen Ausbeutung von Kindern, soziale Unterstützung für benachteiligte Familien – so helfen Sie mit UNICEF.

Ursachen für Kinderarbeit in Indien

Für Kinderarbeit in Indien gibt es mehrere Ursachen, aber eine sticht besonders hervor: Armut. Armut ist die Hauptursache dafür, warum Mädchen und Jungen arbeiten müssen. Die Kinder leisten anstrengende Arbeit, damit sie und ihre Eltern und Geschwister überleben können. Oftmals haben die Eltern selbst keine oder eine extrem schlecht bezahlte Arbeit, sodass die wenigen Rupien Einkommen kaum für die nächsten Mahlzeiten ausreichen. Manche Kinder arbeiten auch, um die Schulden ihrer Eltern abzuarbeiten.

Zudem sind die Eltern der arbeitenden Kinder meistens nur wenig gebildet. Vielen Eltern ist nicht bewusst, dass Kinderarbeit schädlich ist und dass es Kinderrechte gibt. Kriege, Konflikte oder Naturkatastrophen können weitere Gründe für Kinderarbeit sein.

Auch das Kastensystem in Indien spielt eine Rolle: Kinder aus niedrigen Kasten oder so genannte "Kastenlose" sind in Indien besonders oft von Kinderarbeit betroffen.

Folgen von Kinderarbeit in Indien

Wenn Kinder arbeiten müssen, können sie in dieser Zeit nicht zur Schule gehen. Viele lernen weder lesen noch schreiben und verpassen Schuljahre, die für ihr ganzes Leben entscheidend sind. Manche Kinder schließen noch nicht einmal die Grundschule ab. Die verpasste Schulbildung ist oft der Anfang eines Teufelskreises: Denn je weniger Bildung ein Kind hat, desto schlechter sind seine Zukunftsperspektiven. Und desto schwieriger wird es, als Erwachsener einen guten Job zu finden.

Kinderarbeit in Indien: Ein Junge beim Viehhüten. Nicht jede Form der Kinderarbeit ist verboten.

Kinder können nicht zur Schule gehen, wenn sie arbeiten müssen.

© UNICEF/UNI116167/Vishwanathan

Die Folge: Das Risiko, in Armut zu leben, steigt rasant. Über die Generationen hinweg entsteht so ein Kreislauf der Armut. Wer als Kind arbeiten musste und später eigene Kinder hat, akzeptiert es leichter, dass nun auch die eigenen Kinder arbeiten müssen.

Kinderarbeit hat bei den betroffenen Mädchen und Jungen in Indien noch weitere negative Auswirkungen: Sie bringt dramatische gesundheitliche Probleme und körperliche Schäden mit sich. Eine monotone und anstrengende körperliche Arbeit führt schnell zu kaputten Gelenken oder überbeanspruchten Muskeln. Manche Kinder werden in ihrem Wachstum gebremst und bleiben ihr Leben lang in ihrer Entwicklung zurück. Andere verlieren ihr Gehör durch die Arbeit an lauten Maschinen. Oft kommt es auch zu Lungenkrankheiten und anderen chronischen Atemwegserkrankungen, zum Beispiel durch das Einatmen von Staub oder gefährlichen Dämpfen. Viele Arbeiten sind so gefährlich, dass Kinder dabei sterben.

Auch emotional und psychisch hinterlässt die Kinderarbeit Spuren bei den Mädchen und Jungen. Manche Kinder leiden unter dauerhaften Erschöpfungszuständen oder werden depressiv. Außerdem ist das Risiko für Missbrauch hoch, denn die Kinder sind kaum geschützt. Im schlimmsten Fall kommt es zu sklavenähnlichen Bedingungen und Kinderhandel: Kinder werden verschleppt und für Zwangsarbeiten ausgebeutet.

Kinderarbeit in Indien: Ein Mädchen hält bei der ausbeuterischen Kinderarbeit auf dem Feld ihren Bruder auf dem Arm.

Urkundamma ist zwölf. Statt zur Schule zu gehen, verbringt sie ihre Tage arbeitend auf den Feldern und kümmert sich noch dazu um ihre jüngeren Geschwister.

© UNICEF/INDA2010-00080/Crouch
Info: EU-LieferkettengesetzChance zur Eindämmung der Kinderarbeit in Indien?


Seit 2023 gilt in Deutschland für Unternehmen das "Lieferkettengesetz", in dem unter anderem das Verbot von Kinderarbeit steht. Auch auf europäischer Ebene wurde im Mai 2024 der Weg für ein neues EU-Lieferkettengesetz freigemacht, um Menschen- und Kinderrechte sowie die Umwelt zu schützen.

Dies ist ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung, um Kinderarbeit in globalen Lieferketten zu bekämpfen. Mehr Infos dazu im Blog "Kinderarbeit weltweit" oder in der Pressemitteilung "EU-Lieferkettengesetz: Meilenstein für besseren Schutz von Kinderrechten".

In diesen Branchen gibt es Kinderarbeit in Indien

Kinder in Indien arbeiten in vielen Branchen. Die Mädchen und Jungen werden beispielsweise in der Baumwollindustrie, in Steinbrüchen, Ziegeleien oder im Baugewerbe als Arbeiterinnen und Arbeiter ausgebeutet.

Wie Sklaven: Indiens Kinder in der Baumwollindustrie

Zehntausende Kinder unter 14 Jahren arbeiten in Indiens Baumwollindustrie. Am höchsten ist die Zahl der minderjährigen Arbeitskräfte in der Baumwollindustrie im indischen Bundesstaat Gujarat. Sie werden auch als Arbeitskräfte für die Saatgutproduktion ausgebeutet, vor allem die Mädchen. Mädchen und Frauen haben in der indischen Gesellschaft eine geringere Stellung und können dadurch besonders leicht ausgebeutet werden.

Kinderarbeit in Indien: Ein Junge steht in einem Baumwollfeld.

So wie dieser Junge werden Zehntausende Minderjährige in Indien auf den Baumwollfeldern als Arbeitskräfte ausgebeutet.

© UNICEF/UNI109566/Halle'n

Die Arbeit auf den Baumwollfeldern ist nicht nur körperlich sehr anstrengend, sondern auch gefährlich. Denn die Farmer setzen reichlich Pflanzenschutzmittel ein, die zu Kopfschmerzen, Schwindel, Ausschlägen und Atemnot führen. Doch kaum ein arbeitendes Kind würde es wagen, sich krank zu melden: Wer nicht zur Arbeit kommt, erhält auch keinen Lohn – eine Katastrophe für die Familien, die in bitterer Armut leben.

Ausbeutung und Kinderarbeit in der Textilindustrie in Indien

Auch in der Textilindustrie in Indien werden Kinder in Indien ausgebeutet – in verschiedenen Beschäftigungen:

  • In Nähfabriken produzieren sie Kleidungsstücke, von denen viele ins Ausland exportiert werden – manche auch für Modeketten in Deutschland. Unter schlechten Arbeitsbedingungen und in langen Schichten sitzen sie an Nähmaschinen und führen dort monotone Arbeiten aus. Die Kinder selbst verdienen täglich nur wenige Rupien.
  • Manche Mädchen und Jungen werden als Arbeitskräfte in Färbereien ausgebeutet. Ungeschützt müssen die Kinder und Jugendlichen dort mit giftigen Säuren und anderen Chemikalien hantieren. Sie atmen bei ihrer Arbeit toxische Dämpfe ein, stehen barfuß in Abwässern und arbeiten in enormer Hitze – und das alles ohne passende Schutzkleidung.
  • Manche Mädchen oder junge Frauen unterzeichnen Mehr-Jahres-Verträge für Spinnereien. Unter falschen Versprechungen werden sie angeheuert, um sich in den Spinnereien über Jahre hinweg eine Mitgift zu erarbeiten. Die versprochene Geldsumme bekommen sie aber am Ende ihrer mehrjährigen Arbeitszeit meist doch nicht. Diese jungen Frauen werden manchmal "Sumangali-Arbeiterinnen" genannt.
  • Kinder oder Jugendliche arbeiten auch in Stickereien, in denen traditionelle indische Zaris oder andere Stoffe per Hand mit Stickereien verziert werden. Die kleinen inoffiziellen Betriebe liegen oft in Kellern, da die Räume weniger kosten und die arbeitenden Kinder hier weniger auffallen. Der Arbeitsplatz ist zugleich oft auch der Wohn- und Schlafplatz der Kinder. Sie arbeiten ohne Tageslicht und unter schlechten hygienischen Bedingungen.
Kinderarbeit in Indien: Zwei Kinder arbeiten für ein paar Rupien in einer Fabrik der indischen Textilindustrie.

Kinder werden als Arbeitskräfte in der indischen Textilindustrie eingesetzt, zum Beispiel um in Fabriken Kleidungsstücke zu besticken.

© UNICEF/UNI68948/Vitale

Teppichindustrie: Kinder in Indien knüpfen Teppiche

Indien ist einer der größten Produzenten von handgewebten Teppichen. Oft sind Kinder an der Produktion dieser Teppiche beteiligt. Für einen Hungerlohn von wenigen Rupien arbeiten schon kleine Kinder daran, die Teppiche in mühsamer Handarbeit zu knüpfen. Stundenlang und ohne Pausen stehen sie an den Webstühlen. Immer wieder kommt es durch den Umgang mit dem scharfen Teppichmesser zu Verletzungen und sogar Verstümmelungen.

Kinderarbeit in Indien: Im so genannten 'Teppichgürtel' arbeiten Kinder verbotenerweise als Teppichknüpfer.

Verstoß gegen Kinderrechte: Die 11-jährige Batool arbeitet viele Stunden an ihrem Webstuhl.

© UNICEF/UN017217/Altaf Ahmad

Die Mehrheit der Kinder arbeitet zuhause oder in Privathaushalten an den Teppich-Knüpfstühlen. Durch Kontrollen werden diese Tätigkeiten kaum erfasst. Einige Kinder arbeiten in Teppichfabriken. Die Unterbringung und Versorgung der Kinder dort ist grauenhaft. Der Arbeitsplatz ist für diese Mädchen oder Jungen zugleich der Ort, an dem sie auch leben. Manche Kinder müssen nachts auf dem Boden schlafen und verlassen die Fabrik wochenlang nicht.

Mädchen als Hausangestellte in Indien

Fast immer sind es Mädchen, die Arbeiten als Hausangestellte in indischen Privathaushalten übernehmen. Für einen viel zu geringen Lohn werden sie in langen Arbeitsschichten als billiges Hauspersonal ausgenutzt.

Kinderarbeit in Indien: Ein Mädchen schrubbt einen Boden. Mädchen arbeiten in indischen Haushalten für einen Hungerlohn.

Die 11-jährige Ambika fängt morgens um 5 Uhr an zu arbeiten.

© UNICEF/UNI70469/Taylor

Von Außen sind diese Arbeiten nahezu unsichtbar. Sie können kaum kontrolliert werden und tauchen daher nicht in Statistiken zur Kinderarbeit auf. Die Gefahr ist hoch, dass die in diesem Sektor arbeitenden Mädchen zusätzlich Opfer von Gewalt oder sexuellem Missbrauch werden.

Kinderarbeit in Steinbrüchen in Indien

Die Arbeit in Steinbrüchen in Indien ist eine extrem ausbeuterische Form der Kinderarbeit. Die Zahl der hier arbeitenden Kinder ist zwar zurückgegangen. Aber noch immer gibt es Kinder, die ihr Leben lang nichts anderes kennen als dieses Umfeld und quasi hier aufwachsen: Wenn schon ihre Eltern in Steinbrüchen arbeiten, werden sie bereits als Babys in diese lebensfeindliche Umgebung mitgenommen. Schon ab ihrem fünften oder sechsten Lebensjahr fangen sie selbst an, hier zu arbeiten. Zunächst, indem sie große Steine zu kleineren zerklopfen. Später arbeiten sie oft mit schweren Maschinen, etwa mit großen Bohrmaschinen. Die Arbeitsbedingungen für solche Beschäftigungen sind katastrophal: Es ist ohrenbetäubend laut, und die Kinder arbeiten ohne Mund-, Nasen- oder Gehörschutz.

Kein Wunder, dass die Arbeit drastische gesundheitliche Folgen für die Kinder hat. Viele von ihnen werden lungenkrank oder verlieren ihr Gehör. Die Lebenserwartung der in Steinbrüchen arbeitenden Kinder ist extrem niedrig: Die meisten von ihnen werden nur etwa 30 Jahre alt.

Kinderarbeit im Baugewerbe, Minen und anderen Sektoren

Die Liste weiterer Branchen, in denen Kinder in Indien als Arbeiter missbraucht werden, ist lang. Viele Jungen arbeiten im Baugewerbe, vor allem Jugendliche ab 15 Jahren. Dort führen sie körperlich sehr schwere Arbeiten durch – zum Beispiel in Ziegeleien, wo sie viele Stunden täglich Steine schleppen müssen.

Kinderarbeit in Indien: Ein Junge arbeitet auf einer Baustelle mit einem Schleifgerät.

Auch auf Baustellen müssen Kinder in Indien schuften.

© UNICEF/2016/TNybo

In manchen Gegenden Indiens gibt es Kohleminen. Auch hier werden Kinder als billige Arbeitskräfte ausgebeutet. Die Arbeit in Minen ist extrem gefährlich und schädigt die Kinder in ihrer Gesundheit und gesamten Entwicklung. Andere Kinder arbeiten auf Müllhalden oder werden in Teeplantagen eingesetzt. Mädchen arbeiten außerdem oft auch in der Schmuck- und Edelstein-Bearbeitung in Indien.

Das haben wir im Kampf gegen Kinderarbeit in Indien erreicht

Bildungsprogramme bringen Kinder in Indien zurück in die Schule

Wir haben in Indien für die arbeitenden Kinder bereits viel bewirkt: An einigen Orten konnten wir die Lebensbedingungen der Familien so weit verbessern, dass die Kinder jetzt nicht mehr zum Arbeiten gezwungen sind. In mehreren Bundesstaaten Indiens haben wir Bildungsprogramme für arbeitende Kinder durchgeführt. Dank der Spenden aus Deutschland können jetzt Zehntausende Kinder wieder zur Schule gehen, statt zu arbeiten.

Kinderarbeit in Indien: UNICEF bekämpft Zwangsarbeit und Kinderarbeit und setzt sich für Schulbildung ein.

Unser Ziel: Dass alle Kinder in Indien zur Schule gehen können, statt zu arbeiten.

© UNICEF/UNI285318/Vishwanathan

Wir haben auch Gemeinden und Arbeitgeber an einen Tisch gebracht – um auf diese Weise wirksam die Ursachen von Kinderarbeit zu bekämpfen. Tausende Baumwollfarmer beispielsweise haben sich inzwischen verpflichtet, keine Kinder mehr zu beschäftigen – ein großer Erfolg, für den wir unseren Spenderinnen und Spendern von Herzen danken.

Insgesamt ist die Zahl der Kinderarbeiter*innen in Indien durch unsere Maßnahmen in manchen Regionen des Landes stark gesunken.

Kinderarbeit in Indien: Schülerinnen und Schüler demonstrieren gegen Kinderarbeit und für ihre Rechte.

"Nein zu Kinderehe, Kinderarbeit und Kinderhandel" steht auf den großen Bannern, mit denen die Schülerinnen und Schüler einer weiterführenden Schule in Indien für ihre Rechte demonstrieren.

© UNICEF/UN0594971/Panjwani

So arbeiten wir weltweit gegen Kinderarbeit

Kinderarbeit ist ein komplexes Thema. Wir als Hilfsorganisation wissen, welche Lösungsstrategien wir am besten miteinander kombinieren können, um sie zu bekämpfen. Das sind unsere Schwerpunkte, um Kinder in Indien und weltweit vor Ausbeutung zu schützen:

  • Zusammenarbeit mit Regierungen: Wir möchten die Rechte der Kinder verbessern, zum Beispiel durch strengere Gesetze gegen Kinderarbeit. Wir arbeiten auch mit vielen anderen Partnern zusammen, etwa mit Medien, dem Schulwesen oder anderen Hilfsorganisationen vor Ort.
  • Bildung: Unsere Bildungsprogramme sind der wichtigste Schlüssel, um Kinder vor Kinderarbeit zu schützen. In speziellen "Aufholklassen" werden ehemalige Kinderarbeiter*innen auf den normalen Schulbesuch vorbereitet und lernen Lesen, Schreiben und Rechnen. So können sie leichter wieder den Anschluss an den regulären Schulunterricht herstellen.
  • Gute Schulen für alle: Wir sorgen für einen Zugang zu kostenfreien, kinderfreundlichen Schulen mit guter Unterrichtsqualität. Wir bilden in vielen Ländern Lehrer*innen aus und erstellen Schulmaterialien für die Kinder und Jugendlichen. In manchen Regionen stellen wir auch Ausbildungsmöglichkeiten bereit, die den Jugendlichen eine Perspektive bieten.
  • Sensibilisieren und Aufklärung: Wir versuchen, die Denkweise der Menschen in den von Kinderarbeit betroffenen Ländern zu ändern. Wir klären darüber auf, dass Kinderarbeit schädlich ist und was die Kinderrechte bedeuten. Eltern müssen es als selbstverständlich ansehen, dass ihre Kinder nicht arbeiten, sondern zur Schule gehen. Wir unterstützen und beraten auch Dorfgemeinschaften, damit sie jedem Kind einen Schulbesuch ermöglichen.
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Cash Transfers in Afghanistan und weltweit: Warum Bargeld auch ein Hilfsgut ist
  • Finanzielle Unterstützung: Von Armut betroffene Familien erhalten von uns kleinere monatliche Cash-Beträge. Um Kinderarbeit zu stoppen, muss vorher die ökonomische Situation der Familien verbessert werden. Nur dann können die Eltern ihre Kinder wieder zur Schule statt zur Arbeit schicken. In manchen Ländern erhalten die Eltern auch Mikro-Kredite von uns, mit denen sie sich beispielsweise selbstständig machen können.
Kinderarbeit in Indien: Diese beiden Jungen müssen dank UNICEF nicht mehr arbeiten.

Dank der Kinderschutz-Programme von UNICEF müssen diese beiden Jungen jetzt nicht mehr arbeiten. Stattdessen können sie wieder zur Schule gehen und weiter lernen.

© UNICEF/UN0695394/Bhardwaj

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