"Normales" Lernen plus Nachhaltigkeit
Die "Living Schools" in Malawi sind keine gewöhnlichen Schulen: Sie vereinen das "normale" Lernen mit Klimaschutz und nachhaltigem Handeln. Über die Schulen können wir in Malawi möglichst viele Kinder gleichzeitig erreichen und so ihre Lebensbedingungen verbessern.
Klimawandel und fehlendes sauberes Wasser – schwere Bedingungen für Kinder
Malawi ist eines der ärmsten Länder weltweit und gleichzeitig eines der "jüngsten" Länder Afrikas: Mehr als die Hälfte der Bevölkerung sind Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren. Immer wieder ist Malawi in den letzten Jahren von extremen Wetterbedingungen heimgesucht worden: Lange Dürreperioden und sintflutartige Regenfälle wechseln sich ab und sind kaum vorhersehbar. Hinzu kommt das Klimaphänomen El Niño, von dem Malawi zuletzt besonders betroffen war.
Der Klimawandel bedroht auch die Ernährungssituation in Malawi, denn die Landwirtschaft und die Ernten sind abhängig von fruchtbaren Böden und ausreichenden Regenfällen. Eine ausgewogene Ernährung ist aber essenziell für ein gesundes Wachstum von Kindern – denn eine Mangelernährung kann bei Kindern gravierende Folgen haben und sowohl körperliche als auch kognitive Schäden anrichten.
Außerdem mangelt es in vielen Orten in Malawi an sauberem Wasser und Sanitäreinrichtungen, auch an Schulen. Die Kinder müssen dann entweder weite Wege zurücklegen oder sind auf verschmutzte Wasserquellen angewiesen. Für Mädchen sind fehlende Sanitäranlagen häufig auch ein Grund, nicht in die Schule zu kommen.
Die Lösung: Klimaschutz und eine gesunde Schulumgebung
Um auf diese Herausforderungen einzugehen, hat UNICEF in Malawi gemeinsam mit Partnerorganisationen das Programm "Living Schools" ins Leben gerufen: Ein Projekt, in dem wir Klimaschutz und Nachhaltigkeit mit Hygiene und sauberem Wasser verbinden.
So verbessern Living Schools die Bedingungen für die Schüler*innen:
In Schulgärten werden gemeinsam mit den Schüler*innen Gemüsegärten angelegt und (Obst-)Bäume gepflanzt. Durch die Schulgärten lernen die Schülerinnen und Schüler, wie wichtig es ist, gesunde Lebensmittel in ihren Alltag einzubauen. Die Kinder und Jugendlichen sind selbst für die Gärten zuständig. So wird ihr Verantwortungs- und Selbstwertgefühl gestärkt. Und: Die Bäume spenden Schatten und dienen als Schutz vor Bodenerosion und bei Stürmen und Überschwemmungen.
Sauberes Wasser: Wir richten schuleigene Wasserstellen und sanitäre Anlagen ein. Diese sind nachhaltig und klimaresilient aufgestellt. Das heißt, sie können auch extremen Wetterereignissen standhalten.
Nachhaltige Energiegewinnung: In den Living Schools wird der Strom nach Möglichkeit mittels Solaranlagen erzeugt – ein weiterer Baustein, um den Kindern umweltbewusstes Handeln zu vermitteln.
Schulung der Kinder sowie der umliegenden Gemeinden zu guten Hygiene- und auch Klimaschutzmaßnahmen. Die Kinder lernen dabei auch, wie man mit den Wasserstellen an den Schulen umgeht.
Außerdem planen wir, bald an den Living Schools ein Abfallsystem einzurichten, um das Recycling und Upcycling von Wertstoffen zu fördern.
Ihre Spende unterstützt die Kinder in Malawi
Lernen für ein nachhaltiges Leben
Die Living Schools in Malawi bieten den Mädchen und Jungen eine gute Ausbildung mit Zukunftsperspektiven. Und die Kinder lernen zugleich, wie sie effizient und sorgsam mit natürlichen Ressourcen umgehen können.
Gemeinsam mit uns können Sie die Mädchen und Jungen in Malawi unterstützen – mit einer Spende für Schulmaterial, Schultoiletten oder Solarsysteme für sauberes Wasser. Danke für Ihre Unterstützung!
Innocent Katiya ist Schüler der Nankhali Primary School. Auf den ersten Blick ist der 12-Jährige ein wenig zu jung, um Bauingenieur zu sein. Doch gemeinsam mit anderen Schüler*innen hat er die Profis bei der Planung der neuen Schulgebäude beraten.
"Die Entwürfe waren gut, aber wir haben den Ingenieuren vorgeschlagen, mehr Toiletten einzuplanen", erzählt Innocent. "Wir haben sie auch gebeten, einen der Klassenräume zu verlegen. Er sollte näher bei den bereits bestehenden Toiletten sein."
Die Nankhali Primary School braucht dringend neue Klassenräume. Bislang mussten die Schüler*innen oft im Freien lernen. Jetzt freut sich Innocent zu sehen, wie seine Hinweise beim Bau der neuen Gebäude umgesetzt werden.
Mehrere Millionen Kinder in Malawi brauchen humanitäre Hilfe. Denn das im südlichen Afrika gelegene Land hat mit verschiedenen Herausforderungen gleichzeitig zu kämpfen:
- So hat Malawi große wirtschaftliche Probleme, einschließlich einer hohen Armut und Arbeitslosigkeit.
- Immer wieder ist Malawi außerdem von Naturkatastrophen und Wetterextremen betroffen, zum Beispiel von Dürren und Überschwemmungen.
- Durch Ernteausfälle haben viele Kinder nicht genug zu essen.
- Das Gesundheitssystem reicht nicht aus, um alle Menschen in Malawi grundlegend medizinisch zu versorgen. Immer wieder kommt es zu Ausbrüchen von Krankheiten wie der Cholera.
- Eine große Zahl Kinder in Malawi kann außerdem nicht zur Schule gehen. Nur rund ein Drittel der Kinder schließen die Grundschule ab (Stand: Frühjahr 2023). Die Analphabetenrate ist hoch, vor allem in ländlichen Regionen des Landes. Die Corona-Pandemie mit den langen Schließungszeiten der Schulen hat die schlechte Bildungssituation im Land noch verschärft.