Foto-Reportage: Die verheerenden Folgen der Dürre für Kinder am Horn von Afrika
Die Wasserkrise in Dschibuti, Eritrea, Äthiopien, Kenia und Somalia bringt Millionen Kinder in große Gefahr.
Die Familien in den Ländern am Horn von Afrika erleben derzeit die schlimmste Dürre seit 40 Jahren. Vier aufeinanderfolgende Trockenperioden innerhalb von zwei Jahren haben dazu geführt, dass große Teile des Viehbestands und der Ernten vernichtet werden, Brunnen versiegen und Menschen ums nackte Überleben kämpfen müssen. Die Auswirkungen auf die Gesundheit, Ernährungssituation, Bildung und Sicherheit von Kindern sind immens. Das zeigen die Bilder unserer Foto-Reportage.
Familien am Horn von Afrika sind gezwungen, ihr Zuhause zu verlassen
Die anhaltende Dürre und der Wassermangel zwingen Millionen Familien dazu, auf der Suche nach Nahrung und Wasser ihr Zuhause zu verlassen. Kinder und Jugendliche, die unterwegs sind oder in Notlagern leben, sind der Gefahr von Gewalt oder Missbrauch ausgesetzt. Das Risiko steigt vor allem für Frauen und Kinder, die sich auf immer weitere Wege begeben müssen, um Wasser zu holen.
Alle Dinge des täglichen Lebens sind rationiert
Wasserknappheit, vernichtete Ernten und verendetes Vieh: In den von Dürre geplagten Regionen gibt es kaum etwas zum Überleben für die Kinder und ihre Familien. Die Suche nach Wasser und Nahrung wird zum reinen Überlebenskampf.
Eine Frage des Überlebens
Die Dürre hat verheerende Folgen für die Überlebenschancen von Kindern. Wenn Nahrung und Trinkwasser immer knapper werden, sind Kinder stark gefährdet, an schwerer Mangelernährung zu erkranken. Mindestens zehn Millionen Kinder am Horn von Afrika leiden unter akutem Hunger, Mangelernährung und Durst.
Gleichzeitig steigt durch den schlechten Zugang zu sauberem Wasser und sanitären Einrichtungen das Risiko von Durchfallerkrankungen sowie Cholera, Hepatitis, Typhus und Polio. Ein Teufelskreis: Denn das Risiko, dass ein schwer akut mangelernährtes Kind an gewöhnlichen Infektionskrankheiten stirbt, ist bis zu elfmal so hoch wie bei einem gesunden Kind.
Bildung darf nicht weiter aufgeschoben werden
Die Dürre hat auch Auswirkungen auf die Bildung der Kinder: Wenn Familien täglich lange Wege auf der Suche nach Wasser zurücklegen oder ihre Heimat ganz verlassen müssen, verpassen viele Kinder den Unterricht in der Schule. Teilweise werden Schulen sogar geschlossen. Bereits heute gehen 15 Millionen Kinder am Horn von Afrika nicht zur Schule – schätzungsweise 3,3 Millionen Kinder sind zusätzlich gefährdet, die Schule aufgrund der Dürre und ihren Folgen abzubrechen.
UNICEF unterstützt Familien am Horn von Afrika – während der Dürre und danach
UNICEF und seine Partner sind vor Ort im Einsatz, um das Leben der Kinder in akuter Not zu retten. Sie versorgen zum Beispiel schwer mangelernährte Kinder mit therapeutischer Milch und Erdnusspaste und Hunderttausende Menschen mit sauberem Trinkwasser. Auch sorgen wir dafür, dass Kinder lernen können.
Außerdem setzt UNICEF sich dafür ein, die Widerstandsfähigkeit von Familien gegen die schwere Dürre zu stärken. Mit Voranschreiten des Klimawandels sind langfristige Lösungen erforderlich, um für eine zuverlässige Wasserversorgung zu sorgen. So arbeiten wir daran, den Zugang zu klimaresistenten Wasser-, Sanitär- und Hygienediensten zu verbessern, bohren nach zuverlässigen Grundwasserquellen und entwickeln den Einsatz von Solarsystemen.