Bessere Wasserversorgung: Mädchen und Jungen werden weniger krank
Die zwölfjährige Rhina Mao ist froh, dass sie in ihrem Dorf endlich sauberes Wasser aus einem Brunnen holen kann. Früher hatte sie nur das Wasser aus dem Fluss, der durch ihr Dorf Phoum Thom im Südosten Kambodschas fließt. Sie hatte keine andere Wahl, als es zu trinken. Rhina Mao bekam von dem Wasser Bauchkrämpfe, hohes Fieber, später Durchfälle und Haarausfall – alles typische Anzeichen von Typhus. Fast wäre Rhina an der Krankheit gestorben, doch wie durch ein Wunder überlebte sie.
UNICEF konnte mit Spenden aus Deutschland alle Familien in Rhinas Dorf mit sauberem Wasser versorgen. Zehntausenden Familien hat UNICEF insgesamt schon in Kambodscha mit sicherem Trinkwasser geholfen.
Kambodscha: Kinder sterben, weil sauberes Wasser und Waschgelegenheiten fehlen
Rhina Maos kleine Schwester Chenda ist an Durchfall gestorben, nachdem auch sie verschmutztes Wasser getrunken hatte. Durchfallerkrankungen sind in Kambodscha für ein Fünftel aller Todesfälle von Kindern verantwortlich. Dabei wäre der Schutz so einfach: sauberes Trinkwasser und gute Hygiene. Doch viele Familien in Kambodscha haben kein sauberes Wasser, vor allem in ländlichen Gebieten. Hier wäscht sich nach dem Toilettengang auch nur eine Minderheit die Hände mit Seife. Die meisten Menschen wissen nicht, dass viele Krankheiten durch schlechte Hygiene entstehen. Flüsse werden zum Waschen und Baden und gleichzeitig für die Notdurft genutzt, weil es kaum Toiletten gibt.
Auch in Schulen fehlen oft Toiletten und Waschgelegenheiten. Die Kinder verrichten ihr „Geschäft“ im Freien. Händewaschen ist nicht möglich oder wird als nicht so wichtig erachtet, weil Kindern und Lehrern das Wissen über Hygiene fehlt. In manchen Regionen ist zudem das Trinkwasser arsenverseucht. Die Folgen sind lebensbedrohliche Vergiftungen und Krebserkrankungen.
In den Armenvierteln der Hauptstadt Phnom Penh sind die Herausforderungen ähnlich groß: Die wenigen Schulen in den Vierteln, die überhaupt Toiletten haben, können die Abwässer nicht richtig entsorgen. Urin und Exkremente geraten ungehindert ins Grundwasser. Für die Kinder hat das dramatische Folgen.
Mit Hilfe von Spenden aus Deutschland haben wir in Kambodscha Brunnen und Latrinen gebaut – vor allem in den besonders betroffenen Provinzen Kampong Cham und Siem Reap und in der Hauptstadt Phnom Penh.
So hat UNICEF Kindern in Kambodscha geholfen
- Sauberes Trinkwasser:
UNICEF hat mit Spenden aus Deutschland zahlreiche Wasserquellen in Kambodscha auf Arsen getestet. Mit den Dorfbewohnern und lokalen Partnern haben wir gemeinsam Wasserleitungen gebaut, die für sauberes Wasser sorgen. Dorfkomitees kümmern sich seitdem darum, die Anlagen instandzuhalten. Zehntausende Familien haben wir mit Wasserfiltern versorgt und über Hygiene und Gesundheit aufgeklärt. - Latrinen und Komposttoiletten:
In der Provinz Siem Reap hat UNICEF Schulen mit Wasseranschlüssen und sanitären Anlagen ausgestattet. Dafür haben wir auch umweltfreundliche Technologien eingesetzt – zum Beispiel Kompost-Toiletten, die wenig Wasser verbrauchen. Lehrerinnen und Lehrer haben wir so geschult, dass sie die neuen Einrichtungen selbst instandhalten können.
Mit Ihrer Hilfe haben wir an acht Schulen in Siem Reap und Phnom Penh auch eine umweltfreundliche Abwasserentsorgung eingeführt: Urin und Exkremente gelangen jetzt nicht mehr ins Grundwasser, sondern werden zu Dünger umgewandelt und unterstützen so die Landwirtschaft.