Tote, Verletzte, Vermisste: Viele Kinder unter den Opfern
Tausende Familien im Osten Libyens verloren ihr Zuhause, als riesige Wasser- und Schlammmassen am 11. September 2023 die Region überfluteten. Das Sturmtief "Daniel" richtete katastrophale Zerstörung an. Gebäude und ganze Stadtteile wurden weggeschwemmt. Mehr als 4.300 Menschen sind in den Wassermassen gestorben, Tausende andere wurden verletzt. Rund 300.000 Kinder waren nach unseren Schätzungen von den Überschwemmungen und den Folgen betroffen. Zehntausende Menschen in Libyen mussten ihr Zuhause verlassen und waren auch Monate nach der Überflutung noch Vertriebene im eigenen Land.
UNICEF-Teams in Libyen waren nach der Katastrophe von Anfang an für die Kinder im Einsatz. Und unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind auch weiterhin vor Ort, denn noch immer brauchen Kinder in Libyen humanitäre Hilfe. Bitte unterstützen Sie unsere Arbeit mit einer Spende!
Flutkatastrophe Libyen: Gewaltige Schäden in Überschwemmungsgebieten
Das gesamte Ausmaß der Überflutung wurde erst in den Wochen nach der Flutkatastrophe deutlich. Am schlimmsten waren die Gebiete rund um die Städte Darna, Al Bayda und Al Marj verwüstet. Die heftigsten Regenfälle seit mehreren Jahrzehnten sowie zwei gebrochene Staudämme hatten die Flutkatastrophe herbeigeführt. Wohnhäuser, Schulen, Krankenhäuser wurden schwer beschädigt oder ganz zerstört. Auch komplette Straßen, Brücken und ganze Orte wurden weggespült. Manche Kinder verloren ihre Eltern, und viele standen unter Schock.
Tausende überlebende Familien haben durch die schweren Überschwemmungen alles verloren und mussten in abgelegenen Gebieten oder in öffentlichen Gebäuden wie zum Beispiel Schulen Zuflucht suchen.
So helfen wir mit Ihren Spenden nach den Überschwemmungen in Libyen
Nach einer solchen Naturkatastrophe müssen Kinder besonders geschützt werden. UNICEF hat direkt nach der Flutkatastrophe schnell erste Hilfsmaßnahmen für Kinder in Libyen in die Wege geleitet. So haben unsere Teams dafür gesorgt, dass sichere Unterkünfte für die Kinder geschaffen wurden und sie schnell sauberes Wasser bekamen. Nach Katastrophen wie dieser Flut ist das Risiko hoch, dass Seuchen und Durchfallerkrankungen wie Cholera oder Typhus ausbrechen. Denn auch Abwassersysteme werden durch Überschwemmungen beschädigt und es gibt nicht genügend sicheres Trinkwasser. Unsere Hygienesets und Tabletten zum Reinigen von Wasser gehörten deshalb mit zu den ersten Hilfsgütern, die wir nach Libyen geliefert haben, damit die Kinder gesund bleiben. Außerdem war auch der Bedarf für medizinische Hilfsgüter riesig, zum Beispiel Verbandszeug oder Medikamente.
Manche Kinder wurden in dem Chaos nach der Überflutung von ihren Familien getrennt. Wir haben mitgeholfen, diese Kinder zu identifizieren und ihre Familienangehörigen zu suchen.
Sauberes Wasser: Wir haben in den Monaten nach der Flut über 5 Millionen Liter sauberes Wasser für die Menschen in den betroffenen Gebieten zur Verfügung gestellt. Außerdem haben wir Tausende Wasserreinigungstablettet verteilt, mit denen man aus verschmutztem Wasser sicheres Trinkwasser gewinnen kann.
Medizinische Versorgung: Zusammen mit unseren Partnern vor Ort haben wir uns um die medizinische Versorgung von Tausenden Menschen in den Überflutungsgebieten im Osten Libyens gekümmert.
Hygiene: Wir haben Tausende Sets mit Hygiene-Artikeln wie Seife und Wasserreinigungs-Tabletten an Familien ausgegeben, die durch die Überschwemmung oft alles verloren haben.
Kleidung: Viele Kinder brauchten unmittelbar nach der Flutkatastrophe dringend Kleidung. Deshalb gehörten auch Bekleidungssets für Kinder zu den Hilfsgütern, die wir nach Libyen brachten.
Bildung: Durch die Flut wurden zahlreiche Schulen zerstört oder stark beschädigt. UNICEF hat mitgeholfen, Schulen wieder zu reparieren und mit Möbeln auszustatten, damit Kinder in den Flutgebieten schnell wieder zur Schule gehen konnten.
Danke, dass Sie die Kinder nach der Flut in Libyen unterstützen!
- nordafrikanisches Land am Mittelmeer
- Hauptstadt Tripolis
- 6,9 Millionen Einwohner*innen
- Amtssprache: Arabisch
- Nachbarländer: Ägypten, Algerien, Niger, Sudan, Tschad, Tunesien
- islamisch geprägtes Land
Herausforderungen im Land:
- Spaltung des Landes in einen östlichen und einen westlichen Teil
- jahrelange Kämpfe zwischen rivalisierenden Milizengruppen
- mehrere lang anhaltende Bürgerkriege
- stark eingeschränkte Menschenrechte
- autokratische Führung des Landes
- Transitland für viele afrikanische Migrant*innen und Flüchtlinge
UNICEF in Libyen:
- UNICEF setzt sich seit 1957 in Libyen für Kinder ein. Um möglichst viele Kinder zu erreichen, arbeiten wir mit der Regierung zusammen.
- Unsere Schwerpunkte der letzten Jahre liegen auf dem Zugang zu Gesundheit, Bildung, Wasser und Hygiene und sozialer Sicherung.
- In akuten Krisensituationen wie nach der Überschwemmung 2023 reagieren wir mit schneller humanitärer Nothilfe.