Pressemitteilung

„Schutz und Hilfe für Kinder muss jederzeit Priorität haben“

Köln

Geflüchtete und migrierte Kinder in der Türkei und Griechenland

250.000 Euro für UNICEF-Soforthilfe im türkisch-griechischen Grenzgebiet

UNICEF ruft dringend zu humanitärer Hilfe und zum Schutz aller geflüchteten und migrierten Kinder in Griechenland und der Türkei auf. Es muss alles getan werden, um Kinder aus den aktuellen Auseinandersetzungen im türkisch-griechischen Grenzgebiet herauszuhalten und sie mit Nahrung, sauberem Wasser, medizinischer Hilfe, Decken und Schutzutensilien zu versorgen. Die unhaltbaren Zustände in Flüchtlingslagern auf den griechischen Inseln müssen so rasch wie möglich abgestellt werden.

Türkei 2020: Ein Kleinkind hockt auf dem Boden vor einem Lagerfeuer.

Türkei 2020: Ein Kleinkind wärmt sich an einem Feuer in der Nähe der türkisch-griechischen Grenze auf.

© UNICEF/UNI308294/Turakoglu, ASAM

„Die Ankündigung der Bundesregierung im Rahmen einer Koalition williger europäischer Staaten 1.000 bis 1.500 Kinder aus Lagern auf den griechischen Inseln aufzunehmen ist eine wichtige humanitäre Geste. Dabei darf es aber nicht stehen bleiben, es muss eine menschlich tragfähige politische Lösung der Krise gefunden werden“, erklärte Christian Schneider, Geschäftsführer von UNICEF Deutschland. „Die Kinder in Griechenland und der Türkei dürfen nicht länger Spielball der Politik sein - jeder Tag unter diesen Umständen ist für die Kinder ein Tag zu viel. Wir appellieren an alle beteiligten Regierungen, ihrer Verantwortung nachzukommen und dem Schutz von Kindern jederzeit Priorität einzuräumen.“

Mit Unterstützung der Würth-Gruppe hat UNICEF Deutschland heute 250.000 Euro für Soforthilfe für Kinder und Familien an der türkisch-griechischen Grenze bereitgestellt. UNICEF ist vor Ort und verteilt über seine lokalen Partner Trinkwasser, Decken und Hygieneartikel. Mobile Teams sind unterwegs, um besonders hilfebedürftige Kinder und Familien zu unterstützen. Sie helfen ihnen zum Beispiel, bei Gesundheitsproblemen Krankenhäuser aufzusuchen. Damit die Kinder etwas Normalität bekommen, wurde zusammen mit dem Türkischen Halbmond ein mobiler kinderfreundlicher Ort aufgebaut.

Auf den griechischen Inseln und auch auf dem Festland unterstützt UNICEF zusammen mit seinen Partnern die Behörden, Aufnahme- und Betreuungskapazitäten zu erhöhen. In der Nähe des Lagers Moria auf der Insel Lesbos unterstützt UNICEF trotz angespannter Sicherheitslage ein Familienzentrum, in das jeden Tag 350 Kinder und Frauen kommen – die Kapazität soll auf 650 erweitert werden. Auf Bitten lokaler Partner wurden Decken und andere Hilfsgüter beschafft, die am Hafen verteilt werden.

Derzeit leben in Griechenland etwa 40.000 geflüchtete und migrierte Kinder, darunter 5.300 unbegleitete Kinder. Im türkisch-griechischen Grenzgebiet halten sich schätzungsweise 16.000 Menschen auf, etwa 40 Prozent sind Frauen und Kinder.