Pressemitteilung

Libanon: Mindestens 50 Kinder getötet, Zehntausende vertrieben

Beirut/Köln

Angesichts der Eskalation der Gewalt zwischen Libanon und Israel warnt das UN-Kinderhilfswerk UNICEF vor schrecklichen Folgen für Kinder auf beiden Seiten des Konflikts. UNICEF Libanon teilte mit, dass allein am Montag und Dienstag laut libanesischem Gesundheitsministerium mindestens 50 Kinder getötet wurden und damit im Tagesdurchschnitt mehr als während des 33-tägigen Konflikts im Jahr 2006.

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Zehntausende Kinder im Libanon sind aus ihrem Zuhause vertrieben. Eine von ihnen ist Maryiam (10 Jahre), hier im Gespräch mit einer UNICEF-Mitarbeiterin in einer zur Notunterkunft umfunktionierten Schule in Beirut.

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„In dieser Woche nimmt die Verwüstung zu, und eine Tragödie folgt der anderen“, sagte Edouard Beigbeder, Leiter von UNICEF im Libanon. „Bei den Angriffen auf den Libanon werden Kinder in erschreckender Häufigkeit getötet und verletzt, und jedes Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit wird für Hunderttausende Kinder im ganzen Land zerstört.“

Über 200.000 Menschen sind nach Schätzungen der Vereinten Nationen innerhalb des Libanon aus ihrem Zuhause vertrieben, darunter rund 74.000 Kinder.

Als Reaktion auf die sich rasch verschlechternde Situation hat UNICEF in Zusammenarbeit mit der libanesischen Regierung Notunterkünfte mit lebenswichtigen Hilfsgütern versorgt, darunter Tausende Flaschen sauberes Trinkwasser, Hygienesets, Bildungs- und Spielmaterialien für Kinder, Decken und Schlafsäcke, Hygieneartikel für Frauen und Mädchen sowie Nahrungsergänzungsmittel und Babynahrung. UNICEF bietet in vielen Notunterkünften auch psychosoziale Unterstützung für Kinder an.

UNICEF hat außerdem dringend benötigte Reparaturen an beschädigten Wasser- und Sanitäranlagen begonnen, 20 mobile Gesundheitsteams entsandt, um lebensrettende medizinische Versorgung und Impfungen bereitzustellen, und 100 Tonnen medizinische Notfallversorgung an Krankenhäuser geliefert, die mit schweren Engpässen und fehlenden Lagerbeständen konfrontiert sind. Weitere 25 Tonnen mit Hilfsgütern werden in den kommenden Tagen im Libanon eintreffen.

„Die Situation im Libanon hat sich von einer Krise zu einer Katastrophe entwickelt. Das Leiden der Kinder muss aufhören“, sagte Beigbeder. „Die einzige Möglichkeit, dies zu erreichen, ist eine sofortige Deeskalation. Ein umfassender Konflikt hätte verheerende Auswirkungen auf die 1,3 Millionen Kinder des Landes.“

UNICEF fordert alle Konfliktparteien dringend auf, ihren Verpflichtungen gemäß dem humanitären Völkerrecht nachzukommen und den Schutz von zivilen Einrichtungen und Zivilist*innen, darunter Kindern, humanitäre Helfer*innen und medizinischem Personal, zu gewährleisten.

Die Gewalteskalation verschärft die ohnehin schwierige Lage von Zehntausenden Familien im Libanon. Das Land wurde in den vergangenen Jahren von einer Reihe anhaltender Krisen heimgesucht, darunter die gewaltige Explosion im Hafen von Beirut, die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie und mehrere Jahre des wirtschaftlichen Zusammenbruchs, die zu einem rasanten Anstieg der Armutsraten geführt hat.

UNICEF Deutschland ruft zu Spenden für die Kinder im Libanon auf. Weitere Informationen finden Sie hier.

Service für Redaktionen:

Gerne vermitteln wir Interviews mit den UNICEF-Kolleg*innen vor Ort. Bild- und Videomaterialen stehen hier zur Verfügung.​

Ninja Charbonneau

Ninja CharbonneauSprecherin

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