Statement

Aufnahme geflüchteter Kinder aus Griechenland wichtige Geste der Menschlichkeit und Signal für Europa

Köln

Statement von Christian Schneider, Geschäftsführer von UNICEF Deutschland

Christian Schneider, Geschäftsführer von UNICEF Deutschland, zur heutigen Ankunft geflüchteter unbegleiteter Kinder aus Griechenland in Niedersachsen:

„Mit der Aufnahme der ersten 47 geflüchteten Kinder aus Griechenland hat die deutsche Bundesregierung gezeigt, dass es trotz der großen Herausforderungen durch die Covid-19-Pandemie möglich ist, für Kinder in größter Not einzustehen.

Kinder mit Wollmützen stehen hinter einem Gitter im Flüchtlingslager Moria.

Kinder im Flüchtlingslager Moria auf der griechischen Insel Lesbos.

© UNICEF/ UNI312603/Romenzi

Für jedes aufgenommene Kind ist es von unschätzbarer Bedeutung, endlich in Sicherheit zu sein. Jedes dieser Kinder bekommt nun endlich eine sichere Unterkunft, gesundheitliche Versorgung und den Schutz, auf den es ein Recht hat. Ihre Aufnahme ist eine Geste der Menschlichkeit – und gerade jetzt ein wichtiges Signal für Europa. Aber dabei dürfen es Deutschland und Europa nicht belassen!

Eine handverlesene Zahl von Kindern nach engen Kriterien aufzunehmen, ist angesichts der großen Not auf den griechischen Inseln keine ausreichende Antwort auf die humanitäre Krise, unter der Tausende Kinder seit langer Zeit leiden. Deutschland muss zu seiner Zusage stehen, weitere schutzbedürftige Kinder aus Griechenland aufzunehmen, egal wie alt sie sind oder woher sie kommen. Dabei muss das Kindeswohl im gesamten Prozess an erster Stelle stehen, so wie jetzt bei den ersten Kindern vereinbart und von UNICEF unterstützt.

Die Aufnahme schutzbedürftiger Kinder, insbesondere in diesen Zeiten, ist für alle europäischen Staaten eine menschenrechtliche Verpflichtung. UNICEF ruft daher die weiteren EU-Länder, die sich zur Aufnahme geflüchteter Kinder bereit erklärt haben, dazu auf, trotz der großen Herausforderungen durch die Covid-19-Pandemie zu ihren Zusagen zu stehen.

Die Kinder in den griechischen Flüchtlingslagern können nicht länger warten. Für sie ist jeder Tag, den sie dort verbringen, ein Tag zu viel. Die Covid-19-Pandemie kann für die Kinder und ihre Familien unter den katastrophalen Lebensumständen in den Lagern verheerende Folgen haben.“