5 Spenden-Tipps - So spenden Sie richtig zu Weihnachten
Viele Menschen in Deutschland wollen bedürftigen Menschen helfen und Gutes tun. Traditionell ist dieses Bedürfnis am Jahresende besonders groß und sie spenden zu Weihnachten an eine Hilfsorganisation. Wie Sie mit einer Weihnachtsspende die größtmögliche Wirkung erzielen, stellen wir Ihnen in den folgenden fünf Tipps vor:
1. Auswahl einer seriösen Hilfsorganisation
Nichts ist schwerer, als Entscheidungen zu treffen. Beim Spenden macht es trotzdem Sinn, sich für eine oder zwei Organisationen zu entscheiden, anstatt den Betrag breit zu streuen. Vor allem, wenn die Spendenorganisationen, mit denen Sie sympathisieren, ähnliche Ziele verfolgen. Denn bei jeder Spende fallen Verwaltungskosten an – ich finde, es gehört zur Ehrlichkeit und Transparenz dazu, das klar zu sagen.
Spenden müssen verbucht werden. Der Geldfluss in die Hilfsprojekte und die Arbeit vor Ort müssen überwacht werden. So wird sichergestellt, dass Ihr Geld ankommt und wirkungsvoll eingesetzt wird.
Kurz gesagt, Verwaltungskosten sind notwendig, damit eine Hilfsorganisation seriös arbeiten kann. Angenommen, Sie spenden also an fünf Organisationen 20 Euro statt 100 Euro an eine, dann fallen auch fünf Mal Verwaltungskosten an. Mit einer klaren Entscheidung machen Sie entsprechend mehr aus Ihrer Spende.
Übrigens: In unserem Jahresbericht können Sie nachlesen, wie hoch der Anteil der Verwaltungskosten an jeder Spende ist und wofür wir Ihre Spende einsetzen.
2. Geldspenden: damit Ihre Spende richtig ankommt
Bitte geben Sie uns Ihr Geld und nicht Ihre aussortierten Sachen. Warum? Auf den ersten Blick scheint es zwar naheliegend zu sein, dass man beispielsweise gut erhaltene Winterjacken an Kinder in Syrien oder Afghanistan schickt, wo viele Kinder sie gerade brauchen. Aber als international tätige Hilfsorganisation können wir Sachspenden leider nicht annehmen – der Aufwand für das Sortieren, Verpacken und Verschicken wäre einfach zu hoch und damit auch zu teuer. Deshalb besorgen wir die benötigten Hilfsgüter zentral zu günstigen Konditionen und kaufen sie wann immer möglich vor Ort im jeweiligen Land oder der Region.
Wo es Einkaufsmöglichkeiten gibt, gehen wir außerdem immer häufiger dazu über, hilfebedürftigen Familien Gutscheine oder Karten mit elektronischen Guthaben zu geben, mit denen sie sich auf den Märkten und in Geschäften selbst mit dem Nötigsten versorgen können. Das gibt ihnen mehr Wahlfreiheit und Würde und stärkt die lokale Wirtschaft. So können zum Beispiel Eltern in Afghanistan, die in der politischen und wirtschaftlichen Krise in die Armut abrutschen, Kleidung für ihre Kinder besorgen. Eine viel bessere Lösung als Sachspenden, oder?
Und noch ein Tipp: Mit sinnvollen Geschenken von UNICEF machen Sie sogar noch Ihrer Familie, Freund*innen und Bekannten eine Freude und helfen gleichzeitig Kindern in Not.
3. Spenden ohne Zweck ist der beste Zweck
Spenden, ohne einen bestimmten Zweck anzugeben ist nicht zwecklos – im Gegenteil! Spenderinnen und Spender möchten verständlicherweise wissen, was mit ihrem Geld passiert und ob es wirkungsvoll eingesetzt wird. Manche möchten deshalb am liebsten genau dieses eine Kind oder diese eine Schule unterstützen. Es gibt aber gute Gründe, weshalb dieses zweckgebundene Spenden nicht sinnvoll ist.
Zum einen wäre der Verwaltungsaufwand sehr hoch. Zum anderen stellt sich die Frage: Was sagt man den anderen Kindern oder der Nachbarschule, die keine Unterstützung bekommen? Wem ein bestimmtes Thema oder ein bestimmtes Land besonders am Herzen liegt, kann das bei uns im Verwendungszweck angeben, zum Beispiel das Spendenstichwort „Nothilfe Jemen“ oder „Bildung“. Als Spenderin oder Spender kann ich mich darauf verlassen, dass mein Beitrag dann auch dafür eingesetzt wird. Sie wissen also, wofür Sie spenden – und geben uns trotzdem die nötige Flexibilität, um das Geld dort einzusetzen, wo der Bedarf am größten ist.
Am liebsten sind uns als Hilfsorganisation aber eigentlich zweckungebundene Spenden. Es ist nämlich so, dass zum Beispiel häufig gespendet wird, wenn über eine Notlage viel berichtet wird – wie nach einem Hurrikan oder Erdbeben.
Und das ist gut so! Aber damit man einerseits schnell reagieren kann, sobald eine solche Katastrophe eintritt, und andererseits auch den Menschen helfen kann, deren Situation keine Schlagzeilen macht, brauchen Hilfsorganisationen einen möglichst großen Teil von zweckungebundenen Spenden.
4. Mut zur Bindung: Spenden Sie eine Patenschaft
Jede Spende ist wertvoll und trägt zur Hilfe bei. Der nachhaltigste Weg ist eine Dauerspende, die bei uns als Patenschaft bezeichnet wird. Als UNICEF-Patin oder UNICEF-Pate unterstützen Sie nicht ein einzelnes Kind, sondern zielen auf langfristige Entwicklung und Chancen für alle Kinder.
Der Vorteil für Spender*innen ist, dass sie dauerhaft helfen, ohne dass sie jedes Mal eine neue Überweisung machen müssen. Der Vorteil für Hilfsorganisationen ist, dass sie sich auf die Unterstützung verlassen und damit viel besser planen können. Und mit guter Planung wiederum lassen sich Kosten sparen.
Ein Beispiel: Ein neues Wassernetzwerk in einem Flüchtlingslager aufzubauen bringt erst einmal sehr hohe Investitionskosten mit sich, langfristig wird die Versorgung dadurch aber viel günstiger, als Wasser mit Lastwagen zu bringen. Patenschaften ermöglichen also Weitsicht.
Übrigens, diese Bindung muss nicht für immer bestehen. Sie können eine UNICEF-Patenschaft jederzeit kündigen, auch ohne Angabe von Gründen.
5. Spenden ist besser als nicht spenden!
Wenn Sie diesen Blog lesen, sind Sie am Thema Spenden zumindest interessiert. Sehr gut! Sollten Sie dennoch, wie viele von uns, manchmal unsicher sein, ob Spenden etwas nützt, möchte ich für Sie hier unseren Chef Christian Schneider zitieren: "Nicht spenden nützt gar nichts!"
In diesem Sinne: Ich bin überzeugt davon, dass Spenden eine Form der gelebten Mitmenschlichkeit ist und dazu noch eine sehr einfache Art, zu helfen. Mir persönlich fallen wenig Gründe ein, warum man nicht spenden sollte, wenn man es sich leisten kann und nicht gerade selbst in einer schwierigen Situation ist.
Gemeinsam können wir viel bewegen!
Für diese Hilfsgüter setzen wir Ihre Weihnachtsspende beispielsweise ein:
** Dieser Beitrag erschien zuerst am 19.12.2017. Wir haben ihn für Sie aktualisiert.