Mein UNICEF: Angela Griep
60 Jahre – 60 Fragen und 10 x 6 persönliche Antworten zum Einsatz für UNICEF
Ich habe Angela Griep zum ersten Mal im Sommer vergangenen Jahres getroffen – eine fröhliche, aber auch nachdenkliche Frau. Sie hat uns in Köln besucht, um über die Situation der Kinder in Sierra Leone, einem der ärmsten Länder der Welt, zu berichten.
Seit drei Jahren arbeitet die Hamburgerin für UNICEF in dem westafrikanischen Land. Warum genau diese Arbeit? Und was motiviert sie? Ich habe sie gefragt.
Wenn Deine Mutter Dich fragt, warum Du zu UNICEF gegangen bist, was antwortest Du ihr?
Ich möchte eine Arbeit machen, an die ich glauben kann. Und woran kann man mehr glauben als an Kinder? Sie sind die Zukunft.
Welche drei Aufgaben beschreiben Deine Arbeit in Sierra Leone am besten?
Schreiben, Informieren, Organisieren. Meine Arbeit ist sehr vielseitig. Ich bin zum Beispiel für Journalisten da, wenn Sie Fragen haben und Hilfe bei ihren Recherchen brauchen. Egal, ob es um die Gründe für die hohe Kindersterblichkeit, Zahlen zu Mangelernährung oder die konkreten Maßnahmen von UNICEF in Sierra Leone geht. Ich schreibe über die Menschen, denen UNICEF hilft. Damit die Öffentlichkeit mehr über die Situation der Familien hier erfährt und versteht, wie unsere Hilfe funktioniert. Und für Unterstützer von UNICEF – wie Firmen oder Prominente –, die sehen wollen, wie ihre Spenden eingesetzt werden, organisiere ich Besuche in die Projekten und begleite die Gruppe. Auch für Journalisten, die über Themen wie Gesundheit, Erziehung oder Kinderschutz in Sierra Leone berichten wollen. Ich bin daher häufig unterwegs.
Was war Dein schönstes UNICEF-Erlebnis?
Bei der Eröffnung der Mutter-Kind-Gesundheitswoche traf ich einen kleinen Jungen, der alles rund um das Thema Gesundheit wissen wollte – um sich und seine Familie vor Krankheiten zu schützen. Seine Mutter selbst war erstaunt, als ihr 10-jähriger Sohn ihr erklärte, wie sie sich ernähren solle und dass sie sich vor dem Essen die Hände mit Seife waschen müsse. UNICEF ist hier sehr aktiv im Bereich Gesundheitserziehung und der Junge ist der lebende Beweis dafür, dass wir das Richtige tun. Das war ein sehr schönes Gefühl.
Was ist für Dich ein wichtiges Zukunftsthema?
Alle Kinder sollten in der Schule und zu Hause die Informationen bekommen, die für ihr Leben und ihre Zukunftsperspektiven wichtig sind. Wir müssen weiter daran arbeiten, ihnen diese Möglichkeit zu bieten und sie ermutigen, ihre Meinung zu äußern. Das gilt besonders für die Mädchen. Hier gibt es noch sehr viele Tabuthemen, die dazu führen, dass sehr junge Mädchen schwanger werden und nicht mehr zur Schule gehen. Als Mütter ohne Schulbildung können sie sich und ihre Familie nicht ernähren und schützen. Es ist ein Kreislauf der Armut, der durchbrochen werden muss.
Wie würdest Du andere überzeugen, sich für UNICEF einzusetzen?
Wirkliche Veränderung kann es nur geben, wenn die richtigen Maßnahmen von der Regierung eines Landes beschlossen und durchgeführt werden. Hilfe, die dem Land von außen aufgedrückt wird, ist meist nicht nachhaltig. UNICEF ist in der einmaligen Position, zusammen mit der Regierung die richtigen Maßnahmen ausarbeiten zu können und sie gleichzeitig zu begleiten.
Vollende diesen Satz:
Aminata, 6 Jahre, aus Sierra Leone geht 2018 vor die Tür…
und läuft zur Schule, wo sie die erste Klasse besucht. Sie freut sich auf den Unterricht. Dort lernt sie viele Dinge, die wichtig für sie und ihre Familie sind, und es macht ihr Spaß, mit ihren Schulkameraden und den Lehrern zu diskutieren. Manchmal kommt sogar die Krankenschwester des nahe gelegenen Krankenhauses und erklärt den Schülern, welche Impfungen sie brauchen und warum, und wie sie sich vor Krankheiten wie z.B. Malaria schützen können. Das findet Aminata besonders spannend.
Vielen Dank!
Das möchte Angela Griep gerne von Ihnen wissen
“Wenn Sie allen Kindern die Möglichkeit geben wollen, sich optimal zu entwickeln, wo würden Sie anfangen? Bei der Gesundheit, der Erziehung, dem Kinderschutz?”
Antworten Sie Angela Griep in einem Kommentar.
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