Bericht von vor Ort: So hilft UNICEF jetzt auf Lesbos
UNICEF-Mitarbeiterin Claudia Berger ist nach Griechenland gereist, um zu erfahren, wie UNICEF vor Ort hilft. Auf Lesbos spricht sie nach dem Brand in Moria mit Familien und Helfern. Luciano Calestini, der Leiter von UNICEF Griechenland, erklärt im Interview, wo jetzt die Prioritäten der UNICEF-Hilfe in Griechenland liegen.
Claudia hat uns von ihrer Reise immer wieder kurze Videos, Fotos und Informationen geschickt. Diesen direkten Blick auf die Lage vor Ort möchten wir hier mit Ihnen teilen.
Im neuen Camp auf Lesbos
Nach dem Feuer in Moria schliefen die Kinder und Familien zunächst unter freiem Himmel auf der Straße. Jetzt sind viele von ihnen in ein neues Camp umgezogen:
Im Camp treffe ich Fatima (15). Das Mädchen erzählt von der Zeit im Camp Moria und ihren Zukunftswünschen:
Auf meiner Reise werde ich von UNICEF-Helferin Olga Siokou-Siova begleitet. Sie zeigt mir das Camp, stellt ihr die Familien vor und erklärt, wie UNICEF vor Ort hilft. Aber zunächst hat Olga eine Dankesbotschaft für die Spenderinnen und Spender aus Deutschland:
UNICEF-Helfer bieten Betreuung für die Mädchen und Jungen an. Beim Spielen können sie das Erlebte eine Zeitlang vergessen und einfach Kind sein.
Die Flüchtlinge und Migranten brauchen dringend Trinkwasser. Es wird in Tanks wie diesem im Camp zur Verfügung gestellt.
Helferin Olga Siokou-Siova erklärt, wie UNICEF unmittelbar nach dem Feuer geholfen hat und was wir jetzt tun:
Olga berichtet im Video, dass unmittelbar nach dem Feuer 400 unbegleitete Minderjährige im Kinder- und Familienzentrum von UNICEF untergekommen sind. Sie blieben über Nacht, bevor sie aufs Festland fuhren.
Jetzt arbeitet UNICEF mit lokalen Partnern und der Regierung zusammen, um informelle Bildungsangebote, psychosoziale Betreuung und Unterkünfte bereitzustellen. Insbesondere für alleinerziehende Mütter und ihre Kinder sowie für schwangere Frauen.
Interview mit Landeskoordinator Luciano Calestini
Für Luciano Calestini, Landeskoordinator für UNICEF in Griechenland, hat aktuell Priorität, dass die Kinder auf Lesbos wieder zur Schule gehen können. Im Interview berichtet er mir, wie UNICEF zehn Notschulen einrichten will. Die dringend gesuchten Lehrerinnen und Lehrer sollen aus den Reihen der Migrantinnen und Migranten und Geflüchteten kommen.
Besuch im niedergebrannten Lager Moria
Ich habe auch das Anfang September abgebrannte Flüchtlingslager Moria besucht. Mein Video zeigt, was von dem Camp übrig blieb:
Luciano Calestini sieht in den Ereignissen seit dem Feuer einen Hoffnungsschimmer. Warum er das so sieht, erklärt er im Video:
UNICEF bleibt an der Seite der Kinder
Wir von UNICEF bleiben an der Seite von geflüchteten und migrierten Kindern überall auf der Welt, auch in Griechenland. Unser Einsatz wäre nicht möglich ohne die großzügige Unterstützung von Spenderinnen und Spendern aus Deutschland. Vielen Dank!