Generation Zukunft
UNICEF-Neujahrsgespräch in Schloss Bellevue: Größte Jugendgeneration aller Zeiten braucht Bildung, Ausbildung und Jobs
Jeder vierte Mensch auf der Erde – 24 Prozent der Weltbevölkerung – ist heute zwischen zehn und 24 Jahren alt. Während viele Industrieländer wie Deutschland eine stark alternde Bevölkerung haben, wächst in Afrika und Teilen Asiens eine große Jugendgeneration heran. Schon heute sind fast die Hälfte der Bewohner Afrikas Kinder und Jugendliche.
Die Gesellschaften haben durch den jungen Bevölkerungsdurchschnitt die Chance, sich vor allem wirtschaftlich rasant zu entwickeln. Die junge Generation kann aber nur dann zu einer vielversprechenden „Generation Zukunft“ werden, wenn Regierungen, Wirtschaft und internationale Entwicklungszusammenarbeit mehr in Bildung, Ausbildung und Jobs für junge Menschen investieren.
„Ich bin immer wieder begeistert von der besonderen Energie und den oft phantastischen Ideen der Jugendlichen, die ich bei meinen Terminen und Gesprächen treffe“, sagte UNICEF-Schirmherrin Elke Büdenbender. „Es ist für mich eine Herzensangelegenheit, dass wir sie bestmöglich unterstützen und ihnen Wege und Brücken für eine erfolgreiche Zukunft bauen – das sind wir den jungen Menschen schuldig.“
„In einem gemeinsamen Schulterschluss rufen wir dazu auf, gerade auch die zweite Dekade im Leben von Mädchen und Jungen in den Blick zu nehmen. Dort entscheidet sich, ob sie einen guten Start ins Erwachsenenleben schaffen. Junge Menschen, die sich als Teil einer verlorenen Generation empfinden, erleben eine persönliche Tragödie. Wenn wir nicht aufpassen, verlieren sie das Vertrauen, dass sie die Zukunft ihrer Gesellschaft mitgestalten können“, erklärte Georg Graf Waldersee, Vorsitzender von UNICEF Deutschland.
30 Jahre nach Inkrafttreten der UN-Kinderrechtskonvention haben sich die Überlebens- und Entwicklungschancen für Kinder weltweit verbessert. Aber gerade im Jugend- und jungen Erwachsenenalter werden diese Fortschritte vielfach verspielt. Viele Mädchen und Jungen besitzen nicht einmal Grundkenntnisse wie Lesen und Schreiben – geschweige denn die nötigen Fähigkeiten, um für die Jobs in Zeiten der Digitalisierung gerüstet zu sein.
Aktuell gehen weltweit rund 200 Millionen Mädchen und Jungen zwischen zwölf und 17 Jahren nicht zur Schule. Die Jugendarbeitslosigkeit ist hoch. Durch fehlende Perspektiven der jungen Menschen können auch große Risiken für die Stabilität und Entwicklung der Länder entstehen, die von dem dramatischen demografischen Wandel betroffen sind.
Auf Einladung von UNICEF-Schirmherrin Elke Büdenbender diskutierten heute beim traditionellen UNICEF-Neujahrsgespräch in Schloss Bellevue internationale Experten der humanitären Hilfe darüber, wie Jugendliche und junge Erwachsene für die Zukunft gestärkt werden und wie erfolgreiche Ansätze mehr in die Breite getragen werden können. Die Veranstaltung ist Auftakt zum Kinderrechtsjahr 2019, in dem die UN-Kinderrechtskonvention 30 Jahre alt wird.
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