Weltkindertag am 20. September: Kinder haben was zu sagen!
Deutsches Kinderhilfswerk und UNICEF fordern mehr Beteiligung von Kindern
„Kinder haben was zu sagen!“ – so lautet das diesjährige Motto des Deutschen Kinderhilfswerks und UNICEF Deutschland zum Weltkindertag am 20. September. Beim zentralen Bildtermin der beiden Kinderrechtsorganisationen am Brandenburger Tor forderten Berliner Grundschülerinnen und Grundschüler mit Flüstertüten ihr Recht auf Beteiligung lautstark ein. Unterstützt wurden sie dabei von UNICEF-Patin Christiane Paul und dem Botschafter des Deutschen Kinderhilfswerks Axel Pape.
„Wir wissen selbst am besten, was gut für uns ist und wollen mitentscheiden bei den Dingen, die uns betreffen“, sagte ein Schüler der Grundschule an der Marie (Prenzlauer Berg).
„Kinder sind die Zukunft, heißt es so schön. Dabei vergessen die Erwachsenen, dass ihre Rechte schon heute in vollem Umfang gelten“, sagte die Schauspielerin und UNICEF-Patin Christiane Paul.
„Wenn Kinder unsere und ihre Zukunft gestalten sollen, dann sollten wir ihnen jetzt Chancen geben, sich an Problemlösungen in ihrem Umfeld zu beteiligen – selbstverständlich im Rahmen ihres Alters und Entwicklungsstandes. Dann werden wir –wie viele unserer Projekte zeigen – überrascht sein von den plausiblen Lösungsansätzen der Kinder“, sagte Axel Pape, Schauspieler und Botschafter des Deutschen Kinderhilfswerks.
Recht auf Beteiligung
Das Recht auf Beteiligung ist neben dem Recht auf Schutz und dem Recht auf Förderung der Entwicklung die dritte Säule der UN-Konvention über die Rechte des Kindes. In Beteiligungsprozessen können Kinder unmittelbar Demokratie erleben und erlernen. Wenn sie sich selbst als aktiv gestaltende Mitglieder der Gesellschaft erfahren, beteiligen sie sich auch als Erwachsene eher an der Gestaltung ihres Umfelds.
Mit dem Motto „Kinder haben was zu sagen!“ fordern das Deutsche Kinderhilfswerk und UNICEF deshalb
- Mehr Mitbestimmungsmöglichkeiten für Kinder bei der Stadtplanung und in der Schule – zum Beispiel bei der Gestaltung der Räume und des Unterrichts.
- Die Verankerung der Kinder- und Jugendbeteiligung als MUSS-Bestimmung in den Gemeindeverordnungen und im Baugesetzbuch.
- Aufnahme der Kinderrechte ins Grundgesetz, damit in Deutschland alle einfachen Gesetze, Verordnungen, Verfahren und Gerichtsurteile in Übereinstimmung mit den Rechten des Kindes stehen.
Weltkindertag 2011
Zum Weltkindertag wird es unter dem gemeinsamen Motto „Kinder haben was zu sagen!“ bundesweit vielfältige Aktionen geben. Bereits am Sonntag vor dem Weltkindertag, am 18. September 2011, finden die beiden größten Kinderfeste in Deutschland statt. Dazu erwarten UNICEF und das Deutsche Kinderhilfswerk wieder jeweils rund 100.000 Besucher in Berlin auf dem Potsdamer Platz und in Köln im Rheingarten.
1954 haben die Vereinten Nationen ihr Kinderhilfswerk UNICEF erstmals mit der Ausrichtung eines Weltkindertages beauftragt. Heute wird er an unterschiedlichen Tagen in mehr als 145 Ländern gefeiert. Viele Kinder- und Jugendorganisationen nutzen den Termin, um auf die Situation der Kinder und ihre Rechte aufmerksam zu machen.
www.kinderrechte-ins-grundgesetz.de
Für Rückfragen:
Deutsches Kinderhilfswerk, Michael Kruse, Pressesprecher und Leiter Information und Öffentlichkeitsarbeit, Tel.: 030-308693-11 oder kruse(at)dkhw.de, Internet: www.dkhw.de.
UNICEF Deutschland, Rudi Tarneden.