Die Wedemark erhält das Siegel „Kinderfreundliche Kommune“
Als dritte Kommune in Niedersachsen erhält Wedemark (Region Hannover) das Siegel „Kinderfreundliche Kommune“
Damit wird der engagierte Einsatz der Kommune für die Umsetzung der UN-Konvention über die Rechte des Kindes ausgezeichnet. Gemeinsam mit Kindern und Jugendlichen hat die Wedemark innerhalb eines Jahres einen herausragenden Aktionsplan für Kinderfreundlichkeit erarbeitet, der in den kommenden drei Jahren umgesetzt werden soll.
Mit dem Erhalt des Siegels stellt sich die Wedemark einem regelmäßigen Prüfverfahren. Das Siegel vergibt der von UNICEF Deutschland und dem Deutschen Kinderhilfswerk getragene Verein „Kinderfreundliche Kommunen e.V.“.
"Kinder sind keine kleinen Erwachsenen, sie haben eigene Rechte, die international verankert sind. Starke Kinderrechte stärken Kinder, Jugendliche und ihre Familien, sie wirken sich positiv auf ihr Leben aus“, betont die Parlamentarische Staatssekretärin bei der Bundesjugendministerin Caren Marks. „Es freut mich besonders, dass meine Heimatgemeinde Wedemark zu den Vorreitern für eine kinderfreundliche Kommunalpolitik gehört. In der Wedemark sind Kinderrechte strukturell verankert und so entfalten sie Wirkung in allen Bereichen, die Kinder betreffen. Auch auf Bundesebene stärken wir die Kinderrechte, machen sie bekannter und wollen sie dort festschreiben, wo die Werte für unser Zusammenleben geregelt sind: im Grundgesetz.“
„Die Wedemark erhält heute das Siegel ‚Kinderfreundliche Kommune‘ für einen ambitionierten Aktionsplan, der maßgeblich dazu beitragen wird, Kinderrechte vor Ort kreativ und beispielgebend umzusetzen. Der Aktionsplan verfolgt engagierte Ziele: so will die Gemeinde als erste Kommune bundesweit ein Kinderrathaus errichten. Kinder und Jugendliche wirkten schon bei der Entwicklung der Maßnahmen mit und werden zukünftig auch ihre Umsetzung verfolgen – ein herausragendes Beispiel konsequent umgesetzter Teilhabe. Wir gratulieren der Gemeinde ganz herzlich und freuen uns, dass die Maßnahmen so zielgenau auf die Kinderrechte reflektieren“, sagt Holger Hofmann, Bundesgeschäftsführer des Deutschen Kinderhilfswerkes e.V.
Nachhaltige Auseinandersetzung mit dem Thema Kinderfreundlichkeit
Der Sachverständige des Vereins „Kinderfreundliche Kommunen“, Dr. Richard Schröder, begrüßt „den Aktionsplan Wedemark, der mit einer erfreulich starken Betonung von Strukturen in Politik und Verwaltung eine langfristige und nachhaltige Auseinandersetzung mit dem Thema Kinderfreundlichkeit ermöglicht und absichert. Der vorgelegte Katalog mit 19 Maßnahmen macht deutlich, dass unter anderem mit der Einrichtung einer/s hauptamtlichen Kinder- und Jugendbeauftragten, der thematischen Schulung von Verwaltungsmitarbeiter/innen und der Beteiligung der politisch Verantwortlichen die inhaltliche Umsetzung des Themas Kinderfreundlichkeit als wichtige Querschnittsaufgabe des kommunalen Lebens gesehen wird.
Kindern und Jugendlichen werden dabei an verschiedenen Stellen Beteiligungsmöglichkeiten eingeräumt. Erfreulich ist, dass diese Beteiligung nicht nur bei ‚einfachen‘ Themen wie Spielplatzplanungen sondern sogar bei komplexeren Themen wie der Bauleitplanung vorgesehen wird. Aktions- und Bürgermeistertage sowie Planspiele bieten Kindern und Jugendlichen zudem gute Möglichkeiten, kommunale Politik und kommunales Handeln kennen zu lernen und daran mitzuwirken.“
Stärkung der Kinderrechte
„Das Stärken von Kinderrechten gehört in der Wedemark schon seit langer Zeit zu den Leitmotiven unseres Handelns. Der Arbeitskreis ‚Kinderrechte Wedemark‘ ist mit Beteiligung der Kommune sehr aktiv in der Gemeinde Wedemark tätig. Die Projekte ‚Straße der Kinderrechte‘ und ‚Kinderrechte x 16‘ sind Zeichen des Engagements und mahnende Erinnerung Kinderrechte aktiv zu schützen“, erläutert Bürgermeister Helge Zychlinski und ergänzt: „Mit der Bewerbung für das Siegel ‚Kinderfreundliche Kommune‘, dem Prozess, der daraufhin in unserem Aktionsplan mündete und der Siegelverleihung, dokumentieren wir, dass wir Kinderrechte ernst nehmen und auch die Partizipation von Kindern und Jugendlichen in der Gemeinde stärken wollen. Ich danke allen Beteiligten, die uns auf diesem Wege begleitet und unterstützt haben und freue mich auf eine gemeinsame Umsetzung der Maßnahmen, die in dem Aktionsplan beschlossen wurden.“
Das Siegel basiert auf der Child Friendly Cities Initiative, für die das UNICEF-Forschungszentrum Innocenti Research in Florenz internationale Standards und Instrumente entwickelte. Kernelemente sind: die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen, eine kinderfreundliche Rahmengebung, ein übergreifender Aktionsplan, eine Interessenvertretung für Kinder, der Vorrang des Kindeswohls, ein ausgewiesener Kinder- und Jugendetat, ein regelmäßiger Bericht der Kommune, sowie die Information über Kinderrechte und die Unterstützung von Kinderrechtsorganisationen.
Die Kommunen beginnen mit einer Standortbestimmung anhand eines Fragebogens für die Verwaltung sowie Kinder und Jugendliche. Workshops mit Kindern und Jugendlichen ermitteln deren Wünsche und Vorschläge, die in den Aktionsplan einfließen. Darin sind die Ziele, Zeitpläne und Verantwortlichkeiten festgehalten. Der Aktionsplan wird vom Stadt- oder Gemeinderat beschlossen und bildet die Grundlage für die Vergabe des Siegels. So wird also kein Ergebnis zertifiziert, sondern ein Prozess. Dieser wird von einer Sachverständigenkommission unterstützt und regelmäßig evaluiert. Das Siegel wird für drei Jahre an die Wedemark vergeben und kann danach mit einem neuen Aktionsplan verlängert werden.
Ansprechpartner:
Verein „Kinderfreundliche Kommunen e. V.“, Geschäftsführerin Dr. Heide-Rose Brückner, Tel. 030-20911-601 und -624, Mobil 0170-5360447, E-Mail: info@kinderfreundliche-kommunen.de, www.kinderfreundliche-kommunen.de
Gemeinde Wedemark, Presse und Kommunikation, Hinrich Burmeister, Tel. 05130-581-255, E-Mail: hinrich.burmeister@wedemark.de
Deutsches Kinderhilfswerk, Uwe Kamp, Pressesprecher, Tel. 030-308693-11, E-Mail: presse@dkhw.de