Statement

UNICEF zu Israel/Gaza: „Nichts rechtfertigt das Töten, Verstümmeln oder Entführen von Kindern“

New York/ Köln

„Nichts rechtfertigt das Töten, Verstümmeln oder Entführen von Kindern – schwere Rechtsverletzungen, die UNICEF aufs Schärfste verurteilt“, sagte UNICEF-Exekutivdirektorin Catherine Russell gestern Abend. Sie erinnerte daran, dass es „in diesem Krieg, wie in allen Kriegen, die Kinder sind, die zuerst und am meisten leiden.“

„Weniger als 72 Stunden nach dem Ausbruch der schrecklichen Gewalt in Israel zeigen Berichte, dass schwerwiegende Rechtsverletzungen gegen Kinder an der Tagesordnung sind. Viele Kinder wurden getötet oder verletzt, während unzählige andere der Gewalt ausgesetzt sind. UNICEF fordert die bewaffneten Gruppen oder Verantwortlichen auf, alle Kinder, die im Gazastreifen als Geiseln gehalten werden, unverzüglich und sicher freizulassen, damit sie mit ihren Familien oder Betreuungspersonen zusammengeführt werden können. Und wir rufen alle Parteien auf, Kinder gemäß dem humanitären Völkerrecht vor Schaden zu bewahren.“

Noch liegen keine genauen Zahlen über die Gesamtzahl der betroffenen Kinder vor, aber angesichts der hohen Opferzahlen ist zu befürchten, dass viele Kinder getötet oder verletzt wurden.

Die psychische Gesundheit der Kinder wird umso mehr belastet, je länger die Eskalation anhält. Alle diese Kinder haben in den vergangenen Jahren bereits Kriegshandlungen miterlebt. UNICEF weist darauf hin, dass kein Kind einer solchen Gewalt ausgesetzt sein darf. Daher ist ein umgehender Waffenstillstand von größter Bedeutung.

Georg Graf Waldersee, Vorsitzender des Deutschen Komitees für UNICEF: „Nach den verheerenden Angriffen des vergangenen Wochenendes auf Israel und die zivile Bevölkerung, darunter zahlreiche Opfer unter Jugendlichen und Kindern, sind wir zutiefst erschüttert über die unvorstellbare Gewalt, die Kinder in diesem Krieg durchleiden. Obwohl Kinder keinerlei Verantwortung für bewaffnete Konflikte tragen, zahlen sie den höchsten Preis für deren Auswirkungen. Gemeinsam mit der UNICEF-Exekutivdirektorin fordern wir, dass allen Kindern der besondere Schutz gewährt werden muss, der ihnen gemäß dem humanitären Völkerrecht zusteht.“

Humanitäre Hilfe für Kinder in Gaza

Zur Situation in Gaza sagte Russell: „Ich bin zutiefst besorgt über die Maßnahmen zur Blockierung der Stromversorgung und zur Verhinderung der Einfuhr von Lebensmitteln, Treibstoff und Wasser in den Gazastreifen, die das Leben von Kindern gefährden können. Es ist zwingend erforderlich, dass alle Parteien von weiterer Gewalt und Angriffen auf zivile Infrastrukturen Abstand nehmen.“

„Angesichts der sich rapide verschlechternden humanitären Lage muss es humanitären Organisationen möglich sein, Kinder und ihre Familien sicher mit lebensrettenden Leistungen und Hilfsgütern zu versorgen.“

Trotz der schwierigen humanitären Situation und Sicherheitslage leisten UNICEF und seine Partner in Gaza humanitäre Soforthilfe, einschließlich der Lieferung medizinischer Hilfsgüter, Treibstoff sowie psychosozialer Unterstützung.

Christine Kahmann

Christine KahmannSprecherin - Nothilfe

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