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Somalia: Zahl lebensbedrohlich mangelernährter Kinder steigt

Statement von James Elder, UNICEF Pressesprecher, anlässlich des Pressebriefings im Palais des Nations in Genf vom 13.9.2022

Köln

Köln, den 13. September 2022

"Die Zahl der Kinder unter fünf Jahren, die in Somalia von schwerer akuter Mangelernährung bedroht sind, ist von 386.000 auf 513.550 gestiegen – ein Anstieg um 33 Prozent. Das Leben von 127.000 zusätzlichen Kindern ist somit in Gefahr.

Somalia: Baby bekommt über eine Sonde Nahrung.

Somalia: Baby Sukra befindet sich in einem von UNICEF unterstützten Zentrum in Somalia. Hier werden Kinder wegen Mangelernährung behandelt.

© UNICEF/UN0663263/Sewunet

Kinder sterben bereits jetzt. Unsere Partner berichten, dass einige Stabilisierungszentren für mangelernährte Kinder so überfüllt sind, dass schwerkranke Kinder auf dem Boden behandelt werden müssen.

Das Risiko, dass ein schwer mangelernährtes Kind an Durchfall und Masern stirbt, ist elfmal so hoch wie bei einem gesunden Kind. In der von einer Hungersnot bedrohten Region nehmen beide Krankheiten drastisch zu.

Zwischen Januar und Juli 2022 wurden in den von der Dürre betroffenen Gebieten rund 8.400 Fälle mit Verdacht auf wässrigen Durchfall/ Cholera sowie 12.000 Fälle mit Verdacht auf Masern registriert.

Um die aktuellen Zahlen in einen erschreckenden Kontext zu setzen: während der Hungersnot 2011 benötigten 340.000 schwer mangelernährte Kinder dringend eine therapeutische Behandlung.

Heute ist das Leben von rund 513.000 Kinder in Gefahr – mehr als eine halbe Million Kinder drohen damit an vermeidbaren Ursachen zu sterben. Es ist eine Zahl, ein drohender Alptraum, den wir in diesem Jahrhundert noch nicht erlebt haben.

Es braucht jetzt einen radikalen Wandel, um eine Hungersnot zu verhindern. Wir müssen sicherstellen, dass Regierungen langfristige finanzielle Mittel zur Verfügung stellen, um die Widerstandsfähigkeit von Familien angesichts dieser Klimakrise zu stärken.

Der dreijährige Aufruf von UNICEF zur Stärkung der Widerstandsfähigkeit von Familien am Horn von Afrika ist aktuell nur zu drei Prozent finanziert.“

Christine Kahmann (UNICEF/Sebastian Bänsch)

Christine KahmannSprecherin Nothilfe

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