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Kindheit in der Ukraine: Aufwachsen mit Angst, Angriffen und Luftalarm

Für die Kinder in der Ukraine ist kein Ende des Krieges in Sicht. Schwere Angriffe, Luftalarm, Flucht und Angst prägen das Aufwachsen und den Alltag der Kinder. UNICEF-Teams leisten lebensrettende Hilfe und tun alles dafür, ihnen langfristig Perspektiven zu ermöglichen. In unserem Ticker halten wir Sie über die aktuellen Entwicklungen auf dem Laufenden.

Köln

++++ Update 19. Juni 2024, 15:30 Uhr ++++

Keine Atempause für Kinder in der Ukraine

In der Ukraine geraten Kindergärten, Schulen und Krankenhäuser sowie wichtige Infrastruktur wie der Zugang zu Wasser und Strom weiter unter Beschuss – mit gravierenden Auswirkungen auf das Leben von Kindern.

Allein in den vergangenen fünf Tagen wurden acht Kinder aufgrund von Angriffen verletzt. Bei einem Angriff in der Region Poltawa wurden mindestens zwei Kinder verletzt. „Wir haben jetzt weder Türen noch Fenster. Und ich kann meine Katze nicht mehr finden“, berichtet die siebenjährige Amira nach Angriffen auf ihre Gemeinde.

Kinder Ukraine

Die siebenjährige Amira steht vor ihrem beschädigten Wohnhaus.

© UNICEF/UNI594984/Filippov

„Wir hatten Glück, dass wir nicht Zuhause waren“, ergänzt ihre Mutter Hanna. „In unserem Wohnhaus gibt es keinen Schutzkeller und wir können uns dort nicht schützen. Menschen, die vor Ort waren, wurden verletzt – ihre Beine von Granatsplittern getroffen.“

Kinder in der Ukraine brauchen ein Ende der Gewalt und Angriffe. Sie müssen in Sicherheit aufwachsen können.

UNICEF leistet humanitäre Hilfe in der Ukraine. Unterstützen Sie uns mit Ihrer Spende.


++++ Update 14. Juni 2024, 10:45 Uhr ++++

Kinder und Jugendliche in der Ukraine: „Es geht auch um psychische Unterstützung“

Bei der Wiederaufbau-Konferenz für die Ukraine war Bildung eines der zentralen Themen, denn der Krieg in der Ukraine hat verheerende Auswirkungen auf die Bildung der Kinder und Jugendlichen.

Ukraine Bildung
© UNICEF/UNI466452/Filippov

"Jede zehnte Schule wurde zerstört. Jede fünfte Schule musste schließen, weil keine ausreichenden Schutzräume zur Verfügung stehen", sagte der stellv. Exekutivdirektor Ted Chaiban im Gespräch mit der Frankfurter Rundschau. "Aber dem ukrainischen Bildungsministerium gelingt es zusammen mit Partnern wie Unicef, Wege zu finden, um das Bildungssystem aufrechtzuerhalten. Dabei darf man nicht vergessen, dass der Krieg noch zu Corona-Zeiten begonnen hat, als es bereits Online-Unterricht und hybriden Unterricht gegeben hat. Einige Kinder sind bis zu zwei Jahre im Rückstand mit ihrem Lernstoff. Es gibt Aufholklassen, wo sie versäumten Lernstoff nachholen können. Wir versuchen, verschiedene Wege zu gehen, damit sie weiter lernen können."

In jeder Konfliktregion, wo es zu schweren Angriffen kommt, werden Gebäude und Infrastruktur zerstört, aber auch Kinder gefährdet und traumatisiert. "Es geht daher nicht nur um Fähigkeiten, sondern auch um psychische Unterstützung, damit Kinder die schrecklichen Erfahrungen des Krieges verarbeiten und Halt finden können. In der Ukraine ist auffällig, wie schnell der Wiederaufbau angegangen wurde, mitten in der akuten Phase des Konflikts. Das ist wichtig für die Zukunftschancen der jungen Menschen", so Chaiban.

Das vollständige Interview steht hier zur Verfügung.


++++ Update 12. Juni 2024, 16:30 Uhr ++++

Investitionen in Bildung sind entscheidend für die Zukunft der Kinder und den Wiederaufbau in der Ukraine

Zerstörung von Bildungseinrichtungen, Unterrichtsausfall, Lernverluste: Der Krieg in der Ukraine hat verheerende Auswirkungen auf die Bildung der Kinder und Jugendlichen. Rund vier Millionen Kinder in der Ukraine können nur eingeschränkt lernen. Etwa die Hälfte der geflüchteten Kinder aus der Ukraine – rund eine Million – können nicht am Schulunterricht in ihren Zufluchtsländern teilnehmen. Die Zukunftschancen einer ganzen Generation stehen auf dem Spiel. Die immensen Lernverluste können aufgeholt werden - dafür sind nachhaltige Investitionen nötig.

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Die zehnjährige Margaryta sitzt mit anderen Kindern im Bunker eines Kindergartens, an den UNICEF neue Generatoren geliefert hat.

© UNICEF/UN0778560/Filippov

Investitionen in Bildung können die Langzeitfolgen von Krieg und Vertreibung für die Kinder und Jugendlichen reduzieren

"Kinder, ihre Bildung und ihre Sicherheit müssen im Zentrum des Wiederaufbaus der Ukraine stehen", sagt Regina De Dominicis, UNICEF-Regionaldirektorin für Europa und Zentralasien anlässlich der Ukraine-Wiederaufbaukonferenz in Berlin. "Das bedeutet, dass wir von den ersten Jahren bis zur Sekundarstufe in den Bildungssektor investieren und die Wiederaufnahme des Unterrichts unterstützen müssen – insbesondere in grundlegenden Fächern wie Mathematik, Lesen und Naturwissenschaften. Zudem müssen wir die Fähigkeiten fördern, die für ihre berufliche Zukunft unerlässlich sind. Wenn wir jetzt in Bildung und berufliche Fähigkeiten investieren, können wir die negativen Langzeitfolgen von Krieg und Vertreibung für die Kinder und Jugendlichen in der Ukraine reduzieren."

Das vollständige Statement finden Sie hier.

Gemeinsam mit Partnern fördert UNICEF Wiederaufbaumaßnahmen, die Kinder und Jugendliche in den Fokus nehmen. Junge Menschen brauchen langfristige Unterstützung, die ihnen inmitten des Krieges eine Perspektive gibt.

++++ Update 11. Juni 2024, 15:00 Uhr ++++

Ukraine-Wiederaufbaukonferenz: Kinder und Jugendliche müssen im Zentrum des Wiederaufbaus stehen

Anlässlich der internationalen Ukraine-Wiederaufbaukonferenz 2024 in Berlin (Ukraine Recovery Conference 2024) ruft UNICEF dazu auf, den Wiederaufbau des Landes auf die Bedarfe von Kindern und Jugendlichen auszurichten.

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Das Gelände, vor dem der sechsjährige Leonid steht, ist vermint.

© UNICEF/UNI448439/Hrom

Seit mehr als 830 Tagen und Nächten kommt es in der Ukraine immer wieder zu schweren Angriffen, die Kinder und Jugendliche mit voller Wucht treffen. „Vertreibung, unaufhörliche Raketenangriffe und Bombardierungen, der Verlust von Angehörigen, schlaflose Nächte in Todesangst – was Millionen Kinder in der Ukraine erleben, sprengt jegliche Vorstellungskraft“, sagte Christian Schneider, Geschäftsführer von UNICEF Deutschland.

Kinder werden mit Tod und Verlust konfrontiert. Sie müssen aus ihrem Zuhause fliehen. Ihre Häuser, Spielplätze, Schulen und Krankenhäuser werden beschädigt oder zerstört. Der Krieg gefährdet die Zukunft einer ganzen Generation.

„Die Kinder in der Ukraine brauchen Frieden, Schutz und Perspektiven. Sie brauchen ein sicheres Familienumfeld. Und sie brauchen unsere Unterstützung, um Lernstoff nachzuholen, die schrecklichen Erfahrungen des Krieges zu verarbeiten und trotz aller Herausforderungen ihre Zukunft zu gestalten. Wir können und müssen ihnen helfen, diese so schwere Zeit zu überstehen und ihnen zugleich langfristig Chancen für ein Leben nach dem Krieg zu ermöglichen. Bildung, Ausbildungsmöglichkeiten und geschulte Fachkräfte sind die Voraussetzung dafür“, so Schneider.

Investitionen in Kinder und Jugendliche stärken die Grundlagen für ein friedliches Zusammenleben

UNICEF appelliert anlässlich der Ukraine-Konferenz in Berlin and Regierungen, Wirtschaft und Zivilgesellschaft, in die Bildung, Fähigkeiten und Kompetenzen junger Menschen in der Ukraine zu investieren, soziale Schutzsysteme zu stärken, damit junge Menschen in einem sicheren Umfeld aufwachsen können, und die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen ins Zentrum aller Wiederaufbaubemühungen und Maßnahmen auf dem Weg zur EU-Mitgliedschaft zu stellen.

„Wir müssen die Kinder und jungen Menschen aus der Ukraine schützen und fördern. Sie sind das Fundament für die Erholung und den Wiederaufbau des Landes auf seinem Weg zur EU-Mitgliedschaft. Sie sind die zukünftigen Wähler*innen, Bürger*innen und Gestalter*innen unserer gemeinsamen Zukunft“, so Schneider. „Dafür brauchen sie weiter unser aller Unterstützung.“

» Die vollständige Pressemitteilung finden Sie hier.

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» Ein aktuelles Faktenblatt zur Lage der Kinder in der Ukraine steht hier zur Verfügung.

Christine Kahmann

Christine KahmannSprecherin - Nothilfe

030-275807919presse@unicef.de