Kinderrechteschulen: Eine Gruppe von Schulkindern posiert für die Kamera.

Aktuell können sich Schulen aus Schleswig-Holstein und Sachsen direkt anmelden.

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Schulen leben Kinderrechte

Ein UNICEF Programm für Schulen

Jedes Kind hat das Recht auf eine inklusive, chancengerechte und hochwertige Bildung, wie es in Artikel 28 der Kinderrechtskonvention steht.

Auch in Deutschland hat UNICEF die Aufgabe, zur Verwirklichung der Kinderrechte „für jedes Kind“ beizutragen. Mit dem Kinderrechteschulen Programm unterstützt UNICEF Deutschland Schulmitarbeitende wie Lehrkräfte und Ganztagsmitarbeitende dabei, das Wissen über Kinderrechte und ihre Verwirklichung zu einem Teil des Unterrichts- und Schulentwicklungsprozesses werden zu lassen.

Damit wird auch eine Empfehlung der Kultusministerkonferenz unterstützt. Diese legt fest, dass die Menschenrechtsbildung sowie die Verwirklichung der Kinderrechte zum Kern des Bildungs- und Erziehungsauftrages der Schule gehören und deshalb auch in Schulgesetzen verankert sind.
In einer Kinderrechteschule werden die Kinderrechte in der Schulgemeinschaft gelernt, respektiert, geschützt und gelebt - von Kindern und Erwachsenen gleichermaßen. So werden zum Beispiel Beteiligungsformate mit und für Kinder entwickelt, wie Schüler*innenparlament, Klassenrat und Zukunftswerkstatt. Es werden Ideen für ein Anti-Diskriminierungskonzept ausgearbeitet und Beschwerdeformate für Streit, Gewalt und Mobbing eingeführt.

Kinder erleben ihre Kinderrechteschule als einen Lernort, in dem ihre Meinungen ernst genommen und ihre Talente gefördert werden. Sie lernen respektvoll miteinander umzugehen und Verantwortung zu übernehmen – für sich und andere.

Lehr- und Fachkräfte werden in ihrer kinderrechtsorientierten Haltung gestärkt und im Schulalltag entlastet.

  • 16.372
    Schüler*innen

    Über sechzehntausend Kinder besuchen eine UNICEF Kinderrechteschule in Deutschland.

  • 74
    Schulen

    Vierundsiebzig Schulen aus vier Bundesländern nehmen am Programm teil.

  • 2.080
    Lehr- und Fachkräfte

    Über zweitausend Mitarbeitende an Schulen engagieren sich im Kinderrechteschulen Programm.


Das Programm ist bereits in den vier Bundesländern Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Sachsen und Schleswig-Holstein gestartet. Weitere sollen folgen.

Das UNICEF Kinderrechteschulen Programm

Einfach erklärt

Das Kinderrechteschulen Programm von UNICEF schafft die Grundlage für einen nachhaltigen Schulentwicklungsprozess und fördert die Menschenrechtsbildung. Es beinhaltet sowohl ein umfassendes Kinderrechte Training mit anschließender Zertifizierung, als auch eine von UNICEF betreute Rezertifizierungsphase.

Das Kinderrechte Training von UNICEF umfasst sieben Stufen mit verschiedenen thematischen Modulen und dauert etwa eineinhalb bis zwei Jahre. Es richtet sich an Fach- und Lehrkräfte und vereint digitale Lerneinheiten (thematische Module) mit Präsenzveranstaltungen (Prozessbegleitung) und Aktivitäten vor Ort.

Jede Stufe bietet neben theoretischem Wissen auch praxisnahe Beispiele für die Umsetzung der Kinderrechte mit der Schulgemeinschaft.

>> Genauere Informationen finden Sie im Leitfaden

Ein Programm zur ganzheitlichen Schulentwicklung

Das Kinderrechteschulen Programm von UNICEF kann ein Dach für viele andere Projekte, Trainings, Aktivitäten und Programme sein, an denen Schulen bereits teilnehmen. Es vereint Themen wie Partizipation, Demokratielernen, Kinderrechte, Rassismus und Gewaltprävention.

Als fortlaufender Prozess unterstützt das Kinderrechteschulen Programm die Schulentwicklung, fördert die Menschenrechtsbildung und die Personal-, Unterrichts- und Organisationsentwicklung.

Fakten und Aufbau des Kinderrechteschulen Programms

  • In Stufe eins startet die Schule mit dem Kinderrechtewissen Modul und dem Pädagogischen Tag. Alle Schulmitarbeitende machen eine Bestandsaufnahme, erhalten eine Einführung in das Training und formulieren Ziele für den schuleigenen Weg zur Kinderrechteschule.

  • Weitere Stufen behandeln die Themen Partizipation, Kinderrechte global, Gewaltprävention, Mentale Gesundheit sowie Vielfalt und Chancengerechtigkeit. Diese thematischen Module werden ausschließlich digital auf einer Lernplattform (LMS) vermittelt.

  • Die digitalen Lerneinheiten bieten eine flexible und ortsunabhängige Weiterbildung und sind auf allen Endgeräten mit Internet durchführbar.

  • Prozessbegleitung: Auf ihrem Weg wird die Schule von einer*m qualifizierten Trainer*in begleitet. Diese Person ist vier Tage prozessbegleitend vor Ort an der Schule und unterstützt die Mitarbeitenden fortlaufend bei Fragen, der Prozessplanung und möglichen Stolpersteinen.

  • Die Anforderungen an eine Kinderrechteschule hat UNICEF mit den Zertifizierungs- und Rezertifizierungskriterien formuliert. Sie sichern die Qualität und die nachhaltige Wirkung des Programms.

  • Nach erfolgreich absolviertem Training erhält die Schule das UNICEF Siegel „Kinderrechteschule – Wir leben Kinderrechte“. Damit startet die Schule in die rund dreijährige Rezertifizierungsphase. Ein Schulnetzwerk mit anderen Kinderrechteschulen sowie zusätzliche Angebote helfen, die Kinderrechte nachhaltig in der Schulgemeinschaft zu verankern.

>> Möchten Sie mehr über den Aufbau des Kinderrechteschulen Trainings erfahren? Dann klicken Sie hier und sehen Sie sich unser Video an.

Stimmen aus Kinderrechteschulen

Persönliche Gespräche sowie Befragungen zu Beginn und am Ende des Trainings zeigen, wie sich die Auseinandersetzung mit den Kinderrechten positiv auf die Schulkultur auswirken kann.

Kinderrechteschulen: Schüler*innen spielen auf dem Schulhof ein Hüpfspiel

Bild 1 von 6 | Wir konnten auch mitbestimmen, wie wir unseren Schulhof gestalten wollen“ Tilda, Schülerin

© UNICEF/UN0647712/Bänsch
Kinderrechteschulen: Kinder von der Waldhausschule halten ihre Hände in die Mitte.

Bild 2 von 6 | Da wir eine sehr vielfältige Schulfamilie haben, wurden als erstes Projekt die Hautfarbestifte eingeführt. […] Regelmäßig wird im Unterricht thematisiert, dass die Farbe der Haut keine Rolle spielt. Unterschiedliche Hautfarben, Religionen oder soziale Herkunft sind unseren Schüler*innen nicht mehr wichtig.“ Sandra Beckermann, Schulleitung

© UNICEF/UN0510705/Grass
Kinderrechteschulen: Eine Schülerin mit einem Mikrofon in der Hand steht mit der Schulleiterin vor einem Pult.

Bild 3 von 6 | Gewaltprävention:Die Schüler*innen fühlen sich gesehen und ernst genommen […]. Durch die verschiedenen Aktivitäten (Klassenrat, Friedenstreppe, Gefühlskarten, Sozialtraining) haben die Kinder gelernt, auf Streitigkeiten gewaltfrei zu reagieren. Dies ist eine großartige Entlastung im Schulalltag.“ Susanne Prehm, Schulleiterin

© UNICEF/UN0731980/Quittenbaum
Kinderrechteschulen: Ein Junge streckt seine Faust in die Höhe beim Schülerlauf der Schule am Mohnweg.

Bild 4 von 6 | Kinderrechte als Dach:Das Kinderrechteprogramm zeigte uns, dass wir bereits sehr viele Aspekte zur ganzheitlichen Entwicklung und Stärkung der Kinder an unserer Schule umsetzen. Somit nutzten wir das Programm, um die vorhandenen Bereiche auszubauen und die Teilhabe, Mitbestimmung und Sensibilisierung für Vielfalt zu vertiefen.“ Claudia Schneider, Rektorin

© UNICEF/UNI277043/Ressel
Vier Mädchen schauen sich gemeinsam einen Globus an.

Bild 5 von 6 | „In unterschiedlichen Aktionen haben sich die Schüler*innen mit den Kinderrechten auseinandergesetzt. Sie haben inhaltlich gearbeitet und sich anschließend praktisch für diese Rechte eingesetzt. Zum Beispiel bei dem Thema „Recht auf eine saubere Umwelt“ - anschließend Teilnahme an der Aktion „Umweltwoche“.“ Doris Auf’m Orde, Schulleitung

© UNICEF/UNI604438/Etges
UNI604425

Bild 6 von 6 | Partizipation:Wir sind mit der Frage gestartet: „Was wäre, wenn du Bestimmer*in wärst?“ und haben uns mit den Vorteilen von Rechten, aber damit auch den verantwortungsvollen Umgang mit denselben auseinandergesetzt. Diese ambivalente Rolle als Rechteinhaber und gleichzeitig aber auch Schützer gefällt den Kindern und lässt sie reifen.“ Jasmin Dahm, Schulleitung

© UNICEF/UNI604425/Etges

So können Sie Ihre Schule zum Programm anmelden

Aktuell können sich Schulen aus Schleswig-Holstein und Nordrhein-Westfalen direkt für das UNICEF Kinderrechteschulen Programm anmelden. Schulen aus Niedersachsen können eine Anfrage an das Kultusministerium stellen. Weitere Bundesländer folgen – Informationen dazu finden Sie unter der Kachel Mein Bundesland ist nicht dabei – Und jetzt?

Schleswig-Holstein
Melden Sie Ihre Schule zum Kinderrechteschulen Programm an.
Sachsen
Aktuell leider keine Anmeldung möglich.
Niedersachsen
Aktuell leider keine Anmeldung möglich.
Nordrhein-Westfalen
Sie haben Interesse an der Teilnahme am Kinderrechteschulen Programm?

Material zum Download

Hier finden Sie alle wichtigen Informationen und Dokumente zur Teilnahme am Kinderrechteschulen Programm von UNICEF Deutschland im Überblick:

Teilnahmevoraussetzungen
Stand: (PDF 109 kB)
Flyer Kinderrechteschulen Programm
Stand: (PDF 415 kB)
Siebenstufiges Training
Stand: (PDF 529 kB)
Theorie des Wandels
Stand: (PDF 158 kB)
Leitfaden
Stand: (PDF 871 kB)

Fragen zum Kinderrechteschulen Programm

Wer ist beim Kinderrechteschulen Programm beteiligt?

Es ist von besonderer Bedeutung, dass sich die gesamte Schulgemeinschaft mit der UN-Kinderrechtskonvention auseinandersetzt, damit eine nachhaltige Verankerung der Kinderrechte im System Schule ermöglicht wird. Dazu gehören Lehr- und Fachkräfte, Mitarbeiter*innen aus dem Ganztag, Schüler*innen und Erziehungsberechtigte.

Was bekommen teilnehmende Schulen von UNICEF?
  • Alle teilnehmenden Schulen erhalten ein Starterpaket von UNICEF. Dieses beinhaltet Unterrichtsmaterialien zum Thema Kinderrechte, altersgerechte UN-Kinderrechtskonventionen und ein Arbeitsbuch.
  • Einen Leitfaden, Checklisten und Unterlagen zur Prozessplanung, als Hilfestellung für die einzelnen Stufen.
  • Freien Zugang für alle Schulmitarbeitenden zur Lernplattform (LMS), mit E-Learning-Modulen zu verschiedenen Themen.
  • Zertifikate für die Schulmitarbeitenden sowie eine Urkunde und ein Siegel für das Schulgebäude, bei erfolgreicher Teilnahme.
  • Sprechstunden mit UNICEF und regionale Netzwerktreffen helfen beim Austausch.
  • Während des gesamten Trainings werden die Schulen von UNICEF ausgebildeten Trainer*innen begleitet und in ihrem Schulentwicklungsprozess unterstützt.
Welche Bedeutung hat der Dreiklang der Menschenrechtsbildung für das Programm?

Ziel des Kinderrechteschulen Programms ist es, dass Schulen die Kinderrechte in allen Lern- und Lebensbereichen in der Schulgemeinschaft leben.

Um dieses Ziel im Rahmen eines ganzheitlichen Schulentwicklungsprozesses schrittweise umzusetzen, orientiert sich das Programm von UNICEF am Dreiklang der Menschenrechtsbildung:

  • LERNEN ÜBER KINDERRECHTE: Information und Wissen vermitteln
  • LERNEN DURCH KINDERRECHTE: Rechte aller achten, Haltung und partizipative Schulkultur
  • LERNEN FÜR KINDERRECHTE: Engagement für Kinderrechte über Schulgemeinschaft hinaus


Die Entwicklungsfelder aus dem Dreiklang der Menschenrechtsbildung spielen eine zentrale Rolle auf dem Weg zur Kinderrechteschule und stellen sicher, dass Kinderrechte lebendig und nachhaltig in allen Bereichen des Schulalltags verankert werden.

Warum braucht es die Zusammenarbeit mit dem zuständigen Ministerium?

Um die Nachhaltigkeit des Programms zu gewährleisten, strebt UNICEF die Zusammenarbeit mit den Kultusministerien der Bundesländer an.

Dazu wird ein Plan zur Umsetzung des Programms im jeweiligen Bundesland erarbeitet und ein gemeinsamer Kooperationsvertrag mit dem Ministerium unterzeichnet. Ziel von UNICEF ist, das Kinderrechteschulen Programm in Zusammenarbeit mit dem jeweiligen Ministerium dauerhaft im Bundesland zu etablieren.

Ansprechpartnerin

Sie haben noch mehr Fragen zum Kinderrechteschulen Programm von UNICEF? Dann melden Sie sich gerne bei uns.

Simone Brandt

Simone BrandtKinderrechteschulen Programm

0221-936 50-674kinderrechteschulen@unicef.de