Statement

Jedes Kind hat ein Recht auf Zukunft

Statement von Georg Graf Waldersee, Vorstandsvorsitzender UNICEF Deutschland

„Während in Berlin das Klimakabinett tagt und in wenigen Tagen die UN-Gipfel zu Klima und nachhaltiger Entwicklung stattfinden, werden heute – am Weltkindertag – Millionen Kinder und Jugendliche beim globalen Klimastreik dabei sein, um für unseren Planeten und für ihre eigene Zukunft zu demonstrieren.

In den vergangenen Jahrzehnten ist es gelungen, das Leben von Millionen Mädchen und Jungen zu verbessern. Doch diese Fortschritte sind in Gefahr, wenn wir uns der realen Bedrohung für die Entwicklung und die Zukunft von Kindern durch den Klimawandel nicht entschieden entgegenstellen.

Ein Kind steht barfuß inmitten einer Dürrelandschaft.

Fast 160 Millionen Kinder leben in von Dürren betroffenen Gebieten. Jedes Kind hat ein Recht auf Leben und auf angemessene Lebensbedingungen.

© UNICEF/UN032913/Mukwazhi

Jedes Kind hat ein Recht auf Leben und auf angemessene Lebensbedingungen. Dies garantiert die UN-Konvention über die Rechte des Kindes, die im November vor 30 Jahren verabschiedet wurde.

Es ist klar: Mädchen und Jungen brauchen eine saubere und intakte Umwelt, um sich gut und gesund entwickeln zu können. Doch die globalen Klimaveränderungen und die damit verbundenen extremen Wetterbedingungen beeinträchtigen in vielen Teilen der Welt die Rechte der Kinder und untergraben Entwicklungsfortschritte.

Schon heute wachsen mehr als eine halbe Milliarde Kinder in Regionen auf, die von Überschwemmungen bedroht sind, fast 160 Millionen Kinder leben in von Dürren betroffenen Gebieten wie etwa der Sahelzone. Rund 300 Millionen Kinder sind täglich einer hohen Luftverschmutzung ausgesetzt.

Die Zunahme von Wetterextremen begünstigt auch die Ausbreitung von Malaria, Durchfallerkrankungen und Mangelernährung. Naturkatastrophen richten jedes Jahr gerade in den ärmsten Ländern erhebliche Schäden an. Stürme, Tsunamis oder Erdrutsche verwüsten neben Häusern und Straßen auch Schulen, wodurch Mädchen und Jungen oft monatelang nicht lernen können. Die Folgen des Klimawandels verschärfen die sozialen Ungleichheiten und treffen vor allem die ärmsten Kinder in den Entwicklungs- und Schwellenländern dabei am härtesten. Die daraus resultierenden gesellschaftlichen Spannungen sind gefährlich.

Die heutigen Kinder sind am wenigsten für den Klimawandel verantwortlich. Aber dessen Folgen treffen sie schon heute und werden ihre Zukunft prägen. Deshalb setzt UNICEF alles daran, die ärmsten Kinder und ihre Familien besser davor zu schützen. Aber mehr ist nötig. Damit künftige Generationen ein gutes Leben in einer intakten Umwelt führen können, müssen Politik, Wirtschaft und Gesellschaft – wir alle – uns verändern, nachhaltiger werden. Dazu ist viel Überzeugungsarbeit nötig, damit der Wandel in der Breite der Bevölkerung mitgetragen wird.

Das Engagement der Kinder und Jugendlichen für ihr Recht auf Zukunft macht mir Mut. Für uns alle sollte dies Ansporn sein, gemeinsam mit Kindern und Jugendlichen zukunftsfähige Lösungen für die drängendsten Herausforderungen unserer Zeit zu suchen – für eine Welt, in der wir und kommende Generationen in Würde leben können.“