Pressemitteilung

Die Hungerkatastrophe in Ostafrika stoppen

Köln

Aktionsbündnis Katastrophenhilfe zum Welternährungstag am 16.10.

Gemeinsamer Aufruf von Caritas international, Deutschem Roten Kreuz, Diakonie Katastrophenhilfe und UNICEF Deutschland

Die im Aktionsbündnis Katastrophenhilfe zusammengeschlossenen großen deutschen Hilfswerke machen anlässlich des Welternährungstags am 16. Oktober auf die dramatische Zuspitzung der Lage der Hungernden in Ostafrika aufmerksam. Trotz massiver internationaler Hilfe drohen allein in den Hungergebieten Somalias in den kommenden Monaten schätzungsweise 750.000 Menschen an Krankheiten und Schwäche zu sterben. Seit Juli hat sich damit dort die Zahl der akut Gefährdeten fast verdoppelt.

Ein Kind wartet mit seiner Mutter auf die Verteilung von Lebensmitteln. ©UNICEF/Holt

Ein Kind wartet mit seiner Mutter auf die Verteilung von Lebensmitteln.

© UNICEF/Holt

Caritas international, Deutsches Rotes Kreuz, Diakonie Katastrophenhilfe und UNICEF rufen zu einer nachhaltigen und abgestimmten internationalen Kraftanstrengung auf, um die Katastrophe zu stoppen. Die Nothilfe muss bis weit in das kommende Jahr fortgesetzt werden. Humanitäre Hilfe für die Hungernden ist ein Gebot der Menschlichkeit und darf nicht durch Gewalt und Bedrohungen verhindert werden. Der Zugang zu den Hungernden und die Sicherheit der Helfer muss sichergestellt werden.

Das Aktionsbündnis Katastrophenhilfe ruft gleichzeitig dazu auf, die Widerstandskraft der Bevölkerung in den Dürregebieten zu stärken. Durch Partnerschaften mit Gemeinden und lokalen Nichtregierungsorganisationen müssen die Menschen in die Lage versetzt werden, sich langfristig wieder selbst zu versorgen.

„Viele Bundesbürger haben in den vergangenen Wochen die Nothilfe in Ostafrika unterstützt und damit geholfen, Leben zu retten“, sagte DRK-Präsident Dr. Rudolf Seiters. „Wir verteilen dank dieser Spenden Lebensmittel für über eine Million Menschen im Süden Somalias. Doch das Ausmaß der Krise ist so groß, dass die Hilfe weitergehen muss, um die Tragödie endlich zu stoppen.“ Neben Lebensmittelverteilungen und medizinischer Hilfe in Süd- und Zentralsomalia ist das Rote Kreuz auch in Kenia und Äthiopien aktiv.

„Über 300.000 Kinder in Ostafrika sind so schwer mangelernährt, dass ihr Leben in unmittelbarer Gefahr ist“, sagte Christian Schneider, Geschäftsführer von UNICEF Deutschland. „Wir können und müssen sie retten.“ UNICEF versorgt in Somalia mit eigenen Mitarbeitern und Partnern 380.000 Menschen mit Zusatznahrung. Über 200.000 Menschen erhalten in Zeltküchen Mahlzeiten. 33.000 schwer mangelernährte Kinder werden in therapeutischen Ernährungszentren betreut.

„Zur Überwindung der Hungersnot ist mehr humanitäre Nothilfe dringend, aber auch mehr als Nothilfe erforderlich!“, sagte die Direktorin der Diakonie Katastrophenhilfe, Pfarrerin Cornelia Füllkrug-Weitzel. „Die Hilfe muss auch eine Brücke schlagen zu langfristiger Unterstützung für die Selbstversorgung der ärmsten Menschen in den Dürregebieten. Das braucht langen Atem der ausländischen Geber und Spender. Paradoxerweise werden wir aber nur so dauerhafte Abhängigkeit vermeiden.“ Die Diakonie Katastrophenhilfe unterstützt mit lokalen Partnern und im Rahmen des globalen kirchlichen Hilfsnetzwerks ACT Alliance Dürreopfer vor allem in Somalia sowie in den Nachbarländern Kenia und Äthiopien nachhaltig.

„Die Hilfe in Ostafrika muss Leben retten, aber auch in die Zukunft weisen und die Menschen dauerhaft vor Hungersnöten wappnen“, sagte Prälat Dr. Peter Neher, Präsident des Deutschen Caritasverbandes. „Ohne unsere langjährige Arbeit in der Katastrophenprävention wären die Folgen der Dürre noch weitaus schlimmer ausgefallen. Neben der Nothilfe ist es daher dringend notwendig, schon jetzt in die Vorsorge und Hilfe zur Selbsthilfe zu investieren.“ Mit unterirdischen Wasserspeichern, Brunnen und Rückhaltebecken hat Caritas international, das Hilfswerk der deutschen Caritas, gemeinsam mit lokalen Partnern über Jahre ein nachhaltiges Wassermanagement errichtet, das in der aktuellen Krise ausgesprochen positive Wirkung zeigt und weiter ausgebaut wird.

Die Bundesbürger haben für die Nothilfe der Organisationen des Aktionsbündnisses Katastrophenhilfe in Ostafrika bislang insgesamt rund 44 Mio. Euro gespendet.

Die Organisationen im Aktionsbündnis Katastrophenhilfe rufen weiter zu Spenden auf.

Pressekontakt UNICEF: Rudi Tarneden.