Pressemitteilung

70 Jahre UNICEF Deutschland am 30.6.2023

„Handeln für eine menschlichere Welt“

Köln

Anlässlich seines 70. Geburtstags dankt das Deutsche Komitee für UNICEF den Bundesbürgerinnen und Bundesbürgern für ihre große Unterstützung für die Arbeit des Kinderhilfswerks der Vereinten Nationen. 8.000 Ehrenamtliche, zehntausende Kinder und Jugendliche, zahlreiche Unternehmen und Stiftungen, Städte, Gemeinden und Schulen treten heute gemeinsam mit UNICEF Deutschland für eine bessere Welt für Kinder ein – mit Zeit, Geld und viel Herzblut und Ideen. In den aktuellen Krisen in der Ukraine, in Afghanistan, am Horn von Afrika und im Sudan ist dieser Einsatz für Kinder lebenswichtig.

Mosambik: Ein Kind hält einen bunten Regenschirm in der Hand und lächelt.
© UNICEF/UN0765149/Pedro

Zum Gründungstag erklärt Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier:

“Katastrophen, große Not und großes Leid von Kindern sind bis heute Teil unserer Welt. Das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen ist heute ebenso nötig wie zur Zeit seiner Gründung. Kriege und Krisen, Hungersnöte und Mangelernährung, Armut und auch Bildungsarmut sind andauernde Geißeln der Menschheit, unter denen Kinder besonders leiden. Handeln mit UNICEF zur Unterstützung von Kindern in Not bedeutet Handeln für eine menschlichere Welt. Darum ermuntere ich alle, die UNICEF verbunden sind: Bleiben Sie auch weiter engagiert – und möge der Kreis der Unterstützenden von UNICEF weiter wachsen!”

Das Deutsche Komitee für UNICEF e.V. wurde am 30. Juni 1953 von engagierten Bürger*innen in Köln gegründet – aus Dankbarkeit für die humanitäre Hilfe der internationalen Gemeinschaft für Kinder im kriegszerstörten Deutschland. In den vergangenen 70 Jahren hat die Organisation gemeinsam mit zahllosen Unterstützer*innen maßgeblich dazu beigetragen, dass weltweit mehr Kinder überleben, zur Schule gehen und vor Ausbeutung geschützt sind als jemals zuvor. Auch im eigenen Land setzt sie sich verstärkt für die Verwirklichung der Kinderrechte für jedes Kind ein. 2022 erhielt UNICEF Deutschland die höchste Unterstützung seiner Geschichte – dank großzügiger Spenden insbesondere für die Hilfe für ukrainische Kinder.

Einsatz für Kinder gibt Hoffnung

„Der Gründungsgedanke von UNICEF gilt bis heute: Es gibt Hoffnung, wenn wir uns für die Rechte der Kinder auf eine gute Kindheit einsetzen – auch wenn die Umstände noch so schwierig sind. Mit unserem zivilgesellschaftlichen Engagement können wir viel bewegen. UNICEF arbeitet immer für alle Kinder – unabhängig von Geschlecht, Hautfarbe, Politik, Religion und Herkunft. Denn jedes Kind hat das Recht auf eine Kindheit, die diesen Namen verdient. Und die Zukunft beginnt mit der heutigen jungen Generation!“ erklärt der ehrenamtliche Vorsitzende von UNICEF Deutschland, Georg Graf Waldersee.

Seit 1989 ist die UN-Kinderrechtskonvention, die weltweit von so gut wie allen Ländern ratifiziert wurde, die Grundlage der UNICEF-Arbeit. UNICEF Deutschland hat maßgeblich dazu beigetragen, sie bei uns bekannt zu machen – auch dank vieler ehrenamtlich Engagierter, die die Forderungen von UNICEF in ihren Städten und Gemeinden unterstützen.

Die aktuellen Schwerpunkte von UNICEF Deutschland im Überblick

Überleben unter härtesten Bedingungen sichern: Im Sudan, am Horn von Afrika oder in Ländern wie Afghanistan, Jemen und Syrien leiden Kinder unter extrem harten Lebensbedingungen. Gewalt, fehlende staatliche Unterstützung sowie schwere Dürren und Überschwemmungen – verschärft durch den Klimawandel – bedrohen die Familien existenziell. Schlecht ernährt, ohne sauberes Wasser oder medizinische Versorgung geraten Mädchen und Jungen schnell in einen lebensbedrohlichen Zustand.

Um Millionen Kinder rechtzeitig zu versorgen und zu stärken, setzt UNICEF auf breitenwirksame und verstärkt auf klimaresiliente Ansätze. Dazu gehören innovative Lösungen zur Wasser- und Sanitärversorgung, umfassende Ernährungsprogramme inklusive frühzeitiger Prävention sowie eine bessere Katastrophenvorsorge

Zukunft für Kinder durch Entwicklung, Bildung und Schutz: Weltweit können zwei Drittel der zehnjährigen Mädchen und Jungen keine einfache Geschichte lesen und verstehen. Durch Covid-19 haben viele Millionen Kinder lange Schulschließungen und psychische Belastungen erleben müssen. Die Pandemie hat zudem Armut und Ausbeutung verstärkt. Hierdurch wird die Verwirklichung der Ziele für nachhaltige Entwicklung immer schwieriger.

Gerade benachteiligte Kinder brauchen deshalb mehr Unterstützung, damit sie gesund und geschützt aufwachsen und Fähigkeiten für ihr Leben erwerben können. Dazu gehört auch, dass sie vor ausbeuterischer Arbeit bewahrt werden. UNICEF setzt sich zudem dafür ein, dass mentale Belastungen jeglicher Art ernstgenommen und Investitionen in die psychische Gesundheit von Kindern vorangetrieben werden.

Kinder in Deutschland beteiligen und ihre Rechte stärken: Auch in Industrieländern wie Deutschland erleben Kinder und Jugendliche große Umbrüche und Belastungen. Corona hat deutlich gezeigt: Bisher ist in Deutschland nicht sichergestellt, dass die Interessen der jungen Generation bei sie betreffenden Entscheidungen ausreichend Gewicht erhalten. In der aktuellen Situation wächst zudem die Gefahr, dass sich die Lage benachteiligter Kinder und Jugendlicher nochmals verschlechtert.

In Deutschland setzt sich UNICEF mit vielen Partnern in Bund, Ländern und Kommunen für die Rechte und Anliegen von Kindern ein – beispielsweise für den Schutz geflüchteter Kinder oder die Aufnahme der Kinderrechte ins Grundgesetz. Unternehmen erfahren, wie sie die Kinderrechte in ihrem Handeln berücksichtigen können. Und junge Menschen erhalten Unterstützung dabei, ihren Anliegen Gehör zu verschaffen. Das Programm UNICEF-Kinderrechteschulen unterstützt Grundschulen dabei, Kinderrechte im Schulalltag zu leben. 50 Städte und Gemeinden sind bereits Teil der Initiative Kinderfreundliche Kommunen e.V. Über 200 ehrenamtliche Gruppen unterstützen bundesweit die Arbeit von UNICEF mit Aktionen, Informationsveranstaltungen und lokalen Dialogen, darunter zahlreiche Hochschulgruppen und JuniorTeams.

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