Pressemitteilung

12.000 Mädchen am Tag von weiblicher Genitalverstümmelung bedroht

UN-Organisationen: Überlebende an die Spitze der globalen Bewegung zur Beendigung der weiblichen Genitalverstümmelung stellen

New York/ Köln

Zum Internationalen Tag gegen weibliche Genitalverstümmelung (Female Genital Mutilation, FGM) ruft UNICEF gemeinsam mit vier anderen UN-Organisationen dazu auf, Mädchen besser vor dieser schädlichen Praxis zu schützen. Schätzungsweise 4,4 Millionen Mädchen sind dieses Jahr in Gefahr, einer Genitalverstümmelung unterzogen zu werden – das entspricht mehr als 12.000 Mädchen pro Tag. Mehr als 200 Millionen heute lebende Mädchen und Frauen haben weibliche Genitalverstümmelung erlitten.

Sudan: Zwei Mädchen informieren sich über über weibliche Genitalverstümmelung

Mzani Al Amin (12) und Tgdir Al Tom (13) aus dem Sudan informieren sich im Rahmen eines Theaterstückes während einer Sensibilisierungsveranstaltung über weibliche Genitalverstümmelung und Kinderheirat.

© UNICEF/UN0775572/Jethani

Die Überlebenden sollen stärker eingebunden werden und an die Spitze der Bewegung zur Beendigung der weiblichen Genitalverstümmelung gestellt werden, fordern die Leiter*innen von UNICEF, UNFPA, OHCHR, UN Women und WHO In einem heute (6.2.) in New York veröffentlichten gemeinsamen Statement.

„Weibliche Genitalverstümmelung stellt eine Verletzung der Rechte von Frauen und Mädchen dar, gefährdet ihre körperliche und geistige Gesundheit und schränkt ihre Möglichkeiten ein, ein gesundes und erfülltes Leben zu führen. Es erhöht ihr Risiko für schwere Schmerzen, Blutungen und Infektionen sowie die Wahrscheinlichkeit anderer gesundheitlicher Komplikationen im späteren Leben, einschließlich Risiken während der Geburt, die das Leben ihrer Neugeborenen gefährden können“, schreiben UNICEF-Exekutivdirektorin Catherine Russell, UNFPA-Exekutivdirektorin Dr. Natalia Kanem, OHCHR-Hochkommissar Volker Türk, UN Women-Exekutivdirektorin Sima Bahous und WHO-Generaldirektor Dr. Tedros Adhanom Ghebreyesus.

Zwar gebe es Fortschritte, doch diese seien nicht schnell genug. Die Praxis der weiblichen Genitalverstümmelung ist in den vergangenen 30 Jahren zurückgegangen: In 31 Ländern mit verfügbaren Daten wird heute rund jedes dritte Mädchen einer Genitalverstümmelung unterzogen im Vergleich zu jedem zweiten in den 1990er Jahren. Von dem nachhaltigen Entwicklungsziel, die Praxis der weiblichen Genitalverstümmelung bis zum Jahr 2030 zu beenden (Unterziel 5.3), ist die Weltgemeinschaft jedoch noch weit entfernt.

» Auf dieser Seite finden Sie das englische Statement der UN-Organisationen.

Ninja Charbonneau

Ninja CharbonneauSprecherin

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