Weltmädchentag 2017: Elf Fakten über Mädchen
Am 11. Oktober ist Weltmädchentag
Heute ist Weltmädchentag. Deshalb haben wir die wichtigsten Fakten darüber zusammengestellt, mit welchen Problemen Mädchen immer noch zu kämpfen haben – und was sie bewegen können, wenn man ihnen die Chance dazu gibt. Wir haben den Blogbeitrag mit den neuesten verfügbaren Zahlen aktualisiert. Viel Spaß beim Lesen und Anschauen!

Am 11. Oktober ist Weltmädchentag!
© UNICEF/NYHQ2012-1520/Alcock1. Wie viele Mädchen gibt es eigentlich?
Rund 1,1 Milliarden weibliche Personen unter 18 Jahren leben derzeit auf der Erde – über die Hälfte von ihnen in Asien. 70 Millionen Mädchen haben 2015 das Licht der Welt erblickt.
2. Armut:
Fast neun von zehn Mädchen leben in Ländern mit niedrigem oder mittlerem Einkommen. Die durchschnittliche Lebenserwartung eines 2015 geborenen Mädchens ist 73 Jahre. Allerdings können Frauen, die in einem armen Land geboren werden, mit einer 20 Jahre kürzeren Lebenszeit rechnen als Frauen in einem Industrieland.
3. Bildung:
Rund 60 Millionen Mädchen im Schulalter (Grundschule bis zur Mittelstufe) erhalten keine Bildung. Bei jüngeren Kindern ist die Zahl der Mädchen und Jungen, die nicht zur Schule gehen, in etwa gleich hoch. Im Jugendalter sind die Ungleichheiten größer, aber es gibt auch regionale Unterschiede. In West- und Zentralafrika kommen durchschnittlich auf 100 Jungen, die eine weiterführende Schule besuchen, nur 79 Mädchen. In Lateinamerika hingegen gehen weniger Jungen zur weiterführenden Schule.

Bild 1 von 3 | Gwella (15) in ihrem Haus auf der Karibik-Insel Grand Turks. Die Insel wurde von Hurrikan Irma schwer verwüstet. Auch ihr Haus wurde beschädigt. „Ich hoffe, dass die Schulen bald wieder öffnen können“, sagt Gwella.
© UNICEF/UN0121886/Moreno Gonzalez
Bild 2 von 3 | Nach Ende der schweren Kämpfe in Mossul, Irak, können diese Mädchen in West-Mossul wieder zur Schule gehen. In Krisensituationen ist die Wahrscheinlichkeit für Mädchen mehr als doppelt so groß wie für Jungen, dass sie keine Schule mehr besuchen können.
© UNICEF/UN073511/Yar
Bild 3 von 3 | Yasmin (8, Mitte) in einem von UNICEF unterstützten Lernzentrum. Yasmin gehört der Rohingya-Minderheit an und musste mit ihrer Familie aus Myanmar nach Bangladesch fliehen. In Krisensituationen wie nach Naturkatastrophen oder in Konfliktgebieten sind Mädchen besonders gefährdet.
© UNICEF/UN068432/Noorani
4. Gesundheit:
Für weibliche Teenager ist die Gefahr, sich mit HIV zu infizieren, doppelt so hoch wie für Jungen.
5. Arbeit im Haushalt:
550 Millionen Stunden pro Tag! So viel arbeiten Mädchen zwischen fünf und 14 Jahren weltweit neuen UNICEF-Zahlen zufolge im Haushalt. Kochen, sauber machen, sich um Geschwister kümmern oder Wasser holen – diese Arbeiten erledigen Mädchen im Alter von zehn bis 14 doppelt so häufig wie Jungs. Hausarbeit wird oft übersehen und wenig wert geschätzt. Von anderen Formen der Kinderarbeit bis hin zu schwerer körperlicher Arbeit sind Jungen mehr betroffen.
6. Genitalverstümmelung:
63 Millionen Mädchen wurden an ihren Genitalien beschnitten. Jedes Jahr sind drei Millionen Mädchen in Gefahr, Opfer von Genitalverstümmelung zu werden, zum Beispiel in Jemen, Senegal oder im Sudan. In den Ländern, in denen weibliche Genitalverstümmelung praktiziert wird, ist durchschnittlich jede dritte junge Frau betroffen.
7. Kinderehen:
Jede vierte junge Frau auf der Welt wurde als Minderjährige verheiratet. Heute leben rund 750 Millionen Frauen und Mädchen, die vor ihrem 18. Geburtstag verheiratet waren. Meist gehen die jungen Ehefrauen danach nicht mehr zur Schule, sondern müssen sich um den Haushalt kümmern und werden früh Mutter.
8. Frühe Schwangerschaft:
In den am wenigsten entwickelten Ländern hat jede vierte junge Frau – rund zwölf Millionen - das erste Kind vor ihrem 18. Geburtstag bekommen. Frühe Schwangerschaften können gravierende Folgen für die Gesundheit der Mädchen und für ihre gesamte weitere Entwicklung haben.
9. Gewalt gegen Mädchen:
Alle fünf Minuten stirbt ein Mädchen in der Folge von Gewalt! 120 Millionen Mädchen und junge Frauen unter 20 – rund jede zehnte –haben in ihrem Leben bereits sexuelle Gewalt erfahren.
10. Mädchen sind Multiplikatoren!
Junge Frauen, die länger zur Schule gehen, heiraten später und bekommen weniger und gesündere Kinder. Ihre Kinder wiederum gehen mit größerer Wahrscheinlichkeit später auch zur Schule. Zahlen gefällig? Studien zufolge führt jedes weitere Jahr, das ein Mädchen zur Grundschule geht, später zu einem durchschnittlich um zehn bis 20 Prozent höheren Einkommen. Wenn alle Mädchen in Entwicklungs- und Schwellenländern eine weiterführende Schule abschließen würden, rechnen die Experten mit einem Rückgang der Kindersterblichkeit um die Hälfte.
11. Gleichberechtigung:
Schon gewusst? Mit den „nachhaltigen Entwicklungszielen“ oder „UN-Entwicklungszielen“ hat sich die Weltgemeinschaft sehr ehrgeizige Ziele gesetzt, die bis 2030 erreicht werden sollen. Dazu gehört auch die vollständige Gleichberechtigung der Geschlechter. Aber auch die anderen Ziele wie Ende der Armut, Bildung für alle und Frieden und Gerechtigkeit können nur erreicht werden, wenn Mädchen und Jungen gestärkt und gefördert werden.
Mädchen sind großartig – und Jungen auch!
Die jüngste Friedensnobelpreisträgerin aller Zeiten war zum Zeitpunkt ihrer Ehrung ein Mädchen: Die damals 17-jährige Malala Yousafzai aus Pakistan. Auch viele weniger bekannte Jugendliche setzen sich für ihre Rechte ein, auch in Deutschland, zum Beispiel bei UNICEF-Youth.
Weltmädchentag: Mädchengeschichten aus aller Welt

Bild 1 von 9 | Die 19-jährige Silas holt Wasser an einem UNICEF-Brunnen in Äthiopien. Viele dieser Haushaltsarbeiten erledigen Mädchen im Alter von zehn bis 14 doppelt so häufig wie Jungs.
© UNICEF/UN024860/Sewunet
Bild 2 von 9 | Wegen des Erdbebens 2015 in Nepal konnte Rashmi einige Zeit nicht zur Schule gehen. Mit Hilfe von UNICEF kann sie inzwischen wieder lernen. "Es ist für mich das Schönste zur Schule zu gehen", sagt sie voller Freude.
© UNICEF/UN08387/Karki
Bild 3 von 9 | Sharon macht ein Feuer, um für ihre Familie in Uganda Essen zu kochen. 550 Millionen Stunden pro Tag! So viel arbeiten Mädchen zwischen fünf und 14 Jahren weltweit laut den neusten UNICEF-Zahlen.
© UNICEF/UNI194102/Ose
Bild 4 von 9 | Nirmila, 2, aus Nepal ist nicht gut ernährt, aber gerade noch im grünen Bereich. Eine Gesundheitshelferin hat ihren Armumfang gemessen und festgestellt: Nirmila ist nicht mangelernährt. Im weltweiten Durchschnitt sind Jungen etwas häufiger von chronischer Mangelernährung betroffen als Mädchen.
© UNICEF/UNI135077/Noorani
Bild 5 von 9 | In Mädchenclubs wie hier an der Oda Aneso-Grundschule in Äthiopien können Mädchen ihre Sorgen und Probleme besprechen.
© UNICEF/ETHA_2014_00206/Ose
Bild 6 von 9 | Goumbo, 7, aus Niger geht im Dorf Dan Gora zur Schule. UNICEF hat Goumbo und die anderen Kinder mit Schulmaterial ausgestattet. Insgesamt sind die Einschulungsraten von Mädchen und Jungen inzwischen fast gleich. Im südlichen Afrika gehen etwas weniger (vier Prozent) Mädchen zur Grundschule als Jungen.
© UNICEF/NYHQ2013-0269/Dicko
Bild 7 von 9 | Dieses jesidische Mädchen aus Irak ist mit ihrer Familie vor den IS-Milizen geflohen. Die Terrormilizen haben zahlreiche Menschen brutal ermordet und Mädchen verschleppt. In Krisensituationen sind Mädchen und Frauen in besonders hoher Gefahr, Opfer von Gewalt, Missbrauch und Ausbeutung zu werden.
© UNICEF/UNI168973/Rashidi
Bild 8 von 9 | Fatema, 15, aus Bangladesch ist knapp einer Kinderheirat entgangen. Ihre Mutter ist Witwe und verdient kaum Geld, deshalb sah sie keine andere Möglichkeit, als Fatema zu verheiraten. Das Kinderschutzkomitee des Dorfes hörte von dem Fall und stoppte die Heirat. Fatemas Familie wird jetzt von UNICEF unterstützt, damit Fatema weiter zur Schule gehen kann. Sie ist eine der besten Schülerinnen in ihrer Klasse.
© UNICEF/UNI159928/Khan
Bild 9 von 9 | Hamamatou, 15, aus Niger hat mit Unterstützung von UNICEF ein Stipendium bekommen, so dass sie eine weiterführende Schule besuchen kann. Da ihr Dorf zu weit weg ist, wohnt sie bei einer Pflegefamilie. Bildung ist der beste Schutz für Mädchen: Wenn sie länger zur Schule gehen, heiraten sie später und werden später Mutter.
Sie wollen auch Mädchen unterstützen und Ihnen Chancen ermöglichen? Erfahren Sie mehr über UNICEF-Projekte für Mädchen auf der ganzen Welt und wie Sie selber helfen können.
