Fotoreportagen

Syrien: Überleben in Ruinen


von Ninja Charbonneau

Ibaa (Name geändert) ist 13 und steht vor einem Trümmerhaufen. Ein Großteil seiner Heimatstadt Homs, wie so viele Städte in Syrien, ist völlig zerstört, und Gefahren drohen überall. Aber der tapfere Junge beklagt sich nicht. Er durchsucht jeden Tag die Schuttberge von Homs nach Brauchbarem, das er verkaufen kann, und hilft seiner Familie so zu überleben.

Ibaa aus Homs
© UNICEF/NYHQ2014-0817/Ali

„Die Ratten beißen mich dauernd“

„Ich bin seit letztem Jahr nach der siebten Klasse nicht mehr zur Schule gegangen“, sagt Ibaa. „Mein Vater hat wenig Einkommen und viele Schulden und konnte die Familie nicht mehr allein ernähren. Ich habe mich entschieden, Lumpensammler zu werden. Was wir zu Hause zu Essen auf dem Tisch haben, hängt davon ab, wie viel Glück ich an dem Tag beim Sammeln hatte. An einem guten Tag verdiene ich mit dem Verkauf der Sachen bis zu 1.000 syrische Pfund (etwa fünf Euro). An anderen Tagen kann ich nur ein paar Metallteile für 500 Pfund verkaufen.“

Homs: Ibaa durchsucht Schuttberge
© UNICEF/NYHQ2014-0818/Ali

Ibaa hat vor einem Jahr angefangen, die Schuttberge auf der Straße zu durchsuchen – während in der Stadt heftig gekämpft wurde. Er hat gelernt, den bewaffneten Männern aus dem Weg zu gehen, vor Blindgängern auf der Hut zu sein und sich vor Ratten und anderen Nagern in Acht zu nehmen. „Die Ratten beißen mich dauernd“, sagt Ibaa. Immerhin herrscht in Homs eine Art Waffenruhe, so dass nach und nach Familien in die Stadt zurückkommen und damit beginnen, ihre Häuser – oder das, was davon geblieben ist – wieder bewohnbar zu machen.

Homs – eine einst blühende Stadt in Schutt und Asche

Jetzt, da die Kämpfer der Opposition sich aus Homs zurückgezogen haben und die Regierung die monatelange Belagerung aufgehoben hat, wird das ganze Ausmaß der Zerstörung erst sichtbar.

Zerstörte Stadt Homs in Syrien

Bild 1 von 7 | Die syrische Stadt Homs war berühmt für ihre schöne Altstadt. Ganze Straßenzüge liegen jetzt in Schutt und Asche.

© UNICEF/NYHQ2014-0633/Ali
Syrien: 10 Millionen Menschen brauchen Hilfe

Bild 2 von 7 | Mehr als zehn Millionen Menschen in Syrien sind nach mehr als drei Jahren Konflikt auf Hilfe angewiesen – das ist etwa die Hälfte der Bevölkerung.

© UNICEF/NYHQ2014-0634/Ali
Homs: Zerstörte Wohnhäuser in der Altstadt

Bild 3 von 7 | Bomben und Granaten haben viele Wohnhäuser in der Altstadt von Homs zerstört.

© UNICEF/NYHQ2014-0636/Ali
Homs: jede fünfte Schule zerstört

Bild 4 von 7 | Auch Schulen sind vor Angriffen nicht sicher. Jede fünfte Schule in Syrien ist zerstört, stark beschädigt oder als Notunterkunft zweckentfremdet.

© UNICEF/NYHQ2014-0641/Rabee
Homs: Waffenruhe sorgt für Rückkehr

Bild 5 von 7 | Nach der Waffenruhe kehren Familien nach Homs zurück und haben damit begonnen, ihre Häuser wieder bewohnbar zu machen.

© UNICEF/NYHQ2014-0639/Ali
UNICEF liefert Decken und Trinkwasser

Bild 6 von 7 | UNICEF vorsorgt die Familien in Notunterkünften mit dem Nötigsten – zum Beispiel mit Decken und Trinkwasser.

© UNICEF/NYHQ2014-0236/Rashidi
UNICEF hilft in Syrien mit Kinderzentren und Jugendclubs

Bild 7 von 7 | In ganz Syrien hat UNICEF wie hier in Homs ein Netzwerk aus Kinderzentren und Jugendclubs aufgebaut, in denen Kinder lernen und spielen können. Hier erleben sie Liebe und Geborgenheit – das gibt ihnen Hoffnung für eine bessere Zukunft.

© UNICEF/NYHQ2014-0291

Wir tun alles, was wir können, um den Kindern in Syrien zu helfen. In ganz Syrien haben wir ein Netzwerk aus Notschulen, Kinderzentren und Jugendclubs aufgebaut, in denen die Mädchen und Jungen lernen und spielen können. Die Zukunft einer ganzen Generation von Kindern steht auf dem Spiel. Wir müssen ihnen jetzt helfen, damit sie später in der Lage sind, ein friedliches Land wiederaufzubauen.

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Autor*in Ninja Charbonneau