Jugendliche übernehmen die Schwäbische
Acht Jugendliche entern die Redaktion der Schwäbischen Zeitung und berichten über aktuelle Themen, die ihnen besonders wichtig sind - eine Aktion von UNICEF und der Schwäbischen Zeitung zum Aktionstag Kinderrechte.
Was die Abonnenten am Aktionstag Kinderrechte in der Schwäbischen Zeitung lesen, ist 100% jugendfrei. Mehr noch: Acht Jugend-Redakteuren zwischen 14 und 16 Jahren haben die aktuellen Themen aus Politik, Wirtschaft und Kultur eigenständig ausgewählt und viele Artikel und Kommentare sogar selbst geschrieben. Die Schüler aus Sigmaringen, Wangen, Ravensburg, Biberach und Aichstetten haben an der gemeinsamen Aktion der Schwäbischen Zeitung und UNICEF Deutschland teilgenommen: „Jugendliche übernehmen die Schwäbische“.
"Das ist eure Zeitung"
In diesem Jahr hat Chefredakteur Dr. Hendrik Groth schon zum zweiten Mal das redaktionelle Zepter an Jugendliche übergeben und dafür nur eine Regel aufgestellt: „Macht genau das, wozu ihr Bock habt! Ihr müsst morgen früh das Gefühl haben – das ist eure Zeitung.“ Gesagt - getan.
Die neue Chefredakteurin Franziska Zeh (16) weiß genau, was sie will und appelliert an ihre Kollegen, möglichst viele Kommentare zu schreiben und damit zu zeigen, dass sich Jugendliche sehr wohl für die Welt, in der sie leben, interessieren. „Gerade Jugendliche sollten sich in das heutige Geschehen der Welt einmischen. […] Wer Jugendlichen eine klassische „Null-Bock“- oder „Mir-doch-egal“-Einstellung vorwirft, der argumentiert eindeutig aus einem beschränkten Blickwinkel heraus, “ schreibt Franziska Zeh in ihrem Kommentar.
Die Welt steht auch für Jungredakteure nicht still
Die „Seiten voll zu kriegen“ ist kein Problem für die Nachwuchsredakteure, obwohl sie den Stress des Redaktionsalltags deutlich zu spüren bekommen. Ein geplantes Interview mit syrischen Jugendlichen im Libanon musste aufgrund eines Anschlags vor der iranischen Botschaft in Beirut kurzerhand abgesagt werden. Das Thema muss neu aufgegriffen werden – Ideen dafür sind schnell gefunden. Neben der Lage jugendlicher Syrer im Libanon wurden auch Themen wie die Situation von Asylbewerbern in Oberschwaben oder die Diskussion um einen Kinderbeauftragten im Bundestag thematisiert. Doch nicht nur im gedruckten Blatt sind die neue Themenschwerpunkte zu lesen – auch online ist der Ressortchef Fabian Rührnschopf ordentlich beschäftigt. Er bloggt, twittert und kommentiert.
364-Tage Chefredakteur Dr. Henrik Groth sieht dem Nachwuchs entspannt über die Schultern. Ebenso zufrieden klingt sein Fazit am Abend: „Die Jugendlichen haben gezeigt, dass sie richtig was drauf haben. Sie haben wirklich toll gearbeitet, mit denen konnte man jedes Thema analysieren und sie haben gut geschrieben.“
Zeitungsredakteure für einen Tag
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Sichtlich erschöpft, aber zufrieden schaut auch die jungen Chefredakteurin Franziska Zeh bei der Endabnahme über die Zeitungsseiten: „Zwischendurch hatte man schon ein bisschen Zweifel: Funktioniert es jetzt, weil die Zeit doch relativ knapp ist. Aber jetzt ist man auch stolz drauf. Das merke ich auch bei den anderen und das ist ein tolles Gefühl.“
„Jugendliche übernehmen die Schwäbische“ – Was halten Sie von der Aktion? Würden Sie gerne mehr Meinungen von Jugendlichen in Ihrer eigenen Zeitung lesen?