"Kein Kind sollte solche Schmerzen erfahren müssen"
Sara Aduse hat Genitalverstümmelung selbst erlebt. Im Video-Interview spricht sie über die traumatisierende Erfahrung, ihren Weg der Heilung und darüber, wie wir gemeinsam dazu beitragen können, die brutale Praktik zu beenden.
"Es ist an der Zeit, dieses Ritual in die Geschichtsbücher zu verabschieden. Weil es grauenvoll, traumatisierend und schmerzhaft ist."
Wenn Sara Aduse über weibliche Genitalverstümmelung / -beschneidung spricht, wählt sie starke, klare Worte. Ihre Familie stammt aus Äthiopien. Als Sara etwa sieben Jahre alt war – an ihr genaues Alter kann sie sich nicht erinnern – veranlasste ihre Großmutter, dass die Enkelin beschnitten wird.
"In dem Moment, als sie mich beschnitten haben, war ich total hilflos, ausgeliefert und fremdbestimmt. Diese Emotionen haben mich auch im Erwachsenenalter noch begleitet und ich spüre sie auch heute zum Teil immer noch", sagt Sara Aduse. Doch sie sagt auch: "Ich habe für mich einen Weg gefunden, wie ich mit meinem Trauma umgehe." Heute engagiert sie sich als Aktivistin und hat dem Video, das die Praktik der weiblichen Genitalverstümmelung an einer Grapefruit zeigt, ihre Worte und ihre Stimme gegeben. Entwickelt hat den Spot Hannah-Lisa Paul – hier geht es zum Interview mit ihr.
Wir haben Sara Aduse unsere Fragen gestellt. Sie beantwortet sie im Video-Interview: (Wir haben sie in dem Gespräch mit ihrem Einverständnis geduzt.)
Wie bewertest du die Praktik der weiblichen Genitalvestümmelung? Warum muss sie aufhören?
Was hat dich dazu bewegt, das Video mit der Grapefruit mit deinen Worten und deiner Stimme zu unterstützen?
Viele stellen sich die Frage nach dem Warum: Hast du eine Erklärung dafür, warum jemand seine oder ihre Tochter oder Enkeltochter beschneiden lässt?
Was hat dir geholfen, zu heilen?
Sara Aduse stammt aus Äthiopien und lebt heute in der Schweiz. Sie ist Integral Life Coach, Speakerin und Botschafterin für die Aufklärung über Genitalverstümmelung. Hier geht es zu ihrer Webseite.