Vanessa Nakate: "Wir brauchen den Willen, den Planeten für kommende Generationen zu schützen"
Als Klimaschutzaktivistin und UNICEF-Botschafterin setzt sich Vanessa Nakate für Kinder und ihre Familien ein, die durch die Auswirkungen des Klimawandels besonders hart getroffen werden. Im Video-Interview erzählt uns die junge Frau aus Uganda ihre persönliche Geschichte und warum der Mut junger Menschen im Kampf gegen die Folgen des Klimawandels unverzichtbar ist.
Schwere Dürren, zerstörerische Überschwemmungen, extreme Hitzewellen – die Folgen der Klimakrise betreffen nicht nur den globalen Süden. Auch Kinder in Italien, Frankreich oder auch hier in Deutschland sind ihnen ausgesetzt. Der Klimawandel ist längst auch bei uns spürbar.
Familien in den ärmsten Ländern werden von der Klimakrise besonders hart getroffen. In Entwicklungs- und Krisenländern waren sie in vielen Fällen bereit vorher nicht ausreichend versorgt und sind im Katastrophenfall besonders verletzlich. So zum Beispiel in Somalia: Bei den aktuellen Überschwemmungen mussten mehr als 200.000 Menschen ihr Zuhause verlassen. Dabei hatten viele Familien aufgrund der schlimmsten Dürre der letzten Jahrzehnte bereits ihre Lebensgrundlage verloren.
Im Gespräch mit Vanessa Nakate
Die junge Klimaschutzaktivistin Vanessa Nakate macht auf die verheerenden Folgen der Klimakrise für die ärmsten Kinder und ihre Familien aufmerksam. In ihrem Heimatland Uganda hat sie erlebt, wie Familien aufgrund von Wetterextremen alles verloren haben. Während Uganda und andere afrikanische Länder gleichzeitig nur wenig zur Klimakrise beitragen. Daher fordert Vanessa mehr Klimagerechtigkeit.
Im Januar haben wir Vanessa in Berlin getroffen. Im Gespräch erzählt sie uns von ihrem Leben in Uganda, was jetzt passieren muss, um Kinder vor Klimarisiken zu schützen und warum junge Menschen unverzichtbar für die Klima-Debatte sind.
Vanessa Nakate ist eine junge Klimaschutzaktivistin aus Uganda. 2019 begann sie auf den Straßen von Kampala, in Uganda, für mehr Kilmaschutz zu demonstrieren – so wie viele andere junge Menschen auf der ganzen Welt. Heute ist sie neben Greta Thunberg oder Luisa Neubauer eine der bekannten Stimmen der weltweiten Klimabewegung.
Dafür musste die junge Frau aus Uganda stark kämpfen: 2020 wurde ihr Bild aus einem Nachrichtenfoto neben weißen Klimaaktivist*innen herausgeschnitten. Vanessa sagt, dass die Nachrichtenagentur "nicht nur ein Foto gelöscht hat, sondern einen ganzen Kontinent". Seitdem hat sie auf mehreren Klimakonferenzen vor führenden Politiker*innen gesprochen.
Vanessa hat die Bewegung „Rise up Climate Movement“ gegründet, die sich dafür einsetzt, den Stimmen von Klimaaktivist*innen aus Afrika Gehör zu verschaffen. In ihrem 2021 erschienenen Buch "A Bigger Picture: My fight to bring a new African voice to the Climate Crisis" zeigt sie auf, wie durch integrative Klimaschutzmaßnahmen eine gerechte und lebenswerte Zukunft für alle Menschen entstehen kann.
Im September 2022 wurde Vanessa außerdem zur internationalen UNICEF-Botschafterin ernannt. In dieser Rolle macht sie sich besonders für den Schutz und die Beteiligung von jungen Menschen stark.