© UNICEF/UNI262648/GretarssonEhepaar Findel in Afghanistan
Bildung

"Lassen Sie uns an die Arbeit gehen. Wir haben eine Menge zu tun."

Susan Cummings-Findel und Stefan Findel haben vor genau zehn Jahren aus ihrem privaten Vermögen gemeinsam mit UNICEF die Initiative Let Us Learn gegründet. Im Video-Gespräch erklärt Susan Cummings-Findel, was sie und ihr Mann in ihrem philanthropischen Engagement antreibt, was diese einzigartige private Initiative für sie bedeutet und was Kinder am meisten brauchen.


von Rudi Tarneden

Es gibt Menschen, die tun Großes. Und doch liegt ihnen nichts ferner, als dies an die große Glocke zu hängen. Zu dieser Sorte Mensch gehören auch die beiden Gründer von Let Us Learn. Gemeinsam mit UNICEF sorgen sie mit ihrer Bildungsinitiative in Afghanistan, Bangladesch, Liberia, Madagaskar und Nepal dafür, dass auch sehr arme Mädchen und Jungen Zugang zu guter Grundbildung bekommen. Hierfür spenden sie große Teile ihres Vermögens.

„Ich möchte alles tun, was ich kann, um mich mit den jungen Menschen zu engagieren. Sie sind für mich die beste Hoffnung, die ich habe. Ich möchte meine Zeit hier nutzen“, sagt Susan Cummings-Findel im Interview anlässlich des 10. Geburtstags von Let Us Learn.

Sie haben durch Let Us Learn viele Kinder in den ärmsten Ländern der Welt getroffen. Wie halten die Mädchen und Jungen in diesen schlimmen Lebenssituationen durch?

Können einzelne Menschen denn tatsächlich etwas bewirken? Also, haben Sie das Gefühl, dass Sie für diese jungen Menschen wirklich etwas verändern können?

Bei Let Us Learn geht es ums Lernen. Was haben Sie auf Ihren Reisen mit UNICEF in den letzten 10 Jahren gelernt? Was ist das Besondere an Let Us Learn?

Wir müssen den Kindern zeigen, wie sie ihre Stimme erheben können, um uns zu sagen, was ihre Vision von ihrer Zukunft ist. Damit sie Hoffnung in ihre Zukunft haben können. Dafür ist es wichtig, im offenen Dialog zu sein. Deshalb möchte ich bei Projektbesuchen immer mit allen sprechen, mit der Regierung, mit den UNICEF-Mitarbeitenden, mit dem Schulleiter*innen und mit den Kindern. Für mich ist jede*r wichtig! Wir haben eine bessere Chance, zu helfen, wenn wir diesen Menschen ihren eigenen Weg geben, Probleme zu lösen. Ich denke, dass es im Leben auch darum geht, Dinge auszuprobieren. Etwas funktioniert nicht? OK, dann finden wir heraus, wie es anders gehen könnte. Und deshalb lieben wir Let Us Learn, denn wir alleine haben keine Antwort, aber gemeinsam lernen wir immer weiter.

Susan Cummings-Findel, Gründerin Let Us Learn
Info10 Jahre Let Us Learn

Jedes Kind hat ein Recht auf Bildung - auch die am schwersten zu erreichenden Jungen und Mädchen. Auf diesem Grundsatz fußt das Engagement von Susan Cummings-Findel und Stefan Findel. Vor zehn Jahren gründeten Sie die Bildungsinitiative Let Us Learn. Seitdem verändern Sie das Leben von Millionen Kindern und geben ihnen Zukunftschancen.

Kindheit verändert sich seit Jahren für die Kinder dieser Welt. Was glauben Sie, brauchen Kinder heute?

Kinder brauchen einen sicheren Ort und ein sicheres Zuhause. Sie müssen eine Chance auf Bildung haben, auf lebenslanges Lernen. Ich denke, dass Bildung eine moralische Verantwortung für uns alle ist, die nicht nur für Eltern oder Lehrer, sondern auch für das Land und die Regierung. Leider gibt es Regierungen, die sich nicht gut um ihre Bevölkerung kümmern. Deshalb werden wir, mit langanhaltenden Einsatz, alles tun, was wir können, um das zu ändern. Wir sind hier, um den am meisten benachteiligten Menschen Bildung zu ermöglichen und ihnen das Gefühl zu geben, dass sie es wert sind.

Susan Cummings-Findel, Gründerin Let Us Learn
Susan Cummings-Findel, Gründerin Let Us Learn

Wenn Sie die Möglichkeit hätten, sich etwas für die Kinder zu wünschen, was wäre Ihr Wunsch für die Kinder heute? Wie kann Bildung die Zukunft der Kinder verändern?

Ein persönliches Statement von Susan Cummings-Findel zu zehn Jahren Let Us Learn.

Rudi Tarneden
Autor*in Rudi Tarneden