Meilensteine aus sechs Jahrzehnten UNICEF Deutschland
Ihre Hilfe wirkt nachhaltig
Seit über 60 Jahren engagieren sich die Bundesbürger mit großzügigen Spenden, mit Zeit, mit Engagement und Herzblut für UNICEF. Hier ein Überblick, was wir in über sechs Jahrzehnten gemeinsam für Kinder bewegen konnten: von der Nothilfe nach dem Zweiten Weltkrieg bis hin zu langfristigen Erfolgen bei der Bildung oder beim Überleben von Kindern.
1950er Jahre: Es begann mit einem Dankeschön
30. Juni 1953
Aus Dankbarkeit für die Hilfe der internationalen Gemeinschaft für die deutschen Kinder gründen engagierte Bürger das Deutsche Komitee für UNICEF e.V.
Das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen und seine Vorläuferorganisation, die United Nations Relief and Rehabilitation Administration, hatten ab 1945 im kriegszerstörten Europa 20 Millionen Tonnen Hilfsgüter verteilt. Allein in Berlin stellte die UNICEF-Mission 1948 zum Beispiel 416 Tonnen Lebertran, 96 Millionen Lebertran-Kapseln und 9.000 Kilo Milchpulver bereit. „Herzlichen Dank für die schönen Schuhe“ schrieb das Mädchen Margarete in einem Schulaufsatz: Ich bin zehn Jahre Alt und Flüchtling aus Ostpreußen“.
Nach der Überwindung der größten Not in Europa setzt UNICEF alles daran, das Elend der Kinder in der so genannten „Dritten Welt“ zu lindern. UNICEF wird zur Entwicklungsorganisation und kämpft für das Überleben der Kinder, ausreichende Ernährung und sauberes Wasser. UNICEF-Impf-Teams heilen zum Beispiel in Asien Millionen Menschen von Himbeerpocken.
1955
Zum ersten Mal wird in der Bundesrepublik der „Weltkindertag“ gefeiert – mit dem gerade ernannten ersten UNICEF-Botschafter, dem amerikanischen Komiker Danny Kaye. Im Auftrag der Vereinten Nationen richtet UNICEF seither diesen Tag überall auf der Welt aus.
1959
Wilhelmine Lübke, Ehefrau des Bundespräsidenten Lübke, übernimmt die erste Schirmherrschaft für UNICEF Deutschland. Diese Tradition wird bis heute fortgesetzt. Im Mai 2012 übernimmt die Lebensgefährtin von Bundespräsident Joachim Gauck, Daniela Schadt, dieses Ehrenamt.
1960er und 70er Jahre: Innovation und Anerkennung
1965
UNICEF erhält den Friedensnobelpreis für seinen unermüdlichen Einsatz für das Wohl der Kinder und die damit verbundene Entwicklungshilfe in allen Teilen der Welt.
1968
Sir Peter Ustinov wird Internationaler UNICEF-Botschafter. Er warb um Unterstützung für UNICEF-Projekte auf der ganzen Welt, frei nach seinem Motto: "Hilfe für Kinder ist kein Tropfen auf den heißen Stein - sie ist ein Tropfen im Ozean, der nicht verloren geht."
1971
UNICEF testet in Bangladesch eine einfache Mischung aus Salz und Zucker im Kampf gegen lebensgefährlichen Durchfall. 3.700 Cholera-Erkrankte erhalten das genannte Orale Rehydratationssalz (ORS) – sie überleben. Die 28 Gramm schweren Tütchen werden Mitte der 70er Jahre bereits in 60 Ländern produziert. Für die renommierte Zeitschrift „The Lancet“ ist ORS „die vielleicht größte medizinische Errungenschaft des 20. Jahrhunderts“.
1980er Jahre: Vom Kampf ums Überleben zu den Kinderrechten
1980er Jahre
UNICEF dringt zusammen mit der Weltgesundheitsorganisation darauf, Impfen hygienisch und sicher zu machen. Mit Einwegspritzen, die nach dem Einsatz automatisch unbrauchbar werden, wird eine einfache und kostengünstige Lösung gefunden.
1984
Joachim Fuchsberger wird erster deutscher UNICEF-Botschafter. Sein Spendenaufruf anlässlich der letzten Folge von „Auf los geht´s los“ am 15. März 1986 bringt über fünf Millionen Mark ein.
1988
Audrey Hepburn wird internationale UNICEF-Botschafterin. Bis zu ihrem Tod vor genau 20 Jahren erhebt sie immer wieder ihre Stimme für Kinder in Not.
1989
Die Vereinten Nationen verabschieden die UN-Konvention über die Rechte des Kindes. Sie garantiert jedem Kind das Recht auf Überleben, Entwicklung, Schutz und Beteiligung. Alle Staaten außer den USA und Somalia haben dieses weltweite „Grundgesetz“ für Kinder ratifiziert. Es ist heute die wichtigste Grundlage der UNICEF-Arbeit.
1990er Jahre: Bürgerbewegung für Kinder
1990
UNICEF versammelt 70 Staats- und Regierungschefs auf dem ersten Weltkindergipfel in New York. Nach der Wiedervereinigung schließen sich die UNICEF-Komitees in West- und Ostdeutschland zusammen.
1994
Ehrenamtliche Helfer sammeln in Deutschland 150.000 Unterschriften, um der weltweiten Forderung nach Ächtung von Landminen Nachdruck zu verleihen. Nach dem Völkermord in Ruanda hilft UNICEF über 110.000 unbegleiteten Flüchtlingskindern. Erstmals setzt UNICEF in Krisengebieten die „Schule in der Kiste“ ein.
1996
UNICEF Deutschland unterstützt die Einführung des Warenzeichens „Rugmark“ gegen Kinderarbeit in der Teppichindustrie – ein wichtiger Impuls für ethischen Handel, dem viele Nachahmer folgten.
1998
UNICEF Deutschland ruft zusammen mit dem Foto-Modell Waris Dirie („Wüstenblume“) zum Kampf gegen die Mädchenbeschneidung auf. Mit Hilfe von Spenden aus Deutschland haben bis heute Tausende Dörfer im Senegal diese grausame Tradition abgeschafft.
1999
Die ehrenamtlichen UNICEF-Gruppen organisieren die erste deutsche Kinderrechtswahl. In über 200 Städten nehmen fast 110.000 Kinder und Jugendliche teil und erklären, welche Rechte ihnen am wichtigsten sind.
Der Stuttgarter Fabrikantensohn, Arzt und Kunstliebhaber Gustav Rau vermacht UNICEF Deutschland seine außergewöhnliche Gemäldesammlung. Zwei Jahre später schenkte er im Vorgriff auf das Erbe UNICEF den größten Teil seiner Kunstsammlung: „Ich weiß meinen materiellen Besitz nun in guten Händen“, sagte Rau bei einem Festakt in Stuttgart. „Ich vertraue ihn einer Organisation an, die sich dem einzigen Sinn verschrieben hat, den ich auch meinem Leben gegeben habe: der Hilfe für Not leidende Kinder.“
Im neuen Jahrtausend: Helfer und Anwalt für Kinderrechte
2004
löst ein schweres Erdbeben am 26. Dezember im Pazifik eine große Flutkatastrophe aus, der über 200.000 Menschen zum Opfer fallen. UNICEF leistet nach dem Tsunami umfassende Not- und Wiederaufbauhilfe in einer der größten Hilfsaktionen seiner Geschichte. Die Bundesbürger unterstützen diese Arbeit mit rund 99 Millionen Euro.
2007
organisiert UNICEF Deutschland während des G8-Treffens in Heiligendamm einen J8-Gipfel mit Jugendlichen aus aller Welt. Neun der jungen Leute präsentieren ihre Resolution den Staats- und Regierungschefs.
2008
gerät UNICEF Deutschland wegen unzureichender Transparenz in eine schwere Führungskrise. Nach Rücktritt der Vorsitzenden, des Geschäftsführers und des Vorstandes übernimmt der Unternehmer Dr. Jürgen Heraeus den Vorsitz. Unter seiner Ägide erhält UNICEF Deutschland das DZI-Spendensiegel zurück und gewinnt 2010 den Transparenzpreis der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers. UNICEF Deutschland zählt heute zu den transparentesten Hilfsorganisationen in Deutschland.
2010er Jahre: Nothilfe und langfristige Erfolge
2012
Die Aktion „Schulen für Afrika“ von UNICEF, Nelson Mandela Stiftung und Peter Krämer Stiftung zieht Zwischenbilanz: Maßgeblich durch Spenden aus Deutschland haben seit dem Start der Kampagne 2005 rund zwölf Millionen Kinder Zugang zu einer guten Grundbildung erhalten.
2013
Kindersterblichkeit fast halbiert: UNICEF veröffentlicht einen neuen Bericht, nach dem sich die Zahl der Todesfälle von Kindern unter fünf in den letzten 20 Jahren von mehr als 12 Millionen in 1990 auf 6,9 Millionen in 2011 fast halbiert hat. Diese langfristigen Erfolge sind möglich, weil Menschen wie Sie uns unterstützen – vielen Dank für Ihren Beitrag!
Ihre Hilfe wird weiter gebraucht
Helfen Sie weiter mit - damit auch die ärmsten Kinder von sozialen und medizinischen Fortschritten profitieren, damit UNICEF Kindern in Krisengebieten schnell und wirksam helfen kann und damit die Rechte der Kinder überall auf der Welt Gehör finden!