Zentralafrikanische Republik

Die schlimmste Krise, von der Sie nie gehört haben


von Daniel Timme, UNICEF-Mitarbeiter in der Zentralafrikanischen Republik (2014)

So langsam beginne ich zu begreifen, wie abgelegen der Ort sein muss, zu dem ich unterwegs bin, und warum die Öffentlichkeit so wenig Notiz davon nimmt, was dort hinter der großen Wüste Schreckliches geschieht.

Aus Paris in Richtung Süden gestartet überquere ich das Mittelmeer nach Algerien, und bald schon wird es karger unter uns. Seit fast drei Stunden schon sehe ich nichts als Sand und Trockenheit so weit das Auge reicht. Als es wieder grüner wird, setzt das Flugzeug schon bald zum Landeanflug an. Willkommen in Bangui, der Hauptstadt der Zentralafrikanischen Republik.

Zentralafrikanische Republik: Flüchtlingszelte Flugplatz Bangui

Blick aus dem Flugzeug: Rund um den Flugplatz von Bangui erstreckt sich ein Meer provisorischer Hütten

© UNICEF/Daniel Timme

Noch bevor ich die Maschine verlassen kann, bieten sich mir in der Abendsonne schockierende Bilder: Neben der von schwerbewaffneten französischen Soldaten gesicherten Landebahn erstreckt sich ein Meer von provisorischen Verschlägen und Planen, aus denen tausende ausgemergelte Männer, Frauen und Kinder herausschauen.

Zentralafrikanische Republik: Flüchtlingsfamilien Flugplatz Bangui

Bild 1 von 3 | Frauen in der Zentralafrikanischen Republik haben sich mit ihren Kindern und wenigen Habseligkeiten an einen Flughafen in der Hauptstadt Bangui geflüchtet

© UNICEF/NYHQ2014-0330/Grarup
Zentralafrikanische Republik: Kinder im Flugplatz-Flüchtlingslager

Bild 2 von 3 | Alltag zwischen Flugzeugen: Die neunjährige Clara wäscht ihren kleinen Bruder im M’Poko Airport Camp in Bangui

© UNICEF/Roger LeMoyne
Zentralafrikanische Republik: Mädchen am Flugplatz Bangui

Bild 3 von 3 | Viele Kinder haben Schreckliches erlebt – und stehen nun vor einer ungewissen Zukunft.

© UNICEF/Roger LeMoyne

Was war passiert, dass so viele Menschen Hals über Kopf fliehen mussten? Welchen Horror hat zum Beispiel der zehnjährige Felicien überlebt? Und wie können wir unter diesen schwierigen Bedingungen trotzdem helfen?