UNICEF fördert dauerhaften Frieden
Carlitos (Foto oben) Leben ist leichter geworden. Der Achtjährige muss jetzt nicht mehr ständig daran denken, dass er im giftverseuchten Armenviertel El Morro in Medellin aufwächst – und dass in seinem Land bis vor Kurzem noch Krieg herrschte. Denn mit Hilfe von UNICEF kann Carlitos wieder zur Schule gehen, so wie auch viele andere Kinder aus Medellin und Ipiales.
Die Lehrer kümmern sich gezielt um Kinder, die in schwierigen Verhältnissen aufwachsen und bisher nicht zur Schule gegangen sind. Viele der Mädchen und Jungen in den ehemaligen Bürgerkriegsgebieten Kolumbiens sind verängstigt. Sie mussten Kämpfe und Vertreibung miterleben – oder sogar selbst als Soldat dienen. Mit Ihrer Hilfe gibt UNICEF diesen traumatisierten Kindern neue Perspektiven!
Kolumbien: Über 50 Jahre Gewalt und Angst
Seit 1964 herrschte Bürgerkrieg in Kolumbien – mehr als acht Millionen Menschen waren unmittelbar von der brutalen Gewalt und den heftigen Auseinandersetzungen betroffen. Der Kampf zwischen linksgerichteten Guerillatruppen, rechtsgerichteten paramilitärischen Gruppen und kolumbianischem Militär brachte insbesondere die ländlich lebende Zivilbevölkerung in Bedrängnis: Bewaffnete Angriffe und die Angst vor Entführungen ließen viele Familien in die Städte flüchten.
Im Jahr 2016 haben die kolumbianische Regierung und FARC, die größte Guerillagruppe des Landes, das Ende des Konflikts beschlossen. Wirklich stabiler Frieden herrscht damit aber leider nicht. Noch immer kämpfen bewaffnete Gruppen gegeneinander. Seit mehreren Jahren dauern die Verhandlungen schon an. Aber über die Umsetzung des gemeinsamen Friedensvertrages sind sich die Parteien im Detail noch immer nicht einig.
Wenn Krieg zum Alltag wird
In Kolumbien werden nach wie vor auch Jungen und Mädchen als Kindersoldaten missbraucht – viele von ihnen werden mit Waffengewalt zwangsrekrutiert. Andere schließen sich aus Not den Truppen an. Sie stammen aus armen, oft zerrütteten Familien und suchen verzweifelt nach einer Perspektive. Doch in den Truppen werden sie gequält und geschlagen, vor allem die Mädchen sexuell missbraucht.
Der ständige Terror hat bei vielen Kindern zu seelischen Verletzungen geführt: Ängste und Alpträume, die vielleicht ein Leben lang bleiben werden. Und noch heute lauert überall Gefahr – auch durch Landminen und Blindgänger. Kolumbien gehört zu den weltweit am stärksten verminten Ländern. Seit 1990 wurden weit mehr als 10.000 Zivilisten durch die Sprengkörper getötet oder verletzt. Zu den Opfern zählen etwas 1.000 Kinder.
UNICEF stärkt Kriegskinder in Kolumbien
Mit Ihrer Unterstützung aus Deutschland hat UNICEF 180.000 Kriegskindern in vier Regionen Kolumbiens geholfen, ihre schlimmen Erlebnisse zu verarbeiten:
- Psychologische Hilfe: Mit dem Programm "Retorno a la Alegria" – "wieder fröhlich sein" – wurden Kinder in kolumbianischen Krisenregionen psychosozial betreut. UNICEF hat dazu junge Freiwillige ausgebildet, die mit den Mädchen und Jungen spielen und malen und ihnen so helfen, ihre Erfahrungen zu verarbeiten. Auch Psychologen und Sozialarbeiter werden geschult. Sie unterstützen ehemalige Kindersoldaten, Opfer von Minenexplosionen und die betroffenen Familien dabei, ihr Leid zu bewältigen.
- Netzwerke für Kinderschutz: UNICEF setzt sich in den früheren Konfliktregionen für einen besseren Kinderschutz ein. Lehrer, Eltern, Selbsthilfegruppen und Freiwillige arbeiten in Netzwerken zusammen, um kolumbianischen Kindern in Not zu helfen. UNICEF schult die Helfer darin, gemeinsam mit den Kindern und Jugendlichen lokale Sport-, Bildungs- und Kulturprojekte umzusetzen. So können die Kriegskinder Selbstbewusstsein und berufliche Perspektiven außerhalb des Militärs entwickeln. Die Mitglieder der Kinderschutz-Netzwerke klären auch über die Rekrutierungsmethoden der Kämpfer auf. So schützen sie die Mädchen und Jungen davor, als Kindersoldat missbraucht zu werden.
- Fußball für den Frieden: Mehrere Tausend Kinder und Jugendliche haben bereits am UNICEF-Programm "El Golombiao" teilgenommen. Auf spielerische Weise fördert der "Friedensfußball" Toleranz, Dialogfähigkeit und friedliche Konfliktlösung. Denn dieses Spiel hat eigene Regeln: Das erste Tor muss von einem Mädchen geschossen werden und faires Spiel wird mit Pluspunkten belohnt. El Golombiao hilft so sozial ausgegrenzten und traumatisierten Kindern, sich wieder als Teil einer Gemeinschaft zu fühlen.
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